27.10.2019
Spielbericht 1. Mannschaft (Michael Busch)
Zum ersten Spieltag mussten wir direkt gegen den nominell stärksten Gegner unserer Gruppe ran: den Landesliga-Absteiger SC Kreuzberg 2.
Nach 2 Remisen von Jakob und Jörn Florian musste Veit leider aufgeben, obwohl er zunächst eine gute Stellung hatte. Kurz darauf gewann Fabian und schaffte den Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt sah es gut für uns aus: Die restlichen Partien waren etwa ausgeglichen oder besser für uns. Leider reichte es bei Jonas Kreutz dann doch nur zum Unentschieden. Michael erreichte in einer spannenden Partie ein Dauerschach. Zwischenzeitlich hatte Brigitte leider eine Qualität weniger und konnte die Stellung nicht mehr halten, während Hans-Peter bei knapper Bedenkzeit noch ein Remis einfuhr.
Wenn man bedenkt, dass unsere Gegner an jedem Brett 100 DWZ Punkte mehr hatten, haben wir uns gut verkauft. Mit ein bisschen mehr Glück wäre heute auch ein Unentschieden drin gewesen.
Traumstart der Zweiten (Sven Schüle)
Die gegenüber der Vorsaison mit Daniel Rose und Sigi Prütz an zwei Stellen neu besetzte Zweite trat in Friedrichshagen zur 1. Runde an. Mit Kimon Böhmer erhielten wir zudem aus der Dritten einen jungen Reservespieler, um die Mannschaft zu vervollständigen. Doch wir konnten Kimon leider nur sehr kurz beim Schachspielen beobachten, denn als die meisten gerade mit dem Ausfüllen ihres Partieformulars fertig waren, war seine Partie schon beendet! Was war passiert? Aufgabe nach 6 Zügen – der Gegner war in eine Eröffnungsfalle gelaufen und verlor Material ohne Kompensation. Somit brachte Kimon uns nach wenigen Minuten mit 1:0 in Führung und trat entsprechend früh die Heimreise an!
Nicht weniger spektakulär kam einige Zeit später der 1:1-Ausgleich zustande: Klaus Königer beging einen „Fingerfehler“, als er mit der Dame eine Mattdrohung aufstellte, die Dame dabei jedoch einzügig geschlagen werden konnte. Die nächsten Punkte waren dann wieder auf unserer Seite zu verbuchen, wobei ich mich an die genaue Reihenfolge nicht mehr erinnere. Daniel Rose, Sven Schüle, Edgar Schubert und Sigi Prütz gewannen ihre Partien jeweils. Thomas Deutschmann war bereits auf der Verliererstraße, ließ sich dann aber erfolgreich pattsetzen und rettete somit noch sehr glücklich einen halben Punkt. Einen ebensolchen erzielte schließlich auch Torsten Rose.
Am Ende stand ein 6:2-Erfolg auf dem Spielbericht. Besser hätte es kaum laufen können!
(Bericht KöSW 3)
(Bericht KöSW 4)
(Bericht KöSW 5)
Sechste: Abstand zum Tabellenende gewinnen (Christoph Kriminski)
Die Sechste startet als klarer Außenseiter in die Saison. Wenn man die DWZ-Schnitte der Teams vergleicht, sind wir 9. von 10 Teams. Das liegt daran, dass wir drei unserer Topspieler an die Dritte abgegeben haben. Dafür haben wir ein paar Nachwuchsspieler bekommen und hoffen auf den ein oder anderen Überraschungserfolg. Am ersten Spieltag bekamen wir nun den 10. als Gast, die 3. Mannschaft von Makkabi. Bereits am Samstag zuvor teilte mir der Mannschaftsleiter mit, als wir gegen Makkabi in der BJMM U19 spielten, dass sein Team wohl ersatzgeschwächt sein wird, da sie viele Spieler an die 2. Mannschaft abgeben müssen. Wir hatten eine sehr starke Aufstellung und wollten unbedingt die zwei Mannschaftspunkte holen, damit wir überhaupt realistische Chancen um den Klassenerhalt haben. Als unser Gegner um etwa 8:45 Uhr ankam erfuhren wir, dass sie nur zu viert waren. Zum einen freuten wir uns, dass wir schon einen Mannschaftspunkt sicher haben und wahrscheinlich gewinnen werden, zum anderen musste ich leider vier Spieler, die morgens früh aufgestanden waren wieder nach Hause schicken. Um 9:30 Uhr gingen dann Tom, Mikko, Jonas und Miklos wieder nach Hause. 4:0.
Max an Brett 3 kam mit Schwarz im Franzosen gut aus der Eröffnung. Sein Gegner spielte ungenau und hatte bald weniger Material. Bei Peet an Brett 2 passierte am Anfang erwartungsgemäß nicht viel. Ich an Brett 1 stand nach der Eröffnung etwas gedrängt und fühlte mich unwohl. An Brett 6 spielte Linus. Dort stand es noch ausgeglichen. Dann wandelte Max seine vorteilhafte Stellung in einen Sieg um, und machte damit unseren Mannschaftssieg perfekt. 5:0
Bei Peet wurden die ersten Figuren abgetauscht. Linus kam ins Springerendspiel und stand mit Mehrbauern klar besser, während sich bei mir eine feste Bauernkette über das Spielfeld zog und irgendwie kein Durchkommen war, also einigte ich mich mit meinem Gegner auf Remis. 5,5:0,5
Linus fand leider im Endspiel nicht die besten Züge. Der gegnerische König konnte weit vorrücken und irgendwann rannte ein gegnerischer Freibauer los. Linus blieb nichts anderes übrig, als seinem Gegner zu gratulieren. 5,5:1,5
Peet spielte noch eine lange Zeit. Sein Gegner lief irgendwann mit seiner Dame in einen Abzugsangriff hinein. Das ließ sich Peet natürlich nicht zweimal sagen. 6,5:1,5
Wir haben nun die ersten beiden Mannschaftspunkte gegen den Abstieg gesammelt.
Oberschöneweider Gabelgerichte (Sebastian Bickerich)
Für die Nachwuchsmannschaft KöSW 7 in der Vierten Stadtklasse West ging‘s am ersten Spieltag ins schöne Spiellokal der TSG Oberschöneweide, direkt an der Spree – gut ausgeschlafen nach der Zeitumstellung kamen Phileas, Benjamin, Arne, Michael, Philipp und Hao an die Bretter. Klar war die TSG hoher Favorit, angeführt von Berlins Schulschach-Papst Ralf Reiser, sekundiert vom Spielervater Christoph Lange und einer klug komponierten Nachwuchsschar, die an nahezu allen Brettern (außer am letzten) auf dem Papier deutlich stärker war als unsere Mannschaft. Am schnellsten ging‘s am letzten Brett – Hao hatte es überraschend eilig, auch seine Dame hetzte nur so übers Feld und ging leider früh verloren. Gegen die junge Cristiana Patricia Grozea konnte er trotzdem nochmal zum Gegenangriff ausholen, hatte auf einmal einen Turm und einen Läufer mehr, wenn da nicht dieses Grundreihenmatt … Naja. Am fünften Brett gestaltete Philipp gegen den 200 DWZ-Punkte stärkeren Lucas Maarten Ophey lange Zeit ein ausgeglichenes Spiel, opferte dann aber am falschen Ort und geriet in Qualle-Rückstand, der sich nicht mehr ausgleichen ließ. Praktisch zeitgleich musste auch Michael an Brett 4 die Waffen strecken – den 300 Punkte DWZ-Unterschied zwischen ihm und seinem Gegner Theo Meusel sah man dem sehr munteren, aggressiven Spiel der beiden lange nicht an. Zeitweise sogar im Materialvorteil, machte Micha im Mittelspiel allerdings in der Figurenentwicklung Fehler und ließ den König gefährlich beengt in der Ecke stehen – eine übersehene Mattdrohung war die Folge. Schade! Deutlich mehr Zeit ließen sich die ersten drei Bretter. Ein ruhiges, überlegtes Spiel zweier sehr ähnlicher Spielernaturen boten die auch DWZ-mäßig ähnlichen Arne und sein Gegner Theodor Grozea, der große Bruder der Hao-Bezwingerin Cristiana Patricia. Irgendwas mysteriöses ging im Endspiel schief (auf dem Partiebogen klafft hier ein kleines Loch)– jedenfalls sah Arne sich einer Läufergabel ausgesetzt und erholte sich davon nicht mehr. 0:4 – uff!
Würde Phileas am ersten Brett den Ehrentreffer setzen? Nach zwei Stunden hatten er und sein Gegner Rolf Reiser erst 12 Züge gespielt, und dann – oh nein! – die tödliche Springergabel mitten im Zentrum, zwei Züge vor einem möglichen Matt, abzuwehren nur unter dem Verlust von zwei Leichtfiguren. Phileas gab nicht auf, lief dann aber doch absichtsvoll ins Matt, zu aussichtslos schien ihm die Stellung nach nur 16 Zügen.
Blieb nur noch Benjamin. Nach zwei Stunden erst am Beginn eines sehr interessanten Endspiels mit Läufer gegen Springer bei Bauern-Gleichstand, verließen ihn auch nach drei Stunden nicht die Kräfte. Sein kurzzeitig erwogener Remis-Plan kam nicht zum Einsatz, stattdessen zog er wohlüberlegt und gedeckt vom König im Zentrum seine Bauern nach vorne. Nach dreieinhalb Stunden und Fast-Zeitnot seines Gegners dann das Matt – am Ende eines wirklich tollen Spiels mit viel Zuspruch der gegnerischen Mannschaft.
Eigentlich hätte dieser Sieg dreifach zählen müssen – leider tat er es nicht, so hieß es am Ende 1:5. Doch so richtig geknickt waren wir alle nicht, alle haben viel gelernt, auch der Mannschaftsleiter bei seinem Auswärts-Debut…