Runde 2

19.11.2017

Königsjäger 1: Klarer Sieg gegen Chemie 2 (Veit Godoj)

Gegen den Aufsteiger Chemie 2 gingen wir in Bestbesetzung und als klarer DWZ-Favorit ins Rennen und der Spielverlauf entsprach diesen Voraussetzungen. Den ersten vollen Punkt erzielte Jonas N., der sich in einem typischen Königsinder auf den weißen König stürzte. Gerade in dem Moment, als Jonas Gegner Uwe Arndt Jonas‘ Dame „aufspiessen“ konnte (Oh, Schreck!), wurde er von einer perfekt getimeten Mattkombination von Jonas überrascht: Man braucht eben nicht immer die Dame zum Mattsetzen: 1:0. Es folgte ein Remis von Brigitte gegen SF Pröschild in ungleicher Läuferstellung. Die nächsten beiden vollen Punkte erreichten Jörn Florian Hohrmann und Jonas Eilenberg, die ihren Gegnern jeweils Figuren abnahmen und sie zum Aufgeben zwangen. 3,5:0,5 aus unserer Sicht war ein mehr als beruhigender Zwischenstand.

Clemens Escher hatte uns kurzfristig noch verstärkt und ging hochenergisch zur Sache: Er opferte Turm UND Qualität, um den in der Mitte verbliebenen König von SF Poseck zu fangen. „All in“ nennt man das beim Pokern. Aber anders als beim Pokern endete dieses All-In mit Remis, weil Steffen Poseck wohl die beste Verteidigung und Clemens „nur“ eine Zugwiederholung fand. 4:1 für uns. Jonas Kreutz hatte schon ein Remisangebot seines noch jüngeren Gegners Florian Pascal Schmidt abgelehnt und gewann nach längerem Manövrieren erst die Qualität und danach die Partie, unser erster Saison-Mannschaftssieg war eingefahren.

Jakob Hartmann wurde von Johann Eberlein die ganze Partie über hart bedrängt. Aus der Eröffnung erspielte sich der Chemiker mit dem ungewöhnlichen Erstzug 1.Sc3 eine leichter zu spielende verschachtelte Stellung. Erst um die Zeitkontrolle herum konnte sich Jakob allmählich befreien und seine Figuren besser aktivieren. Nachdem Jakob sogar einen Bauern gewonnen hatte, keimte bei mir wieder Hoffnung auf einen vollen Punkt auf, aber SF Eberlein zwang Jakob in eine Zugwiederholung – 5,5 : 1,5.

Der tragische Held des Tages war aus unserer Sicht Roman Rabinovich, der sich mit Schwarz in stundenlangem Ringen eine klar vorteilhafte Stellung mit einem Mehrbauern erarbeitet hatte. Seine Mitspieler erhofften sich an seinem Brett deswegen einen weiteren vollen Punkt. SF Witte demonstrierte dann jedoch, dass man in einem Minusbauern-Läufer-gegen-Springer-Endspiel mit Bauern auf beiden Flügeln mit dem weitreichenden Läufer dem kurzbeinigen Springer noch erhebliche Probleme bereiten kann. Ein starker Bauerndurchbruch des Chemikers brachte unsere Sieghoffnungen an diesem Brett ins Wanken. Zumindest ein Remis hätte Roman aus seiner starken Position heraus aber noch erzwingen können. Er riskierte mehr und „gewann“ den gegnerischen Läufer, musste zuletzt aber anerkennen, dass zwei gegnerische Freibauern zu viel für seinen verbliebenen Springer waren. Am Ende war dies der volle Ehrenpunkt von SF Witte, den die Weissenseer mit nach Hause nehmen konnten.

Fazit: Ein nie gefährdeter, klarer Sieg unserer Ersten, der uns in der Tabelle ein ganzes Stück nach vorne bringt. Die spezielle „Jonas-Energie“ war an diesem Tag mit 3 aus 3 unwiderstehlich. In der nächsten Runde wartet das „heisse“ Lokalderby gegen den Tabellenführer und Topfavoriten auf den Aufstieg Zehlendorf 2 auf uns. Unsere Spieler haben gezeigt, dass sie für dieses erneute Heimspiel bestens gerüstet sind.

Die Zweite schlägt sich achtbar, verliert aber wieder knapp (Sven Schüle)

Wir empfingen in unserem ersten Stadtliga-Heimspiel die 1. Mannschaft der Schachfreunde Friedrichshagen, die – wie die meisten unserer Gegner in der Stadtliga – uns nominell überlegen waren: an allen Brettern hatten unsere Gegner eine um rund 100 Punkte höhere DWZ. Leider waren wir aufgrund einer kurzfristig über Nacht eingetretenen Erkrankung von Shawn nur zu siebt und lagen damit bereits früh mit 0:1 zurück. Die erste am Brett beendete Partie brachte uns dann auch schon das 0:2, da David an Brett 7 im klar schlechteren Turmendspiel keine Chancen mehr für sich sah.

An den ersten drei Brettern lief es überraschend gut für uns, Edgar lehnte an 2 zunächst ein Remisangebot ab und versuchte, alles für die Mannschaft herauszuholen, mußte aber am Ende doch mit Remis zufrieden sein. Ähnlich erging es Hans-Peter, der immer wieder vielversprechende Stellungen auf dem Brett hatte, dessen Gegenüber aber auch Schach spielen kann und sich zu verteidigen wußte, so daß auch diese Partie remis endete.

Beim Stand von 1:3 – nach mehreren Stunden – war ich bereits so sehr vertieft in meine sehr schwierige eigene Partie, daß ich nur noch wenig von den anderen Brettern mitbekam. Insbesondere habe ich kaum noch Erinnerungen an konkrete Partiestellungen. Ein kurzer Blick zwischendurch auf die übrigen drei Bretter gab mir den Eindruck, daß bei Michael an Brett 1 alles passieren konnte und daß Klaus an 5 und Fabian an 6 gute bis sehr gute Aussichten auf einen vollen Punkt besaßen. Somit hatte ich noch Hoffnung auf eine Wende – auf jeden Fall sollte es knapp werden.

Nach einiger Zeit entdeckte ich ein in die Grundstellung aufgebautes Brett 1 mit dem schwarzen König in der Mitte – ein Zeichen dafür, daß Michael gewonnen und auf 2:3 verkürzt hatte. Bald darauf war auch Fabians Partie entschieden, sein Gegner mußte mit deutlichem Materialnachteil aufgeben – 3:3, wir waren wieder im Rennen!

Klaus hatte ein Endspiel mit Läuferpaar gegen Läufer und Springer, in dem er mit einem aktiveren König, einem Freibauern und einem schon weit vorgerückten h-Bauern weitere Vorteile besaß. Der erfahrene Gegner, Dr. Graubaum, hatte zudem die schlechtere Zeit. Klaus vereinfachte bald in ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern, in dem er weiterhin all diese Positionsvorteile besaß – aber auch immer noch denselben sich zäh und präzise verteidigenden Gegner.

In meiner Partie an Brett 4 mit Weiß gegen meinen Mannschaftsleiter-Kollegen Thomas Frübing mußte ich frühzeitig mit einem Positionsnachteil in Form eines schutzbedürftigen Bauern a3 leben, nachdem ich den Tausch meines b- gegen seinen a-Bauern zuließ. Die Behandlung dieser Partiephase kostete mich viel Zeit, so daß ich im Mittelspiel zeitweise 40 Minuten mehr als mein Gegner verbraucht hatte.

Ich beschloß nun, mich aus der Umklammerung zu befreien, indem ich (nach beidseitig kurzer Rochade) alle meine Königsflügelbauern vorrückte (f5, g4, h4 und dann g5) und ein paar Figuren zum Angriff bereithielt. Bei korrektem Spiel war dieser Aufbau dem Verderben geweiht, was mir allerdings bei fortgesetzter Passivität ebenso geblüht hätte. Mein Gegner ließ sich offenbar etwas unter Druck setzen, brauchte den größten Teil seines Zeitvorteils nach und nach auf und spielte zwar weiter gut, aber nicht in jedem Fall perfekt. So ließ er mehrmals in eigentlich für ihn objektiv besserer Stellung den Ausgleich zu. Ich tat es ihm gleich und fand ebenfalls einige Male nicht den besten Zug – im Ergebnis stand die inzwischen hochtaktische Partie dann letztendlich um den 40. Zug herum für mich auf Verlust, und nachdem auch meine letzte „Mattfalle“ mit zwei Türmen auf den offenen g- und h-Linien am Rückopfer der Dame mit Sicherung einer Mehrfigur für meinen Gegner scheiterte, mußte ich nach rund viereinhalb Stunden aufgeben und meinem Brettnachbarn Klaus klarmachen, daß er beim Stand von 3:4 auf jeden Fall weiterspielen mußte.

Das tat Klaus dann auch und spielte sein oben beschriebenes Läuferendspiel zielstrebig auf Sieg. Der Gegner, offenbar auch der Feinheiten des Endspiels kundig, zog seinerseits alle Register, um die Partie zu halten. Nun galt es, den richtigen Gewinnplan aufs Brett zu bringen. An irgendeiner Stelle riß hier der Faden bei Klaus, und er entschied sich für die Aufgabe seines gerade vor kurzem entstandenen h-Freibauern, um dafür die gegnerischen Bauern auf dem Damenflügel zu erobern. Leider blieb dort aber ein Bauernverhältnis von 2:1 ohne Freibauer übrig, und der letzte weiße Bauer stand für den Verteidiger genau richtig, nämlich auf einem Feld von der entgegengesetzten Farbe der Läufer. Damit war der Sieg deutlich schwieriger geworden, und alle ahnten, daß sich leider doch ein Remis anbahnte. Was blieb anderes übrig, als alles zu versuchen?

Immerhin hatte der Gegner nun ständige Zeitknappheit. Ich bat Klaus, weiterzuspielen, und er probierte auch verschiedene Wege aus, an den Bauern auf b3 heranzukommen. Über einen Zeitraum von etwa einer Stunde mußte der Gegner regelmäßig mit nur noch 2-3 Restminuten schnelle Entscheidungen treffen und bekam danach wieder 30 Sekunden Bonus hinzu. Er zeigte (wie Klaus selbst) gute Kondition und keine Schwächen, und Klaus fand erwartungsgemäß keinen Gewinnweg mehr, so daß ich nach sehr langem Kampf, Abtausch eines Bauernpaars und Erreichen einer klaren Remisstellung gegen 15:00 Uhr als Mannschaftsleiter die Remisvereinbarung gestatten und somit in die Mannschaftsniederlage einwilligen mußte.

Bericht der Dritten (Jonathan Knaut)

Wir traten gegen Berolina 3 an, einen Mitabstiegskonkurrenten, der aber vom DWZ-Schnitt her knapp 100 Punkte besser war. Dies merkte man dem Verlauf des Wettkampfes aber nicht an, da wir zwischenzeitlich sogar 3,5 zu 2,5 führten.

Arno holte an Brett 1 souverän ein Remis und stand nach eigener und auch des Gegners Einschätzung mit wenig Zeit auf der Uhr aber leicht besser. Ein toller Einstand!

Siggis Bericht an Brett 2:
Mein Gegner (Weiß) entschied sich gegen 1. d4 Sf6 für 2. Lf4. Ich habe dann versucht, mich mit 2….g6 etc. königsindisch aufzubauen und begegnete mit 6.g4 einem frühen Widerlegungsversuch. Er kam aber nicht wirklich voran, und in einigermaßen konsolidierter Stellung konnte ich durch eine kleine Taktik im 22. Zug ein wenig Material gewinnen. Gegen meine sonstigen Gewohnheiten gelang es mir, den technischen Teil leidlich sicher zum Erfolg zu führen: 0:1 nach dem 48. Zug

Ich spielte an Brett 3 gegen einen unsportlichen Gegner. Nachdem ich ohne Zeit- und sonstige Probleme aus der Eröffnung gekommen war und schließlich in ein für mich mind. ausgeglichenes bzw. leicht besseres Endspiel abwickeln konnte, bot ich Remis. Dies schlug mein Gegner aus, spielte aber in der Folge nicht gut, bis er schließlich auf Verlust stand. Statt weiter zu spielen, schaute er 30 min lang lieber dem Geschehen auf dem Nachbarbrett zu und wollte am Zug sogar eine rauchen gehen, woraufhin ich aber dann doch protestierte. Nachdem er dann schließlich aufgegeben hatte, kommentierte er noch, dass es ja unfassbar sei, gegen „so schwache Gegner“ zu verlieren. Ich denke, seine Aussagen sprechen für sich und bedürfen keiner weiteren Kommentierung,

Ralf an Brett 4 lieferte sich ein spannendes Duell im Damenendspiel, entschied sich dann aber leider für Materialgewinn und vernachlässigte dadurch wohl seine Königssicherheit, sodass er Matt gesetzt wurde.

Freddie an Brett 5 hatte es mit einem 280 Punkte stärkeren Gegner zu tun und konnte keine Wunder vollbringen.

Hermanns Bericht an Brett 6:
In einer symmetrischen Englischen Eröffnung konnte ich bei meiner Gegnerin einen Isolani herbeiführen. Nach dem Abtausch einiger Leichtfiguren konnte ich einen gedeckten Springer, der nicht mehr angegriffen werden konnte, hinter dem Isolani auf d4 plazieren. Meine Stellung war jetzt nicht nur deutlich besser sondern auch völlig sorgenfrei. Leider habe ich die Schachregel: Bauern auf die Farbe des gegnerischen Läufers zu stellen, nicht ganz befolgt, sodaß ich meinen Turm nicht in den Angriff einschalten konnte, was schneller zu einem deutlichen Materialgewinn geführt hätte. Meine Gegnerin übersah dann bei der Umgruppierung ihrer Figuren meine Springergabel König/Dame und gab auf.

Stefan an Brett 8 war es schließlich, der beim Stand von 3,5 zu 3,5, die Ehre hatte über Wohl und Wehe des Wettkampfes zu entscheiden. Nach Rücksprache entschloss er sich dann für das Remis. Die Stellung war ausgeglichen und vermutlich Remis, aber er hatte die etwas schlechtere Zeit.

Pascal an Brett 8 musste sich seinem stärkeren Gegner auch geschlagen geben.

Was bleibt also: Nach wie vor sind wir auf keinem Abstiegsplatz und konnten unseren ersten Punkt einholen. Spannend wird es besonders im Januar gegen unseren zweiten Mitkonkurrenten. Ansonsten schauen wir mal, wie sich die Saison weiter entwickelt. Wir haben auf jeden Fall Lust auf mehr.

Bericht der 4. Mannschaft (Adrian Benedetto)

Königsjäger SW 4 gegen Schachpinguine 4:4

1.) Dr. Kliem - Morczynski  1:0
2.) Kramm     - Coco Zhou   0:1
3.) Möschl    - Abboud      ½:½
4.) Benedetto - Schepers    +:-
5.) Klevenow  - Pessine     0:1
6.) Batschari - Thiel       1:0
7.) Wuttke    - Korek       ½:½
8.) Kramer    - Hesselmann  0:1

Wir hatten heute ein Heimspiel und traten gegen die Schachpinguine an, die DWZ-stärkste Mannschaft der Staffel. Nach Abgabe deren Mannschaftsaufstellung stellten wir fest, dass die stärksten Spieler gar nicht aufgestellt wurden, außerdem trat mein Gegner (Adrian Schepers) nicht an. Trotzdem spielten bei den  Schachpinguinen starke Nachwuchstalente mit, die keineswegs unterschätzt werden dürfen bzw. wesentlich stärker sind, als die DWZ aussagt. Hervorzuheben ist dabei das Brett 1 mit Joachim Morczynski, der bei der DJM U10 mitspielt und Coco Zhou auf Brett 2, die sogar bei der Mädchen Jugend WM U10 mitspielt.

Nach einer halben Stunde stand es durch das Fehlen meines Gegners 1:0 für uns. Dann erhielt Alexander Batschari eine Mehrfigur, nach einem schönen Angriff hatte er einen ganzen Turm mehr und der Gegner Harry Thiel musste aufgeben, und waren somit 2:0 in Führung. Gratulation an Alexander, sein Aufwärtstrend beginnt.

Im weiteren Verlauf kam Rudi Wuttke in ein Turmendspiel mit je 3 Bauern, eine fast symmetrische Stellung, die remis gegeben wurde. Danach gewann auf Brett 1 Helmut Kliem gegen Morczynski, herzlichen Glückwunsch Helmut, wir gingen damit bereits mit 3 ½ zu ½ in Führung. Es sah also schon nach einem leichten Sieg aus, dieses Zwischenergebnis sollte aber täuschen. Die jungen Nachwuchsspieler erwiesen sich als sehr zäh, und nacheinander erhielten sie in den Stellungen Übergewicht. So mussten sich leider Hellmut Klevenow sowie Klaus Kramm gegen die „Weltmeisterschaftsteilnehmerin“ geschlagen geben. Übrig blieben noch Ralf Kramer und Alois Möschl. Ralf kämpfte nach einer interessanten und aufregenden Partie mit Höhen und Tiefen mit einem Turm und 2 Leichtfiguren gegen eine Dame. Doch dann spielte das Nachwuchstalent Hesselmann seine Dame so geschickt aus, dass Ralf leider seine Leichtfiguren verlor und damit auch die Partie, schade.

Übrig blieb jetzt Alois Möschl, er hatte ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und einen Bauern weniger,  es sah also nicht mehr gut für unsere Mannschaft aus. Doch dann spielte der Gegner etwas ungenau, und unser Routinier Alois nutzte die Gelegenheit, in eine Remisschaukel einzulenken, und so rettete er noch das 4:4, mir fiel ein Stein vom Herzen.

Insgesamt lief das Turnier reibungslos und fair ab, der Schiedsrichter brauchte nie einzugreifen. Der Turniersaal für die Vierte bei Heimspielen hat sich auch als recht zweckmäßig erwiesen.

Wir haben jetzt 2x hintereinander 4:4 gespielt, in der ersten Runde mit etwas Pech, in dieser Runde mit etwas Glück, ein gerechter Ausgleich.

Knapper Sieg der Fünften (Ezra Zivier)

Wir hatten ein Heimspiel gegen die 3. Mannschaft der SG Weißensee 49, die
(glücklicherweise) nur mit sieben Spielern antrat. Nachdem so Esien einen
Punkt für uns einfahren konnte und auch Henning ziemlich schnell gewann,
stand es frühzeitig 2 zu 0. Dann ging es allerdings nicht so glatt weiter:
Nachdem – die genaue Reihenfolge weiß ich spielbedingt nicht – Karsten,
Lothar und ich verloren sowie Fredy und Detlef gewonnen hatten, stand es 4
zu 3, so dass es auf die Partie von Christian ankam, der durch sein Remis
den Mannschaftssieg sicherte. Insgesamt ein gelungener Spieltag mit
interessanten Partien.

Sechste gewinnt – ML verliert (Christoph Kriminski)

Im ersten Auswärtsspiel der Saison konnte die Sechste ihre ersten Punkte verbuchen. Sie setzte sich erfolgreich gegen die 9. Mannschaft vom SC Kreuzberg durch.

Dabei begann der Tag eher weniger erfreulich. Morgens las ich die SMS von Domenik, dass er leider kurzfristig krank geworden ist und deshalb nicht spielen kann. Als ich dann im Bus saß, bekam ich die SMS von Lukas, dass er verschlafen hatte und deshalb etwas später kommt, jedoch rechtzeitig vor halb da sein werde.

So waren wir um 9 Uhr nur zu sechst. Uns gegenüber saßen vier erwachsene Spieler und vier Kinder. Letztere hatten eine DWZ zwischen 1109 und 944. Die Partien begannen ohne besondere Ereignisse. Jan-Wiperts (Brett 7) und Paul Simons (Brett 8) Partien kamen rasch ins Mittelspiel. Jakob (Brett 6) kämpfte, wie schon am ersten Spieltag, mit vollem Brett um das Zentrum. Tim R. (Brett 1) und Peet (Brett 3) spielten ohne größere Besonderheiten. Mein Gegner überraschte mich mit dem Reti-System, welches ich nur vom Namen her kannte, jedoch noch nie mit Schwarz gespielt hatte, sodass ich schon früh am Morgen viel Zeit investieren musste. Dann wurde es 9:20 Uhr und Lukas war immer noch nicht da. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und ging zur Treppe, um ihn, wenn er kommt, gleicht zum Brett lotsen zu können. Doch er kam nicht. Ich kehrte an mein Brett zurück. Mein Gegner, der sich wohl besser auskannte, zog relativ schnell und der Zeitunterschied weitete sich immer mehr aus. Nun war es 9:25 Uhr und wir waren immer noch zu sechst. Ich versuchte mich auf mein Brett zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Um 9:28 Uhr kam dann Lukas und setzte sich ans Brett. Mir fiel ein Stein vom Herzen, was ich nicht verbergen konnte, sodass auch mein Gegner über mein tiefes Ausatmen lächeln musste.

Paul Simon tauschte bald die Damen ab. Sein Gegner war mit mehreren Figuren in Pauls Stellung eingedrungen und besaß einen Mehrbauern. Jan-Wipert hatte eine Leichtfigur weniger, dafür stand der gegnerische König auf e6 (wie auch immer dort hingekommen ist). Auf jeden Fall war es bei gefülltem Brett nicht gerade günstig, vielleicht sogar die Leichtfigur wert. Jakob und Lukas (Brett 5) konnten jeweils eine Leichtfigur gewinnen. Tim hatte eine komplizierte Stellung mit unterschiedlichen Rochaden, wobei sein Gegner aktiv wurde. Peet stand gefühlt etwas besser. Ich hatte zu früh b5 gespielt um einen gegnerischen Springer auf c4 zu vertreiben. Da mein D-Bauer schon abgetauscht war, bekam ich eine Felderschwäche auf c6. Dies nutze mein Gegner, um mit einem Springer und dem Läuferpaar von g2 und f4 gefährlich anzugreifen. Ich musste auf mehrere Gabel auf Dame und Turm aufpassen und meine Dame anschließend schlecht stellen. Dann beendete Paul Simon seine Partie. Sein Gegner konnte trotz Mehrbauer und zwei verbunden Freibauern im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern keinen Gewinn mehr erzielen, da Paul mit seinen Läufer die wichtige Diagonale vor den Bauern absicherte. So wurde Remis vereinbart. 0,5:1,5.

Lukas‘ und Jakobs Partie habe ich aufgrund meiner Partie nicht weiter verfolgt. Beide holten aber aufgrund des Materialvorteils einen Sieg. So führten wir bald 2,5:1,5.

Bei Tim war es weiter ein offenes Spiel, Peet hatte einen Bauern mehr und war aktiver, Jan-Wipert hatte nun sogar eine Qualität mehr. Dabei hatte Jan kaum Bedenkzeit verbraucht. Bei mir war das genau das Gegenteil. Ich hatte schon über eine halbe Stunde mehr Bedenkzeit verbraucht. Der gegnerische Angriff hatte mich einen Bauern gekostet und drei meiner sechs verbliebenen Figuren waren bewegungsunfähig, wenn ich nicht weiteres Material verlieren wollte. Dann begann ein murmeln und ich blickte zu Brett 7 herüber. Dort hatte Jan-Wipert gerade eine Figur eingestellt. Sein Gegner hatte  nun Turm + zwei verbundene Bauern, während Jan nur noch einen Turm hatte. Nach Turmtausch kämpfte Jan noch bis zum Ende weiter, konnte aber nichts mehr ausrichten. 2,5:2,5.

Ich war weiter damit beschäftigt den am wenigsten schlechten Zug zu finden, um meine Stellung zu halten. Die Idee eines Angriffs kam mir nie in den Kopf. Peet konnte seinen Raumvorteil nutzen und einen weiteren Bauern gewinnen. Er tauschte die Damen und hatte dann im Bauernendspiel mit zwei Bauern Vorteil gute Siegeschancen. Tim konnte eine Figur gewinnen, da sein Gegner ein Grundlinienmatt übersehen hatte. Außerdem bekam Tim einen guten Angriff. Ich versuchte mich an einem versteckten Matt, was jedoch mein Gegner parierte. Dann übersah ich in langsam aufkommender Zeitnot, dass mein Bauer gefesselt war und deshalb der Läufer hing. Ich kämpfte noch ein bisschen. Als ich mich vergewissert hatte, dass die Siege an beiden Nachbarbrettern nicht mehr gefährdet waren und  ich damit weder die Motivation senken noch den Druck erhöhen konnte, gab ich auf. 2,5:3,5.

Beide spielten ihre Partien auch sauber zu Ende, sodass wir am Ende knapp mit 4,5:3,5 als Sieger hervorgingen.

Am 1. Advent erwartet uns in Spandau eine schwere Aufgabe.

Königsjäger 7: „Lehrgeld“ in Lichtenberg (Sven Sohr)

Manfred bat mich wieder, einen kleinen Bericht zu schreiben. Angesichts des erwartet unspektakulären Ausgangs zwischen dem Abstiegs- und Aufstiegs-Favoriten hier nur kurz die wichtigsten Fakten im Telegrammstil:

09:00h: Lichtenberg 3 tritt gegen Überraschungs-Tabellenführer K7 in Bestbesetzung an – also mit vielen Kader-Spielern sowie einem DWZ-Vorsprung von fast 3000 Punkten (zwischen 250 und 450 pro Brett).

10:20h: Tom Kessler verliert an Brett 7 unglücklich gegen Adrian Kraft (zwei Mehrbauern wurden durch einen stärkeren Turm im Endspiel ausgebremst).

10:30h: Rashid Abed gelingt an Brett 6 gegen Jeremy Wadepfuhl nach einem souveränen Spiel ein Remis.

10:40h: Luna Sohr verliert an Brett 4 unglücklich gegen Joshua Kalina nach ziemlich ausgeglichenen Spiel durch einen Spieß.

11:50h: Kasimir Boissel gelingt an Brett 2 gegen Gustaf Klühs nach mutigem Spiel ein Remis (was er nach „Qualle“-Vorsprung zunächst abgelehnt hatte) – zur Halbzeit also nur 1:3!

12:05h: Max Kessler gelingt an Brett 8 gegen Michael Amboß nach tapferem Spiel ein Remis (im Endspiel hatte er sogar einen Mehrbauern und gratulierte seinem über 400-DWZ-Punkte stärkeren Gegner danach zum „guten Spiel“!).

12:20h: Karim Abed verliert an Brett 5 unglücklich gegen Ansgar Zielke (drei Mehrbauern konnten sich gegen eine Leichtfigur leider nicht durchsetzen).

12:30h: Jim Sohr verliert an Brett 3 gegen Jonathan Sondermann unglücklich nach einem Lapsus (zuvor hätte sein Gegner fast die Zeit überschritten).

13:05h: Dr. David Abed verliert nach über vier Stunden Spielzeit unglücklich gegen Niels Bennett Lilienthal (DWZ=1702!) – auch sein Gegner konnte sich nur wenige Sekunden vor dem 40-Züge-Lmit über die Zeit retten.

Am Ende gab es eine achtbare 1.5 : 6.5 Niederlage, wobei unser junges Team summa summarum über 21 Stunden Gegenwehr leistete, so dass wir nach unserem fulminanten Auftakterfolg mit einem ausgeglichenen Punkte-Konto (mit 2:2 Mannschafts- und 8:8 Brettpunkten) der dritten BMM-Runde in zwei Wochen am ersten Advent entgegenfiebern…

Die 8. Mannschaft erspielt sich die ersten Punkte (Athanasios Vassiliou)

Am 2. Spieltag durften wir bei den Schachfreunden aus Schöneberg antreten. Da der Sinn unserer Mannschaft darin besteht, möglichst vielen Kindern die Möglichkeit zum Sammeln von Spielpraxis zu geben, traten wir in anderer Besetzung an als in der 1. Runde. Unsere Gegner traten ebenfalls mit 5 Kindern an.

An Brett 1 duellierte sich Linus Spahn mit einem starken erwachsenen Gegner (1504) und spielte eine sehr solide Partie. In den fast 90 Minuten gestaltete sich die Partie zu jeder Zeit ausgeglichen. Zuerst wurden Leichtfiguren getauscht und anschließend auch die Damen. Zum Ende der Partie wurden schließlich auch die Türme abgetauscht und es entwickelte sich ein Bauern-Endspiel. Erst hier zeigte sich die Erfahrung des Gegners, der das Spiel für sich entscheiden konnte. Linus bekam keine Punkte, aber die Anerkennung seines Gegners!

An Brett 2 durfte Arthur ran und spielte in den ersten 4 Minuten 10 Züge. Er stand kurz davor, seine Dame zu verlieren als sein junger Gegner (1191) eine Springer-Dame-Kombination von Arthur übersah. Vielleicht lag es daran, dass auch er genau so schnell gespielt hat. Arthur konnte den Punkt zwar einfahren, aber leider eine sehr unkonzentrierte und viel zu schnell gespielte Partie.

An Brett 3 trat Leander gegen einen jungen Gegner (780) auf seinem Niveau an. Beide nahmen sich für ihre Züge Zeit. Die Partie sah ausgeglichen aus, bis sich der Gegner für einen Angriff auf Leanders rochierten König entschied, aber dadurch die Deckung seiner Grundlinie aufgab. Leander sah diese Einladung und setzte mit seinem Turm matt.

An Brett 4 spielte Simon mit Schwarz ebenfalls gegen einen jungen Gegner. Die Partie war nach 20 Minuten beendet. Davon nahm Simon 8 Minuten und sein Gegner 12 Minuten in Anspruch. Simon konnte im 8. Zug einen Turm gewinnen und kurz danach auch die Dame seines Gegners. Mit Turm und Dame drängte er den gegnerischen König auf die Grundreihe, wo er ihn schließlich Matt setzte.

An Brett 5 spielte Linus Busch sein erstes Spiel für die 8. Mannschaft. Er konnte schnell eine Leichtfigur gewinnen. Es ergab sich die Möglichkeit, durch ein Abzugsschach die gegnerische Dame zu schlagen, was Linus leider nicht gesehen hat. Die Damen wurden getauscht, genauso wie die Türme. Am Ende konnte Linus zwei Freibauern in Dame und Turm verwandeln und die Partie gewinnen. Für sein gesamtes Spiel nahm er sich 12 Minuten. Seine junge Gegnerin immerhin 30 Minuten.

An Brett 6 spielte Miklos ebenfalls seine erste Partie für die 8. Mannschaft. Eine von beiden Kindern sehr schön gespielte Partie. Miklos überlegte für seine Züge 40 und seine Gegnerin 35 Minuten. Beide eröffneten sehr gut und bereiteten ihre Angriffe konsequent vor. Den ersten Fehler seiner Gegnerin konnte Miklos durch einen Turmgewinn bestrafen. Dennoch war die Partie kein Selbstläufer. Durch ein schön vorbereitetes Abzugsschach im 35. Zug gewann Miklos die Dame seiner Gegnerin. Danach nahm die Partie ihren Lauf und Miklos konnte in seinem ersten Spiel den ersten Sieg verzeichnen.

Das Spiel endete 5:1 für uns. Wir freuen uns natürlich über die Punkte und über die gesammelten Erfahrungen. Jedoch ist es noch ein sehr weiter Weg, unseren Kindern beizubringen, dass sich längeres Überlegen lohnt. Am nächsten Spieltag werden wir wieder rotieren und mit einer anderen Aufstellung antreten.