Runde 8

11.03.2018

Erste: Sieg des BMM-Spielers der Saison reicht nicht zum Punktgewinn (Veit Godoj)

Schlechte Nachrichten für die Erste schon morgens: Krankheitsbedingt fiel Jonas N. kurzfristig aus (Gute Besserung!). Ein besonderer Dank an unseren Vorsitzenden Torsten Rose, der Sven noch kurz vor Matchbeginn zu seinem Einsatz gefahren hat! Unser Team musste also ab Brett zwei aufrücken, was bei manchem die Vorbereitung obsolet machte.

Wieder mit dabei war Jonas Eilenberg, der erneut eine Klassepartie zeigte: Mutig bot er seinem Gegner Dieter Warken einen Bauern an, während er einen unwiderstehlichen Königsangriff einleitete, den er souverän zum Sieg verwandelte. Unser Jüngster war wieder mal der beste Spieler unseres Teams! Ich denke, dass mir alle Teamkameraden zustimmen werden, wenn ich Jonas Eilenberg hiermit zum BMM-Spieler der Saison erkläre! Super Jonas, Deine 5 aus 6 gegen zumeist DWZ-stärkere Gegner sind wirklich eine tolle Leistung.
Der „mittlere“ Jonas Kreutz gewann gegen Frank König bald einen Bauern, konnte aber bei ungleichfarbigen Läufern nicht gewinnen: Remis. Ebenso Remis bei Jörn Florian, der gegen Peter Dehne keinen Vorteil herausspielen konnte. Leider hatte Ersatzmann Thomas Deutschmann kein Fortune und unterlag überraschend gegen Michael Dziallas.
Veit stand nach 20 Zügen unter starkem Druck des Eckbauer-Pokalsiegers Dr. Ferenc Toth und hatte ausser dem Inkrement nur noch wenige Minuten auf der Uhr. Wie der Rechner anschliessend zeigte, war die Stellung aber stets nur um die „Minus 1“ und keinesfalls verloren, wie am Brett befürchtet und von meinem Gegner erhofft. In beiderseitiger Zeitnot konnte ich den Druck abwehren und erschöpft ein leicht besseres Turmendspiel remisieren.
Irgendwann stand es dann entsprechend 2,5:2,5 im Mannschaftsmatch. Einem weiteren Sieg am nächsten kam wohl Brigitte, die gegen FM Zschäbitz eine gute Partie spielte und im Mittelspiel Qualität und Bauer gewann. Leider reichte es am Ende nur zum Remis, weil Zschäbitz eine Dauerschachposition erreichen konnte. 3:3.
Die Entscheidung gegen uns fiel am Spitzenbrett, wo Jakob in der Eröffnung die Qualität für 2 Bauern verlor. Sein Gegner Wolfgang Stark, der frischgebackene Klubmeister von Eckbauer, bewies, dass die Bauern keine ausreichende Kompensation darstellten und gewann einen ganz wichtigen Punkt. 3:4.
Ersatzmann Sven Schüle hatte sich gegen Dr. Wagner leider auch verkalkuliert und sah sich hoffnungslos dreier verbundener Mehrbauern seines Gegners gegenüber. Das bedeutete am Ende leider ein 3:5. Erneut sind wir mit einem DWZ-Vorteil ins Match gegangen und konnten diesen nicht ummünzen. Unsere sympathischen Gegner dürfen sich dagegen über den vorzeitigen Klassenerhalt freuen, herzlichen Glückwunsch, Euer Sieg ging voll in Ordnung!
Zehlendorf 2 und die Queer-Springer stehen übrigens als voraussichtlicher Staffelsieger und bester Zweiter der Stadtliga schon als Aufsteiger in die Landesliga fest. Gratulation an diese beiden Mannschaften, die sich dem Rest des Feldes als klar überlegen gezeigt haben! Fest steht auch der vorzeitige Abstieg von Schlusslicht Chemie Weissensee 2.
Einzig der zweite Absteiger ist noch offen und diese Frage wird in einem direkten Abstiegsmatch zwischen Lichtenberg und Empor 2 in der Schlussrunde geklärt, wobei die Vorteile bei der SG Lichtenberg liegen dürften.
Für uns bleibt noch eine kleine Restabstiegssorge in Höhe von 0,6%, wie das Orakel verkündet, aber das dürfte doch zu packen sein: Nur wenn sich die SG Lichtenberg und Empor2 im Entscheidungsspiel 4:4 trennen und wir gleichzeitig höher als 2,5:5,5 gegen Nord-Ost verlieren, ginge es gemeinsam mit der Zweiten eine Liga tiefer, wenn ich richtig gerechnet habe. Sonderabsteiger wird es dieses mal nicht geben, weil aus der Oberliga keine Berliner Mannschaft absteigen wird.

ZWEITE: Glanzvoller Abschied aus der Stadtliga (Torsten Rose)

Vorspiel
Zeit: Sonntag, 08:22 Uhr
Ort: Berlin-Zehlendorf, U-Bahnhof Oskar-Helene-Heim

Zur verabredeten Zeit steigt Sven Schüle in mein Auto, um sich zum Auswärtsspiel bei Zitadelle Spandau II mitnehmen zu lassen. „Mist, Jonas N. ist plötzlich krank geworden. Vor zehn Minuten hat mich Veit kontaktiert. Die ERSTE ist nur zu siebt“ sind seine ersten Worte.

Ein Szenario, das angesichts des noch nicht gesicherten Klassenerhalts der ERSTEN als inakzeptabel erscheint. Kurze Beratung, schon während der Fahrt Richtung A 115. Einzige Lösungsmöglichkeit: Sven muss hochgezogen werden, die ZWEITE damit nur zu sechst. Kurze Machbarkeitsstudie: Der Spielort von Eckbauer in Charlottenburg bedeutet zum Glück keinen allzu großen Umweg auf dem Weg nach Spandau und so werde ich kurzer Hand durch einstimmigen Beschluss aller anwesenden Vereinsfunktionäre vom stellvertretenden Mannschaftsführer der ZWEITEN zu ihrem amtierenden Mannschaftsleiter und zum Chefchauffeur der ERSTEN befördert.

Zeit: Sonntag, 08:39 Uhr
Ort:  Berlin-Charlottenburg, Nehringstraße 8

Sven wird wohlbehalten am Spielort der ERSTEN abgesetzt.

Zeit: Sonntag, 08:53 Uhr
Ort:  Berlin-Spandau, Mauerstraße 10

Ich komme genauso wohlbehalten am Spielort der ZWEITEN an. Kurze Mannschaftsbesprechung der sechs einsatzbereiten Königsjäger. Allgemeiner Wille, die Niederlage in Grenzen zu halten.

Erster bis siebenter Akt

09:30 Uhr nach einer halben Stunde steht es 0:1. Glück im Unglück, Zitadelle ist auch nicht vollzählig erschienen, Brett eins daher – : – .

Kurz nach 10:00 Uhr habe ich erstmals Gelegenheit, etwas näher auf die übrigen Bretter zu schauen. Hans-Peter Richter ist schon mit einer Mehrfigur im Endspiel und gewinnt nur wenig später sicher an Brett 3, 1: 1.

Etwa anderthalb Stunden später bietet mir mein Gegner an Brett 5 remis an. Nachdem ich zunächst mit spürbaren Vorteil aus der Eröffnung herausgekommen bin, war dieser in den letzten Zügen zusammengeschmolzen und mein Freund Ferenc Toth (siehe Bericht der ERSTEN), ein langjähriger Vereinskamerad meines Gegners, hatte mich vor ihm gewarnt: Jemand, der auch aus schlechterer Position häufig eine Partie taktisch drehen kann. Angesichts meiner eigenen Neigung, taktisch anfällig zu sein und der Überlegenheit von rund 150 DWZ-Punkten meines Gegners nahm ich an, nachdem ich nach einem gründlichen Blick auf die übrigen Bretter überwiegend solide bis bessere Königsjäger-Stellungen gesehen hatte. 1,5 : 1,5.

Und ich hatte mich nicht getäuscht:

Zunächst spielte Fabian Schmidt an Brett 6 seinen Gegner geradezu schwindelig, ein taktischer Einschlag jagte den nächsten und kein unbefangener Zuschauer hätte auf die Idee kommen können, dass Fabian derjenige von den beiden mit dem DWZ-Minus von rund 175 Punkten war. Eine herrliche Partie, die der Gegner nach gut drei Stunden entnervt aufgab. Bravo, Fabian! 2,5 : 1,5.

Weniger Erfolg hatte allerdings Pascal Bieg an Brett 4, der es ebenfalls mit einem Gegner mit einem großen DWZ-Plus (ca. 150 Punkte) zu tun hatte, aber in einem Endspiel mit einem Minus-Bauern trotz zäher Verteidigung keine echten Chancen mehr hatte. 2,5 : 2,5.

Genauso wenig hatte allerdings der Gegner von Edgar Schubert an Brett 2 noch realistische Chancen, nachdem er einen starken Königsangriff  nur auf Kosten von zwei Minusbauern abwehren konnte. Edgar wickelte souverän ins Turmendspiel ab, das er sicher zum Sieg führte. Auch hier hatte dem Spandauer sein DWZ-Plus von mehr als 150 Punkten nichts genutzt. 3,5 : 2,5! Zumindest ein Punkt war uns sicher.

Nun lag alle Last auf den Schultern von Hermann Stuckstedte an Brett 8, dessen Gegner „nur“ rund 100 DWZ-Punkte zu seinen Gunsten vorzuweisen hatte. Die Stellung sah lange ziemlich remisig aus, Hermann spielte mit großer Ruhe und sein Gegner fand im Läuferendspiel keinen Gewinnweg. Zunehmend entnervt, ließ er Hermann dann sogar noch eine Gewinnmöglichkeit, die dieser auch prompt zu einem vollen Punkt verwertete, 4,5 : 2,5!

Weiterer Kommentar überflüssig – oder?

Bericht 3. Mannschaft (Jonathan Knaut)

Mit etwas Hoffnung starteten wir in diese Runde gegen den Tabellendritten Eintracht, um das Unwahrscheinliche doch noch möglich zu machen und den Klassenerhalt zu sichern. Anfangs sah es auch sehr gut aus, bis sich zeigen sollte, warum Eintracht ein Aufstiegsaspirant ist.

Freddie brachte uns durch einen kampflosen Punkt in Führung und durfte zur Belohnung wieder Richtung Bett fahren. Anschließend gelang es Jonathan K. mit Schwarz, nach 2h Angriff am Damenflügel zu bekommen, nachdem der Gegner lang rochiert und einen Bauern stehen gelassen hatte. Dann wurde auf beiden Seiten angegriffen, bis sich fast alle
Figuren am Damenflügel tummelten und die Übermacht so groß wurde, dass in ein deutlich gewonnenes Endspiel abgetauscht werden musste, in dem Jonathan mit zwei Figuren mehr übrig blieb. Um halb 12 gab der Gegner folglich auf.

Leider musste Arno anschließend die Waffen strecken, weil er nach eigener Aussage einfach nicht gut in die Partie hinein- und hindurchgefunden hatte. 2-1

Stefan konnte seine Partie leider auch nicht siegreich zu Ende führen: „Nach einer unspektakulären Caro-Kann Eröffnug der Karpov-Variante übersah ich im Mittelspiel eine Abwicklung Se6: und Le6:+ und verlor Turm und zwei Bauern und gute Stellung gegen zwei Figuren. Zwar konnte ich bis 14 Uhr noch etwas Verwirrung stiften, doch die Stellung driftete langsam in die deutliche Verlustzone, so dass im 53. Zug in Verluststellung mein Blättchen fiel.“

David und Ralf Kramer verloren leider ebenfalls, während Werner ein Remis holte: 2,5-4,5.

Pascal holte als letzter ein Remis: „Aus der Eröffnung kam ich gut raus und konnte auch einigen Druck ausüben und diesen auch in Folge in zwei Mehrbauern umsetzen. Daraufhin startete mein Gegner einen Königsangriff, während er einen Bauern opferte. Diesen konnte ich jedoch abwehren und ging mit drei Mehrbauern und einer etwas lädierten Königsstellung in das Endspiel. In Folge meiner Zeitprobleme (5min) wurde ich unaufmerksam und musste mich mit einem Remis zufriedengeben.“

Damit stehen wir auf dem 9. Platz und müssen in der nächsten Runde gegen den Tabellenführer punkten und die anderen Mannschaften für uns günstig spielen. Wenn das mal nicht eine spannende Herausforderung ist …

Vierte Mannschaft erreichte nach Höhen und Tiefen ein 4 : 4 (Adrian Benedetto)

Wir traten heute auswärts gegen SC Kreuzberg 8 an. Wir waren in Best-Besetzung aufgestellt, während Kreuzberg etwas ersatzgeschwächt war, so war Peter Held nicht dabei, den manche langjährige Mitglieder von uns noch aus alten Königsjäger-Zeiten kennen.

Hellmut Klevenow spielte gegen den Sohn von Peter Held, mit dem unser Routinier Hellmut keine Probleme hatte, so gingen wir 1 : 0 in Führung. Eitel Jandt hatte heute einen weniger guten Tag,  mit Wolfgang Großmann spielte er auch gegen den DWZ-stärksten Gegner der Mannschaft, hat dabei leider verloren, – Ausgleich. Alois Möschls Gegner bot mehrmals remis, Alois hatte jedoch im Endspiel Dame +  Leichtfigur eine leicht bessere Position, drückte dann einen Freibauern durch und gewann mit zwei Damen, wir gingen wieder in Führung. Eine gute Partie spielte auch Rudi Wuttke auf Brett 8, er gewann souverän. In dieser Phase sah es recht gut aus für uns, Helmut Kliem und Klaus Kramm standen auf Gewinn, die Partien von Alexander Batschari und meine waren etwa ausgeglichen, und wir führten 3 : 1. Doch dann unterlief Klaus ein Fehler im Endspiel, er musste eine Figur einbüßen, um dem Matt zu entgehen, und so verlor er leider. Kurz darauf machte auch Helmut Kliem einen groben Fehler, ich hörte ihn plötzlich sagen: “Ich habe mich verrechnet!“ Leider ging dies auch mit einem Verlust einher, und es stand 3 : 3. Die restlichen 2 Partien waren von Alexander und mir. Alexander hatte ein Endspiel, mit Dame und Springer + einem Mehrbauern gegen Dame und Turm des Gegners, war also leicht im Nachteil. Ich hatte eine etwas aktivere Stellung mit Raumvorteil, allerdings fand ich keinen Weg zum Durchbrechen und geriet in Zeitnot, also drohte insgesamt wieder eine Niederlage unserer Mannschaft. Hellmut als Mannschaftsleiter hat uns beide ermuntert, unbedingt jeweils auf ein Remis hinzuarbeiten, dann hätten wir wenigstens einen Mannschaftspunkt. Mein Gegner gab relativ schnell remis, aber natürlich nicht Alexanders Gegner mit seinem materiellen Vorteil. Er hatte aber nur mehr wenige Sekunden Zeit für seine Züge vor der Zeitkontrolle, in dieser Phase konnte Alexander mit Springer und Dame den gegnerischen König so bedrängen, dass das Remis und damit der Mannschaftspunkt gerettet war.

Wir stehen jetzt mit 6 Punkten an 7. Stelle in der Tabelle, sind damit aber noch nicht vor dem Abstieg gerettet. In der letzten Runde treten wir gegen die SG Lasker Steglitz an, die steht zur Zeit mit 5 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Wir dürfen also in der letzten Runde auf gar keinen Fall verlieren, am besten wäre, wir gewinnen und verteidigen damit mindestens den 7. Platz.

Eigentlich war unser ursprünglicher Anspruch, eher um den Aufstieg zu spielen, oder um einen Platz im oberen Mittelfeld, als jetzt gegen den Abstieg. Der Klassenerhalt sollte uns aber zumindest gelingen.

Bericht 5. Mannschaft (Detlef Heidinger)

Ein wenig merkwürdiges Spiel war das unserer Fünften in Rehberge (gegen deren 4te):

Es ging los mit etwa einer Viertelstunde Verspätung (wodurch sich uns wieder die Frage stellte, „wann beginnt denn nun wirklich im Berliner Schachverband die 30-minütige Wartezeit:  um 9:00 oder zur Zeit des Spielbeginns?“

Jedenfalls haben wir um 9:35 die nicht besetzten Bretter 7 und 8 reklamiert, und so stand es schnell 2:0: schade für die beiden umsonst angereisten Lars und mich! Karsten erhöhte dann recht schnell auf 3:0.

Mit ein wenig Erstaunen mussten wir uns durch aufgestellte Tafeln und Ansage des Mannschaftsleiters belehren lassen, dass mitgebrachte „Waren“ nicht verzehrt werden dürfen. Das geht eigentlich nicht, wenn man darüber vorher nicht informiert ist!

Ich blieb jedenfalls vor Ort,  habe mir die Partien angeschaut, mich aber vor allem um die Regelfragen in Zusammenhang mit der Rehberge-Aufstellung gekümmert. Der eingesetzte Schiedsrichter, der in einem anderen Raum selber spielen musste,  war dabei ausgesprochen freundlich und kooperativ.  Ich mach’s mal kurz: die Reihenfolge 416, 410, 409, 417 an den Brettern 5 bis 8 führte am Ende auch noch zum kampflosen Gewinn von Henning an Brett 6. (Diese vier Nummern waren bei Beginn nicht eingetragen.)

Lothar an Brett 5 hatte nach einigem Geplänkel im Mittelspiel aufgrund etlicher Bauerngewinne seinen jungen, zu hoch sitzenden Gegner (s.o.) schließlich in deutliche Verluststellung gebracht (am Ende 4 gegen 0 Bauern im Turmendspiel), der aber darauf bestand, sich Matt setzen zu lassen.

Ja, ja, das Matt! Esien (Brett 2) stand gar nicht so gut (Minderqualität); dann – plötzlich und unerwartet übersah der Gegner ein solches.

Bei Fredy (Brett 3) hatte sich ein ziemlich nach Remis aussehendes Endspiel Läufer gegen Springer entwickelt, aber kaum hatte ich mal weggeschaut, waren die beiden Leichtfiguren weg, und das Bauernendspiel war leicht gewonnen.

Bleibt noch Ezra an Brett 1:  mein laienhafter Blick tippte auch hier auf Remis, aber plötzlich brach die gegnerische Stellung am Königsflügel völlig in sich zusammen. Das 8:0 war perfekt!

Unglaubliche Punkteteilung im Lokalderby – Sechste kurz vor Klassenerhalt

Während ich noch den letzten Tag im Kurzurlaub verbracht habe, haben meine Mannschaftskameraden das Unglaubliche geschafft. Gegen den Tabellenzweiten SK Zehlendorf, der sich bisher nur dem Tabellenführer aus Fredersdorf geschlagen geben musste, erreichte die Mannschaft ein Unentschieden – und das mal wieder in Unterzahl.

Bericht der Sechsten (Domenik Spallek)

Brett 6 war bereits vor Ende der Karenzzeit an Brett 5 vorbei. Ich weiß nicht genau was Jan-Wipert passiert ist, aber es scheint gereicht zu haben. Brett 5 ging wegen Konstantins kurzfristigem Ausfall verloren. Nach einer halben Stunde deshalb schon 0:2. An 7 sah es für Theo schon etwas schlechter aus, mit einer Leichtfigur im Nachteil. Das hat sich dann offenbar durchs Spiel gezogen, sodass die Partie verloren ging. An 8 wurde fast zeitgleich von Paul aber ein Punkt geholt. Das letzte was ich gesehen hatte war ein Endspiel mit je einem Turm und einigen Bauern, aber Paul hatte noch einen Springer übrig, der ihm zum Sieg verholfen hat. Ich stand nach einer verpatzten Eröffnung etwas schlechter und musste dann auch noch Springer und Läufer gegen einen Turm lassen. Bei einer ungünstigen Verteidigung wollte ich Rochieren, hab aber eine Gabel übersehen die ich glaubte mit einer Mattdrohung umgehen zu können. Dabei hab ich allerdings ein Schachgebot übersehen was mich dann die Dame kostete. Für die Psyche des Teams kämpfte ich noch etwas weiter. Plötzlich wird neben mir aufgebaut. Jakob hatte gewonnen. Auch da hab ich nicht mitbekommen, wie, denn als ich das letzte mal da vorbeischaute sah noch alles ausgeglichen aus. Naja, ich konnte nur noch etwas zappeln und gab dann nach ca. 1,5 Stunden auf. 2:4

An den vorderen Brettern war das ganze sehr spannend. Tim an 1 spielte sehr solide. Beide Spieler investierten viel Zeit und es wurden wenig Figuren getauscht weshalb die Stellung sehr kompliziert war. Langsam wurde es eng mit der Zeit. Peet parallel an 2 spielte eine interessante Partie Läuferpaar gegen Läuferpaar, bei beiden aber auch noch Türme und die Dame. Seine Gegnerin wirkte etwas offensiver, aber alles in allem eine sehr ausgeglichene Stellung. Tim bekam ein Remis-Angebot. Weil es 2:4 stand mussten wir aufs ganze gehen und ich riet, die Partie fortzusetzen. Ein paar Züge später fragte er mich noch einmal. Er hatte noch ca. 10 Minuten auf der Uhr sein Gegner noch etwa 18 bei etwa 20 gespielten Zügen. Ich sah das Dilemma, wenn Peet Remis spielt, was nach dem Abtausch der Läufer langsam auch so aussah, wäre ein Remis für Tim immer noch besser als ein Verlust durch Zeit. Doch ich riet ihm noch einmal, dranzubleiben. Tim fand einen Angriff mit der Dame, die die Zeit wieder ausgleichten. Mit seinem Turm war er dann ebenfalls in die Stellung eingedrungen, beide nur noch wenige Minuten auf der Uhr aber noch etwa 10 Züge, als sie die Stifte weglegen dürfen. Tim findet gute Züge und hat den Gegner fast festgesetzt, noch fünf Züge bis zur 40 und bei beiden noch etwa 1,5 Minuten. Wir stehen alle um das Brett herum und was passiert? Der Gegner hat offenbar die Zeit vergessen und „das Plättchen fällt“. 3:4 und alles wieder möglich. Peet hat inzwischen einiges abgetauscht und spielt ein Endspiel mit Turm gegen Turm und je 6 Bauern. Seine Gegnerin schafft es ihn unter Druck zu setzen, doch durch einen falschen Königszug schafft es Peet die Oberhand zu gewinnen. Nachdem er die Freibauern abgeholt und auf der anderen Seite des Brettes einen seiner Bauern befreit hat kann er ihn umwandeln und schließlich die Partie lange nach der Zeitkontrolle für sich entscheiden. Abschließend also 4:4 mit sehr viel Durchhaltevermögen kämpfen und etwas Glück.

(Bericht KöSW 7)

Die 8. Mannschaft – Ein netter Gastgeber
Königsjäger 8 – SC Zitadelle Spandau 6: 2-4 (Athanasios Vassiliou)

Zum letzten Heimspiel der Saison hatten wir die Mannschaft von SC Zitadelle Spandau 6 zu Gast und wie es sich für gute Gastgeber gehört, haben wir reichlich Gastgeschenke verteilt.

Wir gingen sehr schnell mit 1:0 in Führung. Am 3. Brett konnte Simon mit Springer und Dame seinen Gegner Matt setzen, obwohl er vorher noch eine Qualität verloren hatte.

Kurz danach war der Spielstand schon wieder ausgeglichen, da sich Lena am 6. Brett geschlagen geben musste. Sie begann ihre Partie sehr gut und ihre Figuren standen im Mittelspiel aktiver. Leider übersah sie eine Springergabel, die eine Qualität kostete. Danach fing die Partie an zu kippen. Nach dem Verlust einer Leichtfigur und der Dame war das Spiel gelaufen. Hier wäre sicherlich mehr für Lena drin gewesen.

Ein ähnliches Resümee kann ich für Miklos am 4. Brett ziehen. Gut aus der Eröffnung gekommen und eine interessante Stellung auf dem Brett. Im entscheidenden Moment und mit dem Gewinn einer Qualität vor Augen hat auch er eine Springergabel übersehen, was ihm die Dame kostete. Danach kämpfte er noch tapfer weiter, aber sein Gegner (1022) konnte das gut zu Ende spielen.

Beim Stand von 1:2 gab es noch Hoffnung. Linus am 1. Brett stand gegen einen starken Gegner (1618) gut, auch Phileas am 2. Brett stand mit einer Leichtfigur mehr sehr gut und Nicholas am 5. Brett hatte eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Ich war noch guter Dinge.

Das Verteilen der Gastgeschenke ging jedoch weiter. Nicholas übersah im Turm-Läufer-Endspiel einen Doppelangriff seines Gegners, der ihn den Läufer kostete. Im weiteren Verlauf drohte eine Umwandlung, so dass Nicholas aufgeben musste. Dennoch, Nicholas spielte eine ordentliche Partie und er ist mit seinen 8 Jahren schon sehr weit.

Nun war noch ein Unentschieden drin. Und tatsächlich keimte etwas Hoffnung auf, als Phileas auf 2:3 verkürzen konnte. Schon relativ früh konnte er einen gegnerischen Läufer schlagen. Im weiteren Verlauf dann auch einen Springer. Der Gegner (893) hatte dann nicht mehr viel entgegenzusetzen und Phileas konnte die Partie erfolgreich beenden.

Leider wurde es dann aus dem Unentschieden nichts, da sich Linus‘ Gegner (1618) als zu stark erwies.
Insgesamt war es mal wieder ein guter Wettkampf für unsere Kindermannschaft. Unser primäres Ziel war zu Beginn der Saison, möglichst vielen Kindern Spielpraxis zu geben. Durch die bisherige Rotation kamen fast alle Kinder zu ihren Einsätzen. Nun haben wir insgesamt 7 Punkte und es steht noch ein schweres Spiel bevor. Laut Liga-Orakel werden wir die Saison auf dem 5. Platz beenden und das ist für den ersten Einsatz unserer Kindermannschaft bereits ein großer Erfolg.