Runde 1

30.09.2018

[Redaktionelle Bearbeitung: Sven Schüle]

Starke Leistung zu Beginn (Jonas N.)

Die Saison 2018/2019 der BMM startete die Erste Mannschaft (wie auch die Zweite) auswärts bei den Schachfreunden von Friedrichshagen. Leider mussten wir auf insgesamt drei Stammspieler bei diesem Kampf verzichten und Spieler aus der zweiten Mannschaft rückten folglich auf. Mit Thomas Deutschmann, Edgar Schubert und nicht zuletzt Sven Schüle erhielten wir aber kräftige Unterstützung an den Brettern.

Brett 1

Der Verfasser spielte dieses Mal an Brett 1 mit Weiss, da Jakob leider verhindert war. Der erfahrene Gegner wählte im Dameninder die ruhige Lb7 Variante und schnell wurde klar, dass Weiss auf Vorteil spielen kann. Nach einigen Abtauschen war auf einmal die C-Linie fest in der Hand des Anziehenden und die Koordination der Figuren erledigte dann auch bald den Rest. Läuft.

Brett 2

Jonas Kreutz hatte es mit Schwarz mit dem vermeintlich stärksten Spieler aus Friedrichshagen zu tun (Schachfreund Frübing). Aber die Kraft der mehreren Jonas schlug auch hier zu und so gewann Jonas nicht nur schnell einen Bauern, sondern auch die Initiative in einem Franzosen. Der Anziehende versuchte alles bis zum Schluss kompliziert zu halten, aber Jonas behielt die Nerven und holte den vollen Punkt. Super!

Brett 3

Jonas der 3te (wir haben echt viele davon!) spielte einen soliden Aufbau gegen Ben-Oni und stand nach meiner Aufassung sehr gut. Irgendwann fragte er dann beim Verfasser nach, ob ein Remis in Ordnung wäre, da die Stellungswiederholung schwierig zu umgehen sei. Ein Blick auf das Brett und auch auf alle Anderen zeigte, dass ein halber Punkt hier in Ordnung sei. Remis. Gute Leistung.

Brett 4

Veit spielte insgesamt zwei Bretter höher als sonst (aufgrund der Ausfälle) und bei Anpfiff war er nicht zu sehen. Aufgrund einer Vollsperrung kamen er und Brigitte 20 Minuten später, aber noch locker innerhalb des Zeitrahmens. Veit schwang sich sogleich an sein Brett und spielte seinen 1…g6 Aufbau auch schnell herunter. Als der Verfasser dann einen Blick auf die Stellung warf, wogte es hin und her, doch irgendwann gab Veit eine Qualität her und versuchte mit dem Läuferpaar und Turm gegen zwei Türme und einen Läufer anzukommen. Trotz aller Versuche behielt Veits Gegner Ruhe und machte letztlich den Sack zu. Schade.

Brett 5

Auch Brigitte kam wie schon erwähnt 20 Minuten später und hastete zum Brett. Sie spielte einen ruhigen 1.e4 Aufbau gegen einen Modern/Pirc Aufbau und der Gegner stellte auch bald einen vollen Bauern ein. Danach wurde die Stellung jedoch kompliziert und nach einem wahren Abtauschwahn lichtete sich der Rauch und Brigitte hatte zwei Türme und Bauern gegen Turm und Springer und Läufer. Nach langem Hin-und Her gelang es Brigitte dann auch den Gegner in einem taktischen Endspiel und dank diverser Mattdrohungen zu bezwingen. Sehr gut!

Brett 6

Thomas Deutschmann half uns an Brett 6 aus und machte mit Schwarz gegen seinen jüngeren Gegner eine sehr gute Figur. Von der Eröffnung bekam der Verfasser nicht so viel mit und Thomas Dame rannte auch gefährlich nahe der feindlichen Linien umher, aber am Ende kristallisierte sich ein Doppel Turm und Dame Endspiel mit sehr vielen Bauern heraus. Nach Absprache mit dem Verfasser steuerte Thomas dann auch den Remishafen an, denn der halbe Punkt war hier völlig in Ordnung. Gut gemacht.

Brett 7

Edgar, oder wie der Verfasser ihn nun nennt („Bitte denke an Deine Bedenkzeit!“) spielte mit Weiss eine sehr komplizierte Angriffspartie (auch hier hat der Verfasser von der Eröffnung leider nicht viel gesehen). Doch irgendwann hatte Edgar im Mittelspiel fast zwei Bauern weniger, aber dafür das Läuferpaar gegen das Springerpaar (natürlich zusätzlich zu beiden Türmen und Damen auf jeder Seite). Edgars Gegner unterschätzte wohl, wieviel Gift in der Stellung lag, und griff auch in Zeitnot fehl. Edgar konnte locker eine Qualität gewinnen (nach Ansicht des Verfassers) und in Ruhe zu Ende spielen. Doch Edgar investierte lieber seine Bedenkzeit und spielte auf Matt und einen Zug vor dem Matt gab der Gegner auch sichtlich genervt auf. Super Leistung!

Brett 8

Sven half uns am Brett 8 aus und machte seinen Gegner im Franzosen (mit Schwarz) sichtlich platt. Als der Verfasser mal einen genauen Blick auf die Stellung warf, stand der König vom Gegner im Mittelspiel mal auf e2…Ja, es dauerte zwar noch eine ganze Weile und es mündete auch noch in einem Endspiel [Anm. d. Red.: Mit beiderseits zwei Türmen und zwei Leichtfiguren war das kein Endspiel – Schlußstellung: 6k1/1p4pp/1p2p3/3pPn1b/P2N4/1P5P/R2Nr1r1/4KR2 w – – 0 29], aber der Sieg von Sven war wohl zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährdet. Super!

Damit startet die Erste die BMM erfolgreich mit einem 6-2 Erfolg und so kann es gerne weiter gehen!

Abgeklatscht – Saisonstart der Zweiten (Sven Schüle)

Die 1. Runde führte uns zur 2. Mannschaft der Schachfreunde Friedrichshagen. Ich war mit Torsten in seinem Auto frühzeitig in Zehlendorf gestartet, so daß wir angesichts freier Straßen bequem um 8:45 Uhr ankommen konnten. Das Navi führte uns dann in der Salvador-Allende-Straße nach links über eine Brücke – doch das kurze Stück bis zur Brücke war baustellenbedingt gesperrt, wovon das Navi nichts wußte und uns auch nach dem Wenden wieder dorthin leiten wollte. Also Anhalten, Umfahrung per Handy-Navi-App suchen, ein paar Kilometer Umweg und – Ankunft um 9:01 Uhr, genau zur Bretterfreigabe. Ich konnte gerade noch den vorbereiteten Zettel mit der Aufstellung der Zweiten dem Schiedsrichter zuwerfen, bevor ich mich dann an mein Brett in der 1. Mannschaft setzte, in die ich aufgerückt war.

Als ich aus der Eröffnung heraus war, schaute ich mich etwas um und stellte entsetzt fest, daß Klaus und Torsten von ihren Gegnern jeweils um eine Leichtfigur erleichtert worden waren – wie jetzt, geopfert oder gepatzt? Nach den Stellungen nahm ich eher Letzteres an, was mich etwas nachdenklich stimmte. Die Partie von Klaus war später auch mit Abstand als Erste fertig, mit der erwarteten Niederlage – 0:1.

David hatte die Eröffnung bereits früh positionell vergeigt und mußte vorzeitig kapitulieren, ohne das Endspiel zu erreichen – 0:2.

An den hinteren drei Brettern saßen mit Alois, Hermann und Lutz drei Spieler aus der Dritten. Ihre Partien verliefen sehr unterschiedlich, leider mit Ausnahme des Ergebnisses. Alois und Hermann hatten recht spielstarke junge Gegner, die kleine Fehler sehr gut ausnutzten und später ihre Endspielvorteile nach langem Kampf in Siege umsetzten. Bei Alois ergab sich ein Läuferendspiel mit Minusbauer, während Hermann einen Mehrbauern gegen die Qualität besaß. Bei Lutz war deutlich mehr drin. In einem Endspiel mit Mittelspielcharakter standen sich jeweils Dame, Läufer und viele Bauern gegenüber, wobei der Gegner einen Freibauern besaß. Lange Zeit schätzte ich die Stellung von Lutz als haltbar oder sogar leicht besser ein, doch irgendwann muß dann der Faden gerissen sein, und auch Lutz verlor seine Partie.

Zwischendurch ein Lichtblick: Irgendwann begegnete mir Torsten auf dem Flur, und als ich ihn trösten wollte, erfuhr ich, daß er – trotz anfänglicher Minusfigur – tatsächlich noch gewonnen hatte, weil sein Gegner aufgrund von mangelnder Erfahrung schwerwiegende Fehler gemacht hatte.

Fabians Partie verfolgte ich am wenigsten. Ich hatte den Eindruck, daß seine Stellung die meiste Zeit über ausgeglichen war. Umso erstaunter nahm ich dann wahr, daß plötzlich vor dem 40. Zug seine Zeit ablief, was der Schiedsrichter auch sofort reklamierte. Fabian hatte irgendwie verpaßt, daß wir nach dem Abstieg aus der Stadtliga wieder ohne Inkrement spielen, und dadurch war ihm wohl die zeitliche Orientierung verloren gegangen.

Nun stand es also 1:6. Die Reihenfolge der Partieentscheidungen habe ich eventuell nicht richtig wiedergegeben, es spielte aber auch kaum eine Rolle, da unsere deutliche Niederlage frühzeitig ohne jeden Zweifel feststand.

Der wirkliche Höhepunkt des Wettkampfes war aber die Partie von Stefan am 5. Brett. Mit der Qualität weniger, bei noch vorhandenen Damen und mehreren Bauern, befand er sich eigentlich schon lange auf der Verliererstraße und wirkte äußerlich auch so, als ob er mit seiner baldigen Niederlage rechne. Doch am Brett kämpfte er unermüdlich, verteidigte sich sauber, postierte seinen Springer optimal und brachte seinen Gegner sogar mit Dame und Springer, die einen Hauch von Mattangriff mit sich herumtrugen, in Schwierigkeiten, was ihn letztendlich einige wertvolle Zeit verbrauchen ließ. Als sich die fünfte Stunde dem Ende zu neigte, hatte Stefan noch rund 10 Minuten, der Gegner jedoch nur 2-3 Minuten übrig, einen Gewinn fand er unter diesem Druck nicht mehr und willigte schließlich ins Remis ein – ein schöner Trost am Schluß und ein verdienter Ausgang einer von Stefan sehr ordentlich geführten Verteidigungspartie, mit der er zu Recht den Titel „Spieler des Tages“ in der 2. Mannschaft erhält.

Das 1,5:6,5 tut weh, war aber angesichts des Aufrückens unserer ersten drei Bretter in die 1. Mannschaft leider von Anfang an zu befürchten. In deutlich besserer Aufstellung werden wir im weiteren Verlauf der Saison sicher noch unsere Punkte machen.

Bericht der dritten Mannschaft – Freuden und Leiden eines Mannschaftsleiters (Klaus Kramm)

Bei herrlichem Herbstwetter erreichte ich rechtzeitig das Spiellokal des BSC Rehberge am Volkspark Rehberge. Gut vorbereitet versuchte ich zu erfahren, wo unsere Gegner zu finden waren.
„Die kommen noch !“ sagte man mir. Nichts tat sich. Ein Mannschaftsleiter war nicht auffindbar.
Um 2 nach Neun gab der Mannschaftsleiter von BSC Rehberge 1 die Bretter für alle frei. Mein Protest hatte allerdings Erfolg und mit erheblicher Verspätung konnten wir die Formalitäten erledigen.
Nach 30 Minuten führten wir 2:0. Eitel Jandt und Lothar Bartels konnten nur zuschauen [Anm. d. Red.: beide gewannen kampflos]. Hellmut Klevenow konnte gegen einen 1800er einen vollen Punkt holen. Es sah sehr gut aus.
Ich kam im Caro Kann mit dem „Anti–Caro-Kann/Necci-Angriff (1. e4 c6 2.d4 d5 3.f3) überhaupt nicht klar und schnell auf die Verliererstraße. Helmut Kliems intuitives Opfer erwies sich als zu optimistisch.
Die zwei „Spitzenspieler“ verloren etwas kläglich.
Das sah nicht gut aus.
Die Ersatzspieler der vierten Mannschaft brachten uns aber auf die Siegerstraße.
Lars Petzolds und Detlef Heidingers Partien waren nie in Gefahr und sie spielten beide Remis.
Henning Gmerek gewann sein Endspiel mit Turm gegen Läufer und zwei Freibauern souverän zu Ende.
Wir gewannen 5:3 und dieser Sieg war für mich gegen den vorher höher eingestuften Absteiger aus der ersten Klasse eine sehr freudige Überraschung.

Bericht der Vierten – ein kleiner Fehlstart beim Heimspiel (von Karsten Roloff)

Das war aber ein holpriger Beginn der neuen BMM-Saison. Wie viele unserer Mannschaften mussten auch wir durch das Rotations-Karussell. Ursprünglich mit 12 gemeldeten Spielern gut aufgestellt, wurde es nach Absagen und der Abgabe von drei Spielern an die Dritte ganz schön eng. Als dann noch ein Spieler am Vorabend des 1.Spiels wegen Erkrankung absagen musste, fehlte uns plötzlich das 8.Brett. Kurz vor Spielbeginn machte es zum Glück noch Christoph möglich einen Ersatz für uns zu organisieren.

Die Fünfte von SV Empor Berlin entpuppte sich als gar nicht so leichter Gegner, wie wir allein wegen dem DWZ-Schnitt zunächst vermutet hatten.

Nach 2 Stunden waren die Hälfte der Partien gespielt und es stand 1,5 – 2,5. Ich hatte wieder mal mit einem a-Tempo-Zug die Qualität hergegeben und war schließlich froh mich mit der Zugwiederholung in das Remis gerettet zu haben. Rudolf und Sven (Unser „Aufrücker“, der sich gleich gut einführte) führten ihre Partien sicher zum ausgeglichenen Endspiel, während Esien leider auf dem falschen Fuß erwischt wurde.

Nun hatten Alexander, Ezra, Ralf und Maiia die Aufgabe, um die sie nicht zu beneiden waren, eine Verlust-Partie auszugleichen. Die „Kids“ unserer Gegner ließen sich nicht die Butter vom Brot nehmen, trotzdem hatten wir durch die Siege von Alexander und Ralf und trotz der unglücklich verlorenen Partie von Ezra, nach der 7.Partie ausgeglichen.

In der letzten Partie hatte Maiia lange gegen ein „junges Talent“ standgehalten, konnte aber nicht verhindern schließlich im Endspiel überspielt zu werden.

So endete die 1.Runde mit 3,5 – 4,5.

(Bericht KöSW 5)

Bericht der Sechsten: Wäre Schach ein Glücksspiel und wir hätten heute besonders viel Glück gehabt … (Christoph Kriminski)

… hätte Max das Matt gesehen

… hätte Jonathans Gegner nicht die Stellungswiederholung gefunden

… hätte Jonas den  unangenehmen Läuferzug verhindern können

… hätte Lars die gegnerische Dame nicht herankommen gelassen

… hätte Pascal das Turmendspiel remis gehalten

 

Aber erstmal von vorne:

Wir hatten beim heutigen Heimauftakt gleich die zweitstärkste Mannschaft unserer Staffel, Rotation Berlin 2, zu Besuch. Diese waren vom DWZ-Schnitt etwa 150 Punkte stärker als wir und konnten fast in Bestbesetzung antreten (nur an Brett 8 war ihr Spieler 209). Also keine leichte Aufgabe. Dennoch war ich zumindest etwas zuversichtlich, denn wir hatten ja auch ein paar Spieler, die unterbewertet waren. Vielleicht ging ja doch was …

Auf jeden Fall waren wir vollzählig – gegenüber der letzten Saison ein großer Fortschritt. Außerdem sprang Sven Sohr in der vierten Mannschaft für den kurzfristig erkrankten Tim Raudies ein, sodass ich nicht spielte und mir den gesamten Wettkampf von außen anschauen konnte.

Jonathan an Brett 1 ließ seinem Gegner erstmal das Zentrum und kam im Königsinder von außen. Pascal (Brett 2) spielte eine ruhige Eröffnung und schützte seinen kurz rochierten König mit den Springern auf f3 und g3. Peet (Brett 3) spielte eine gewohnt unaufgeregte Eröffnung. Kimon an Brett 4 hatte dagegen bald eine scharfe Stellung auf dem Brett, bei der ich lange überlegte, ob der vorgerückte, gegnerische Bauer auf f5 genommen und damit ein Turm geopfert werden konnte. Kimon sah in diesem Turmopfer keine gute Fortsetzung und entschied sich dagegen. Neben ihm saß Max (Brett 5). Dieser kämpfte von Beginn an mit Schwarz gegen einen auf g5 vorgerückten Bauern, der seine Eröffnung  erheblich behinderte. Tom (Brett 6) hatte ziemlich bald ein offenes Brett. Jonas (Brett 7) musste sich bald gegen einen Bauernsturm auf dem Damenflügel verteidigen. Lars‘ Brett glich einem Strandbad bei 30°C, nur daß der Bereich mit dem algenfreien Meerzugang durch das Zentrum und die Urlauber durch Bauern ersetzt wurden. Diese tummelten sich nämlich etwas unübersichtlich im Zentrum, während die Figuren startklar auf ihren Einsatz warteten.

Es war dann noch keine Stunde gespielt, als auch schon die ersten Hände geschüttelt wurden. Jonathan stand auf. [Anm. d. Red.: Jonathans Gegner blieb nach unseren Informationen trotz Händeschüttelns körperlich unversehrt.] Was war dort passiert? Sein Gegner hatte die Eröffnung nicht gut behandelt und die Entwicklung eines Freibauern zugelassen. Jedoch übersah Jonathan einen Zug, der ihn zur dreifachen Stellungswiederholung zwang. Damit endete die Partie 0,5:0,5. Danach wurde es an Brett 6 spannend. Bei einem Figurenabtausch nahm Tom mit dem Bauern anstatt mit dem Springer, was dazu führte, dass er zwei Isolanis und einen Springer am Rand hatte. Sein Gegner ließ dann jedoch eine angegriffene Figur stehen, was Tom dankend annahm. Wenig später beriet sich sein Gegner mit dem Mannschaftsleiter und gab auf. 1,5:0.5.

Währenddessen wurden an Brett 8 die Figuren entwickelt und Jonas an Brett 7 konnte seine Stellung konsolidieren. Bei Max und Peet war es noch ziemlich ruhig. Max hatte sich dabei das Zentrum geschnappt, doch noch waren wir in der Eröffnung. An Brett 4 konnte Kimon eine Qualle gewinnen, wie ich erst später bemerkt hatte, hatte er zuvor eine Qualle weniger. Die Stellung öffnete sich weiter und die aktiven Damen (wobei Kimons Dame aktiver stand) rückten mehr in den Fokus. Dann bot Peets Gegner Remis an. Peet lehnte in dieser ausgeglichenen Stellung ab. Als ich das nächste Mal am Brett vorbeikam, konnte ich sehen, wie beide Spieler sich die Hände gaben. Also doch Remis? Weit gefehlt! Auf dem Brett stand ein undeckbares Matt in 1 für Peet, welches sein Gegner nur verhindern konnte, wenn er seine Dame für den Springer opferte und das wollte er natürlich nicht. (Berichtigung: Der Gegner hätte die Damen abtauschen können, hätte dann aber einen zweiten Bauern hergeben müssen und -3,5 gehabt) 2,5:0,5

Dieses Ergebnis gegen diesen Gegner stimmte mich mehr als freudig und ich musste mich zurückhalten, damit ich noch keine Aufstiegsfeier plante … :-)

Bei den anderen Partien sollte es jedoch noch etwas dauern. Pascal und Kimon tauschten Figuren ab. Wobei ich das Gefühl hatte, dass Kimon ziemlich ausgeglichen, vielleicht sogar einen Tick besser stand, während es bei Pascal klar die gegnerischen Figuren waren, die aktiver standen. Dennoch wusste ich von Pascals Stärke solche Partien noch zu drehen. Ich war also weiterhin guter Dinge. Diese Einstellung wurde etwas getrübt als ich auf Max‘ Brett blickte und sah, dass er mit einer ganzen Figur weniger spielte (wie auch immer das passiert ist). Max hatte zwar noch einen gedeckten Freibauern, doch dieser wurde von dem gegnerischen Turmpaar und der Dame gut bewacht, während sich Max‘ Türme um einen gegnerischen Bauern kümmern mussten. Ich hakte die Stellung als Niederlage ab. Bei Lars wurden die Figuren in kurzer Zeit heruntergetauscht und es blieb bei ihm noch die Dame und ein Läufer übrig, während sein Gegner die Dame und einen Springer besaß. Lars hatte einen Bauern mehr und griff einen Doppelbauern mit seinem Läufer an.

Bei meinem nächsten Rundgang bemerkte ich, wie ein vom Turm gedeckter Läufer plötzlich vor dem König von Jonas stand. Der am Zug befindliche Gegner drohte jetzt Abzüge, während Jonas Turm noch zusätzlich hing. Die bis dahin völlig ausgeglichene und sichere Stellung brach auf einmal wie ein Kartenhaus zusammen. Jonas kam zwar noch glimpflich mit nur zwei Bauern Verlust aus der Stellung. Da jedoch beide Läufer tief in die Stellung „schauten“, war Jonas gezwungen, seine erste Partie mit einer Bedenkzeit von über 90 Minuten als Verlierer zu beenden. 2,5:1,5

Währenddessen wurde der Mannschaftswettkampf der Vierten,  die heute leider knapp mit 3,5:4,5 das Nachsehen hatte, beendet. Unten lief noch beim Stand von 3,5:3,5 der Wettkampf der Fünften, bei der nur noch Jim um alles oder nichts kämpfte.

Die Stellung an Brett 5 sah mittlerweile für Max gar nicht mehr so schlecht aus. Auch wenn er nun nur noch mit einem Turm + Dame der Leichtfigur hinterherrennen musste, konnte er mit einem auf den ersten Blick verzweifelten Angriff mit der Dame gegen die Königsstellung zwei Bauern gewinnen. Es blieb spannend…

Lars hatte ganz andere Probleme, Der gegnerische Springer hüpfte munter in Lars‘ Hälfte. Dann ließ er leider zu, dass sich die Dame des Gegners im Springerabstand zu seinem in der Ecke befindlichen König breit machte. Erst dann realisierte er, dass ein Matt nur noch abwehren konnte, wenn er seinen Läufer opferte und danach die Damen zum Tausch anbieten würde. Auch wenn der Gegner den Tausch erst nicht annehmen wollte. Irgendwann waren die Damen vom Brett und der gegnerische Springer begann damit, die Bauern genüsslich zu verspeisen. Das wollte sich Lars natürlich nicht weiter ansehen. 2,5:2,5

Das Blatt hatte sich also nun gewendet. Währenddessen musste die Fünfte nach Jims Niederlage auch mit 3,5:4,5 nach Hause gehen. Sollte uns das gleiche Schicksal widerfahren? Bei Kimon hatten beide Spieler noch die Dame, einen Turm und einen Springer auf dem Brett. Erst wurden die Springer getauscht, dann die Türme. Im resultierenden Damenendspiel verbrauchte Kimons Gegner viel Zeit und kam kurz vor dem vierzigsten Zug in leichte Zeitnot. Kimon ließ sich davon nicht beeindrucken und spielte ruhig weiter. Bei Pascal war eine ähnliche Stellung auf dem Brett. Seine Schwäche war der noch nicht entwickelte Turm auf  a1. Sein Gegner konnte die Figuren abtauschen. Übrig blieb ein Turmendspiel mit Pascals schwachem a1-Turm. Aber war nicht gerade die Remisbreite bei Turmendspielen besonders hoch? Gilt nicht gerade dort das Prinzip der zwei Schwächen?

Max Gegner griff nun einen von Max ungedeckten Bauern zum zweiten Mal an. Sein eigener, noch blockierter Bauer würde dann als Freibauer durchlaufen können, während Max‘ Turm noch das Grundreihenmatt aufheben musste. Ich war mir sicher, dass Max bald aufgeben müsste, wenn er sich das Matt nicht zeigen lassen wollte. Doch Max dachte zum Glück nicht daran. Er erwiderte den Angriff mit einem Spieß auf Dame und Bauer, der ihm den verlorenen Bauern zurückbrachte. Der Gegner entschied sich nun, die Dame zu tauschen. Ergebnis war, dass Max bei jeweils einem Turm auf beiden Seiten noch einen b, f, g und h-Bauern hatte, während sein Gegner noch einen g-Bauern und einen (weißfeldrigen) Läufer besaß. Max stellte sein Turm hinter seinen B-Freibauern und drohte durchzumaschieren, während er mit dem König und seinen Bauern am Königsflügel den Durchbruch versuchte.

Bei Kimon hingegen tasteten sich beide Gegner ab. Durch die offene Stellung stellte jeder Angriff mit der Dame die Gefahr eines Gegenangriffs dar. Pascal hatte nun mit dem lästigen aktiven Turm des Gegners zu kämpfen, während sein eigener Turm  auf der zweiten Reihe die Bauern beschützen musste. Als der Gegner noch seinen König hinzuholte, musste Pascal bald mit einem Bauern weniger weiterspielen.

Max hatte bald eine Stellung erreicht, bei der der König vor den eigenen Bauern etwas eingesperrt war. Auch der gegnerische König nahm wichtige Felder. Dann folgte der Paukenschlag. Ein Schach des Läufers führte gleichzeitig zum Matt. Max‘ König fehlte im Kreis seiner „Liebsten“ plötzlich das Luftloch. 2,5:3,5. Dieser Zug war für alle anwesenden Königsjäger ein Schlag ins Gesicht oder anders ausgedrückt: Wie ein kalter Lappen im Gesicht, der einen morgens weckt. Uns war zuvor allen klar gewesen, dass es eigentlich nur darum gehen konnte, ob Max gewann oder die Partie Remis endete.

Uns fehlten also noch 1,5 Punkte an den letzten beiden Brettern, wenn wir wenigstens 1 MP mitnehmen wollten. Kimon griff mit seiner Dame an und tauschte bald in ein Bauernendspiel ab. Dies sah für Kimon etwas besser aus. Es musste einfach für ihn besser aussehen! Ich weiß nicht mehr, ob diese Einschätzung von mir objektiv getroffen wurde oder ob ich mir das einfach nur die ganze Zeit einredete. Pascal hatte nun 2 gegen 3 Bauern, wobei sich jeweils die Randbauern gegenüberstanden und der Gegner noch über einen f-Bauern verfügte. Leider stellte er dann einen weiteren Bauern ein. Die Rückholaktion scheiterte, da sein Gegner Pascal zum Turmtausch zwingen konnte. Pascal musste die Segel streichen, während Kimon, nachdem die Mannschaftsniederlage besiegelt war, das Remisgebot seines Gegners annahm. 3:5

Leider reihen wir uns in die Serie der unglücklichen und knappen Niederlagen unserer anderen Heimteams ein. Mit zusammen 10 Brettpunkten konnten wir keinen Mannschaftspunkt erzielen. Schade! Aber beim nächsten Mal …

7.Mannschaft
BSC Rehberge 1945  4 – KöJä 7= 5:1
Klasse 4 West  

Unsere 7. Mannschaft ist unsere Kindermannschaft. Unser Ziel ist es, unsere Jüngsten an die BMM heranzuführen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen zu sammeln. In der 1. Runde waren wir beim BSC Rehberge 1945 zu Gast und durften gegen die 4. Mannschaft antreten, die zur Hälfte ebenfalls aus jungen Spielern bestand.

Wir sind mit der wahrscheinlich jüngsten Mannschaft der BMM angetreten. Der Altersschnitt lag bei etwas über 8 ½ Jahren. Das Ergebnis sieht zwar sehr deutlich aus, jedoch verliefen die Partien (wie so oft bei Kindern) alles andere als souverän.

  • Leander strich am 1. Brett nach knappen 2 ½ Stunden die Segel. Nachdem er eine Qualität hergeben musste, um eine Mattdrohung abzuwenden, hatte der Gegner danach leichtes Spiel.
  • Am Brett 2 durfte Linus sich über den kampflosen Punkt freuen, da sein Gegner leider nicht erschienen ist.
  • Am 3. Brett spielte Lena gegen einen stärkeren Jugendlichen, der sich bereits aus der Eröffnung eine vorteilhafte Stellung erspielen konnte. Daraus resultierten der Gewinn von Leichtfiguren und schließlich auch ein schnelles Matt mit Läufer und Dame.
  • Am 4. Brett sammelte Leonidas seine ersten BMM-Erfahrungen. Er hat ordentlich eröffnet, jedoch danach eine Drohung auf seinen gefesselten Springer übersehen. Wenige Züge später war auch sein Läufer vom Brett verschwunden. Leonidas versuchte mit einer Turm-Dame-Batterie einen Angriff zu planen und bei der Durchführung ließ er die Grundlinie ungedeckt, was der erfahrene erwachsene Gegner sofort zu einem Grundlinien-Matt nutzte.
  • Am 5. Brett traf Arne auf ein älteres Mädchen, das auch sehr schnell spielte. Obwohl Arne zu Beginn sehr unter Druck geriet, konnte er im weiteren Verlauf das Spiel ausgeglichen gestalten. Er hat es gut verstanden, sich nicht vom schnellen Spiel seiner Gegnerin anstecken zu lassen, und nahm sich mehr Zeit für seine Züge. Im Endspiel übersah er dann dennoch einen schönen Doppelangriff, mit dem er eine Leichtfigur hätte gewinnen können. Dennoch war ein Remis noch möglich, das Arne auch angeboten hat, die Gegnerin jedoch ablehnte. Am Ende brachte sie aufgrund ihrer Erfahrung ihren letzten Bauern durch und besiegelte damit Arnes Niederlage.
  • Am 6.Brett spielte Julius gegen einen ebenso jungen Gegner. Auch Julius nahm sich mehr Zeit als sein Gegenüber und hatte auch im Laufe der Partie gute Ideen. Er fand zwar nicht immer die besten Züge, jedoch zeigte sich, dass er gute Ideen während des Spiels entwickeln kann. Auf seinen ersten Punkt in der BMM wird er mit dieser Leistung nicht lange warten müssen.