Runde 6

27.01.2019

Balsam für die Seele … und das Punktekonto (Jonas N.)

Nach unserer sehr knappen und unglücklichen Niederlage aus der letzten Runde lechzten wir nach mehr Punkten (zumindest war das die Geisteshaltung des Verfassers). Dieses Mal war Caissa wieder auf unserer Seite, was sich wahrlich auch in den einzelnen Partien widerspiegeln sollte.

Brett 1      Jakob Hartmann

Unsere Nr. 1 spielte einmal mehr die Slawische Verteidigung und machte langsam, aber sicher Fortschritt am Königsflügel. Der Gegner spielte am Damenflügel einen Minoritätsangriff und so entwickelte sich ein Wettrennen. Nachdem sich dann der Staub gelegt hatte, fand man sich in einem Dame+Springer-Endspiel wieder und Jakob stand hier etwas aktiver. Leider wurde die Stellung dann in Zeitnot dreimal wiederholt, was der Gegner auch zum Remis reklamierte. Gute Leistung.

Brett 2       Jonas N.

Der Verfasser spielte auch Schach und hatte sich Gedanken gemacht. Wir hatten schon so viele Eröffnungen probiert, also warum nicht mal 1.c4 spielen? Das funktionierte auch echt gut und ich landete in der Zugumstellung in der Slawischen Verteidigung. Optimal wurde es natürlich nicht behandelt und der Gegner erhielt Initiative … ganz toll. Schließlich landete ich in einem Schwerfigurenendspiel mit Doppelturm+Dame. Aber heute war Caissa bei uns und mein Gegner vergriff sich und ich konnte mit meiner Dame tief in die schwarzen Reihen eindringen und irgendwann gab es dann einfach zu viele Drohungen. Bald marschierte dann auch der h-Bauer los, aber ehe ich mir eine zweite Dame holen konnte, gab mein Gegner auf. Ganz in Ordnung.

Brett 3       Jonas Kreutz

Der mittlere Jonas spielte mit Schwarz das Angenommene Damengambit und es entstand wahrlich eine komplizierte Stellung. So hatte Jonas zwischenzeitlich sogar zwei Bauern mehr, aber dieser Stellungstyp ist extrem giftig und so konnte der Gegner nicht nur nach und nach die Bauern zurückgewinnen, sondern erhielt auch starkes Spiel. Irgendwann waren es dann einfach zu viele Drohungen und der Gegner beendete den Kampf mit einem taktischen Schlag. Schade, aber gut gekämpft.

Brett 4      Jonas Eilenberg

Unser junger Schachfreund war auch wieder mit von der Partie und spielte mit Weiss. Es war noch sehr früh am Morgen und die meisten hatten erst wenige Züge absolviert, da entschloss sich Jonas Gegner, den Bauern auf b2 mit seiner Dame zu nehmen. Dieser war allerdings einfach giftig und es folgte von Jonas Sa4 … und das war der Moment, wo der Verfasser meinte, man sollte die Hand herüber geben. Aber nein, der Gegner spielte weiter, gab eine glatte Figur und spielte einfach weiter. Gut, wird man nun sagen: Jeder hat das Recht, sich solche Stellungen zeigen zu lassen, aber der Verfasser hätte einfach die Hand herüber gereicht. Sei es drum, Jonas spielte alles sicher zu Ende und am Ende ergab sich der Gegner. Super, wie immer!

Brett 5     Veit Godoj

Veit hatte an diesem Tag wirklich die „tollste“ Partie und damit meine ich nicht unbedingt die Qualität. Veit spielte mit Schwarz einen soliden Sizilianer und stand nach Meinung des Verfassers auch gut, aber es folgte ein Supergau der speziellen Art: Irgendwann stand mitten im Mittelspiel (bei fast vollem Brett) Veits Dame auf e5 und einer seiner Springer auf g4. Es drohte also leicht Matt auf h2 und der Gegner musste nur seinen Springer nach f3 bewegen, um die Drohung abzuwehren. Danach hätte Veit einfach normal weitergespielt, aber der Gegner hatte den Blackout und spielte seinen Springer nach b3 und so kam Veit an sein Brett, schaute kurz etwas verdutzt, nahm den Bauern auf h2 mit der Dame und sagte „Schachmatt!“. Ja, im wahrsten Sinne. Wow.

Brett 6     Brigitte von Herman

Brigitte spielte sehr solide mit Weiss und konnte nach und nach auch kleinen Vorteil aufbauen. Irgendwann wurde jedoch viel abgetauscht und es fand sich ein Doppelturmendspiel mit vielen Bauern vor. Brigitte fragte mich zu dieser Zeit, ob Remis in Ordnung sei, aber ich verneinte. Zu dieser Zeit stand der Kampf auf Messers Schneide und wir mussten kämpfen. Stück für Stück schaffte es Brigitte dann tatsächlich, Fortschritte zu machen und hatte im Doppelturmendspiel auf einmal zwei Bauern mehr. Man hätte wohl noch weiter spielen können, aber ein Remis war zu diesem Zeitpunkt auch vollkommen in Ordnung, was Brigitte auch annahm. Guter Kampf!

Brett 7    Michael Busch

Michael hatte „mal wieder“ die schwarzen Steine und sagte mir schon vor Beginn der Runde: „Das ist meine schwarze Saison.“ Es entstand ein zäher Kampf und Michaels Gegner zielte mit seinen Läufern auf den König von Michael. Nach langem Schlagabtausch und vielen abgewehrten Drohungen fand man sich in einem Endspiel mit Turm+Läufer gegen Michaels Läufer+Springer wieder. Zwar kämpfte Michael noch aufopferungsvoll, aber am Ende griff er leider fehl und so musste er sich geschlagen geben. Schade, aber ein super Kampfgeist!

Brett 8    Clemens Escher

Clemens war auch einmal wieder für uns zu Werke und zeigte, dass er trotz weniger Spielpraxis das Steineschieben nicht verlernt hat. Clemens spielte mit Weiss das bekannte Londoner System mit 2.Lf4 und baute starken Angriff am Königsflügel auf. Und da Clemens nun mal stets auf Angriff spielt wurde auch bald einmal eine Figur in das Geschäft gesteckt. Die Drohungen wurden dann einfach zu viel für den Gegner, der zwar noch Material gab, aber am Ende fuhr Clemens die Partie sicher nach Hause. Stark!

So belohnten wir uns in dieser Runde mit einem 5 – 3 Sieg und stehen mehr als gut da. Nächste Runde, auch dieses Mal haben wir ein Heimspiel, wartet das Gipfeltreffen der Stadtliga A gegen die Schachfreunde von Nordost.

 

Fast ohne Widerstand (Sven Schüle)

Auch die 2. Mannschaft (und ebenso die 7.) hatte „Weisse Damen“ zu Gast. An diesem Sonntag begrüßte ich als Schiedsrichter daher alle Anwesenden zum „Vereins-Vergleichskampf Königsjäger gegen Weisse Dame an 22 Brettern“. Unsere Gegner von „WeDa 4“ spielten absolut nicht in Bestbesetzung: mein Gegner an Brett 3 war Nr. 408, und an den hinteren drei Brettern unserer Gäste saßen Spieler, die aus der Fünften hochgezogen wurden. Da wir gleichzeitig mit einer sehr guten Besetzung antraten, rechneten wir uns kleine Vorteile aus. Es sollte aber etwas anders kommen.

Nach gut zweieinhalb Stunden war meine Partie als erste beendet. In der Eröffnung hatte ich als Schwarzer im Französisch den weißen d-Bauern erobert, mußte dafür jedoch Entwicklungsnachteil in Kauf nehmen, der bald durch ein, zwei ungenaue Züge von mir wirklich akut wurde. Ich entschloß mich daher zur „künstlichen Rochade“ mit Kf8, g7-g6, Kg7, stand aber dennoch mit dem französischen Läufer auf c8 ziemlich blöd da. Mein Gegner hatte inzwischen die Türme auf der offenen c-Linie verdoppelt, und ich wußte nicht so recht, wie ich weiterkommen sollte. Ich versuchte ein Entlastungsmanöver mit 20…Le7-g5, um ein Leichtfigurenpaar zu tauschen. Damit hatte ich meinen Gegner anscheinend aus dem Konzept gebracht: er verbrauchte viel Bedenkzeit, um danach zwei schlechte Züge zu spielen. Mit dem ersten vergab er seinen klaren Vorteil, mit dem zweiten stellte er einen glatten Turm ein – 1:0, eine völlig überraschende Wendung in dieser Partie!

Danach ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Torsten gewann an Brett 6 (ich sah nicht, wie) – 2:0. Thomas an 1 hatte bereits seit langer Zeit einen Mehrbauern im Turmendspiel, der aber wegen eines Doppelbauern wohl nicht zum Sieg zu verwerten war. Thomas versuchte noch alle denkbaren Tricks, bis das Remis dann klar war. Auch Arno an 8 spielte eine solide Partie gegen eine Gegnerin mit knapp 1800, die vor einigen Jahren auch mal in der Frauen-Bundesliga gespielt hatte. Sein Remis war nie gefährdet, die Gegnerin hatte gegen Ende sogar erhebliche Zeitnot vor dem 40. Zug, konnte diese aber dank ihrer Erfahrung bewältigen. Eine ordentliche Leistung, mit der wir 3:1 in Führung gingen. Dann gewann bald auch Edgar an 2, und der Gegner von Klaus an 5 ließ den gefährlichen Vorstoß eines zentralen Freibauern unterstützt von König und Turm zu. Nachdem beide Seiten hier zunächst noch viel Zeit investierten, setzte sich Klaus durch, und so stand es 5:1 für uns – gewonnen!

Fabian hatte zu diesem Zeitpunkt an Brett 4 auch schon eine klar vorteilhafte Stellung, letzendlich Turm+Läufer+Bauern gegen Turm und Bauer, und vollendete ebenfalls souverän zum 6:1. Den einzigen vollen Punkt für die Gäste ließ Jonathan an 7 zu, der im Mittelspiel für komplizierte Materialverhältnisse sorgte: seinen zwei Türmen und ca. 5 Bauern standen eine Dame, ein Springer und ca. 3 Bauern gegenüber. Alles hing davon ab, ob der Gegner mit Dame und Springer zugleich aktiv werden konnte. Nach einigem Hin und Her gelang dies, und während Jonathans Türme weit auseinander standen und nur einer von ihnen den König verteidigen konnte, harmonierten die weißen Figuren plötzlich optimal, so daß Jonathan das Handtuch werfen mußte. Endstand: 6:2, das war deutlich mehr als nur ein „kleiner Vorteil“!

Mit nunmehr 8:4 Punkten stehen wir hinter den beiden noch verlustpunktfreien Teams von Mattnetz und Schachfreunde Berlin auf Platz 3. Der erste Platz ist für uns ebensowenig erreichbar wie der (vermutlich ohnehin nicht zum Stadtliga-Aufstieg berechtigende) zweite Platz, wenn man mal davon ausgeht, daß beide Spitzenteams zumindest ihre Spiele gegen den 9. bzw. 10. der Tabelle gewinnen werden. Daher können wir realistisch so rechnen: wir haben den Klassenerhalt gesichert und versuchen nun, den 3.-4. Platz bis zum Schluß zu halten. Einen eventuell möglichen besseren Tabellenplatz hatten wir bereits in der 1. Runde in Friedrichshagen verspielt, wo wir leider stark ersatzgeschwächt mit 1,5:6,5 untergegangen waren.

Unser nächster Gegner ist am 17. Februar Eckbauer 2 im Heimspiel.

 

(KöSW 3 hatte in der 6. Runde spielfrei)

 

Spielbericht BMM 6. Runde KöSW 4 (Karsten Roloff)

Und wieder haben wir es geschafft, ein Zu-Null-Ergebnis zu verhindern. Zu unserer Ehrenrettung muss aber gesagt werden, dass hier der Drittplatzierte gegen das Schlusslicht der Gruppe spielte. Auch das DWZ-Verhältnis von 1760 gegen 1524 konnte unser Gegner, die Vierte von Berolina Mitte, nachweisen.

Nach 1 1/2 Stunden musste der Berichtende bereits dem Gegner gratulieren. Ich wurde in der Eröffnung und noch mehr im Mittelspiel einfach überfahren. Erst nach 2/3 der Spielzeit trudelten dann die nächsten Ergebnisse ein. Detlef, Ralf und Fredy mußten früh einem Minus-Bauern hinterherlaufen – ein Vorteil, den ihre erfahrenen Gegner siegreich verwalten konnten. Rudolf bekam, ohne jede weitere Kompensation, für seinen Turm nur 3 Bauern und Alexander hatte es mit einem 2000er Gegner zu tun, der seine Klasse tatsächlich bestätigen konnte.

Esien rettete uns mit seinem Sieg vor der Zu-Null-Blamage.

Maiia kämpfte lange mit dem Nachteil eines Minus-Bauern. Ihr Gegner (1709) mußte sich aber seinen Sieg schwer verdienen und sagte zum Schluß zu mir „das war doch niemals eine 1200er Spielerin“.

Gesamtergebnis: 1 – 7

 

(Bericht KöSW 5 fehlt)

 

„Ein Bericht für die Sechste ist diesmal nicht nötig“ (Jonathan Born)

Viele waren viel zu schnell fertig, nur die ersten drei Bretter spielten länger als eine Stunde. Ich habe nach 4,5 h meine Gewinnstellung weggeschmissen, Pascal hat den Gewinn nicht gefunden und Max sowie Tom wurden überspielt. Theo hat gegen eine Anfängerin gespielt und nach 30 min gewonnen. Jan-Wipert sollte seine Partien noch ernster nehmen.

Endstand: 1,5 – 6,5

 

(Bericht KöSW 7 fehlt)