Runde 8

10.03.2019

Punkte für den Weg und Handyverbot (Jonas N.)

Nach unserer letzten sehr knappen Niederlage galt es nun den Rest der Saison gut weiterzuspielen. Wir waren zu Gast bei den Schachfreunden in Spandau und dieser Kampf liest sich auf dem Papier am Ende zwar 4,5 – 3,5, aber die Geschichte dahinter hat es in sich.

Brett 1    Jakob Hartmann

Jakob hatte es am ersten Brett mit einem guten Gegner aus den Niederlanden zu tun und es entwickelte sich ein wahres Feuerwerk an Taktik. Irgendwann kam Jakob dann auf die Idee, eine Figur ins Geschäft zu stecken und langfristig zu gewinnen. Wie genau, oder ungenau das alles nun war, mag der Verfasser als Beobachter nicht beurteilen. Fakt ist, dass am Ende Jakob mit Minusfigur in ein Dauerschach einlenken konnte, was uns den so wichtigen halben Punkt für den Mannschaftserfolg sicherte. Super!

Brett 2    Jonas N.

Der Verfasser hatte an diesem Tag eine sehr einfache Einstellung zum Schach. Hinsetzen und platt machen! Und anstatt wie so oft viel zu oft und zu lange in Nachdenken zu verfallen, wählte ich meine Altindische Verteidigung und baute mich nach bekanntem Muster auf. Wie die Viper im Gras lag ich dort und baute langsam alle Figuren so auf, wie es sein sollte. Mein Gegner meinte irgendwann die C-Linie zu öffnen und sich auf Taktikabtausch einzulassen. Leider wählte er dann in der Abfolge eine eher schlechte Variante, so dass wir uns in einem gewonnenen Endspiel wiederfanden, was ich auch schnell in den vollen Punkt umwandeln konnte. Ausgezeichnet.

Brett 3    Jonas Kreutz

Unserer mittlerer Jonas hatte in den letzten BMM-Runden nicht die beste Performance und wollte dieses Mal alles richtig machen. Genau das tat er auch und spielte von Anfang an im Italiener auf Angriff. Der Gegner verfiel auch oft in Nachdenken, was Jonas noch Zeitvorteil einbrachte. Zwar hatte Jonas noch kein Material mehr, aber die Bauernstruktur beider Seiten sprach Bände. Am Ende wurde in ein Turmendspiel abgewickelt (mit Mehrbauern für Jonas) und das wurde sicher verwertet. Super!

Brett 4    Jonas Eilenberg

Unser Shooting Star kam wie immer gut vorbereitet und voller Erwartung an das Brett und sah sich mit der Orang-Utan-Eröffnung mit 1.b4 konfrontiert. Aber Jonas war auf alles vorbereitet und baute sich ruhig und sicher auf…und dann war die Partie vorbei. Aber nicht durch einen Einsteller, sondern einfach durch die Tatsache, dass das Handy des Gegners klingelte und damit war die Sache klar. Der Gegner nickte nur kurz und es wurde aufgebaut. Voller Punkt für uns und Jonas konnte seinen Sonntag noch geniessen. Was lernen wir daraus? Handy aus beim Schach!

Brett 5    Jörn Florian Hohrmann

Jörn spielte sein bekanntes 1.Sf3 und hatte eine sehr komplizierte Partie. Zwar hatte der Gegner früh eine gute Struktur, aber Jörn spielte am Königsflügel brutal auf Angriff und griff leider irgendwann etwas fehl. So landete man in einem Endspiel mit Dame, Turm und Läufer…und vielen Bauern. Leider waren die Bauernketten und die vielen Drohungen dann wohl irgendwann einfach zu viel des Guten und Jörn musste die Hand herüber reichen. Schade.

Brett 6    Veit Godoj

Veit spielte mit Schwarz und hatte, als der Verfasser zum ersten Mal richtig auf die Stellung schaute, eine Qualität ins Geschäft gesteckt und strebte nach Verwicklungen. Die Partie wogte hin und her, aber irgendwann schaffte es der Gegner leider Schritt für Schritt, mehr Vorteil zu erspielen, und Veit war in der Defensive. Es wurde zwar noch hart gekämpft, aber es nutzte leider an diesem Tag nichts und Veit gab die Partie nach langem Kampf verloren. Gut gekämpft.

Brett 7     Brigitte von Herman

Unsere Dame der Mannschaft spielte ruhig und konzentriert gegen Französisch und erspielte sich nach und nach Vorteil. Vor allem die Figuren von Brigitte harmonierten sehr gut, während der Gegner seinen armen Franzosen-Läufer (der auf c8) und seinen einen Turm nicht ins Spiel bekam. Irgendwann war die Königsstellung auch schwer angefressen und Brigitte gewann dann schnell und sicher. Gute Leistung!

Brett 8    Michael Busch

Michael spielte im Franzosen eine gute Partie und in der späteren Analyse zeigte sich auch, wie gut es wirklich war. Leider schaffte es Michael in einer sehr guten Stellung einmal richtig daneben zu greifen und der Gegner nutzte eiskalt seine Chance. So hatte Michael einfach einen glatten Turm weniger und nach wenigen weiteren Zügen gab er dann auch auf. Schade, da wäre in der Tat mehr drin gewesen.

So belohnten wir uns an diesem Tag mit zwei weiteren Mannschaftspunkten für unser Konto und stehen sicher auf Platz 2 der Tabelle. Am 31.03 folgt dann die letzte Runde, aber unsere Saison kann sich wirklich mehr als sehen lassen und die eine Runde haben wir ja auch noch vor uns.

 

Punkteteilung mit Tendenz nach oben (Sven Schüle)

Gegner der Zweiten war an diesem Sonntag der direkte Tabellennachbar vom SC Zugzwang, der uns mit einem Sieg überholen konnte. Im berlinweit bekannten Spielsaal des SC Zugzwang, der schon so manches Open und die eine oder andere große Berliner Blitz- oder Schnellschachveranstaltung erlebt hat, hatten sich insgesamt 14 Mannschaften zu 7 BMM-Wettkämpfen versammelt, was natürlich ein besonderes Ambiente schuf, allerdings auch eine gewisse Unruhe mit sich brachte, die in der Praxis kaum wirksam einzudämmen war.

Wie so oft waren wir vollzählig, die Gegner hingegen traten nur zu siebt an und erlaubten uns so, durch die geschätzte Anwesenheit unseres Vorsitzenden Torsten nach 30 Minuten mit 1:0 in Führung zu gehen. Nach längerer Zeit folgten die ersten Ereignisse auf den Brettern. Fabian gewann an Brett 3 eine Leichtfigur, Adrian (aus der Dritten erneut zu uns aufgerückt) an Brett 8 und Jonathan an 6 mußten beide mit einem Minusbauern umgehen, Pascal an 7 erarbeitete sich eine aktive und chancenreiche Position bei gleichem Material. Bei Thomas an Brett 1, Klaus an 4 und auch in meiner Partie an 3 sah es zunächst etwa ausgeglichen aus, allerdings waren diese drei Partien alle nach meiner Einschätzung sehr schwer zu spielen.

Fabian konnte dann seinen Vorteil souverän verwerten. In meiner Partie ergab sich ein recht scharfes Mittelspiel, das dann aber nach dem Tausch der Damen plötzlich schnell verflachte, wonach wir im 29. Zug Remis vereinbarten – 2,5:0,5. Ich unterhielt mich dann draußen eine Weile mit Thomas Neumann und später auch Anita Neldner (beide Borussia Lichtenberg), die mit ihrer Mannschaft in einer parallelen Staffel der 1. Klasse ebenfalls auswärts spielten. Während dieser Zeit vermeldete mir Adrian sein Remis, mit dem ich hoch zufrieden war. Danach verging eine Weile, bis ich plötzlich erfuhr, daß Thomas und Klaus beide ihre Partien verloren hatten, womit aus der 3:1-Führung ein 3:3-Zwischenstand geworden war.

Nun spielten noch Jonathan in einem nachteiligen Springerendspiel, in dem der Gegner zwei weit vorgerückte verbundene Freibauern besaß, und Pascal, der mit der Qualität mehr ohne Kompensation klar auf Sieg stand. Pascal konnte trotz knapper Zeit seine Stellung sauber verwerten und mit dem 4:3 bereits einen Mannschaftspunkt sichern, was gleichzeitig bedeutete, daß wir weiter den 4. Platz in der Tabelle behalten durften. Bei Jonathan und seinem Gegner wurde langsam die Zeit immer knapper. Der Gegner wurde dann wohl etwas nervös und zog plötzlich im falschen Moment einen seiner Bauern auf das vom Nachbarbauern gedeckte Feld c7, auch noch mit Schach. Die Stellung davor: Weiß (am Zug): Ka8, Sa7, Bb6, c6; Schwarz (Jonathan): Kd8, Sa6. Für die Computerfreunde: K2k4/N7/nPP5/8/8/8/8/8 w – – 0 1

Weiß am Zug

Natürlich konnte Jonathan nach 1.c7+? (richtig wäre 1.Sb5 mit Gewinn für Weiß gewesen) den Bc7 einfach schlagen und tat dies auch (1…Sxc7), da nach 2.bxc7+ Kxc7 ein technisches Remis mit König und Springer gegen König entstanden wäre. Der Gegner zog stattdessen richtig 2.Kb8. In dieser sehr schwierigen Stellung hatte Jonathan nur noch wenige Minuten Zeit übrig (kein Inkrement!) und zog 2…Sd5?, wonach Weiß mit 3.b7 Sb4 4.Ka8 Sa6 5.Sc6+ Kd7 (5…Kc7 6.Sb4! +-) 6.Sb8+ noch gewann.

Frage an die geschätzte Leserschaft: Wie hätte Schwarz hier (mit genug Zeit) statt 2…Sd5? richtig ziehen müssen, um sich doch noch das Remis zu sichern? Ich empfehle, es erst einmal ohne Computer zu versuchen und sich nicht mit scheinbar naheliegenden „Lösungen“ zufriedenzugeben …

Nach diesem insgesamt verdienten 4:4 empfangen wir nun in der Schlußrunde die bereits als Staffelsieger und Aufsteiger feststehenden Schachfreunde Berlin 5 in unserem Spiellokal.

Bereits jetzt möchte ich hier darauf hinweisen, daß am Spieltag der 9. BMM-Runde, dem 31. März 2019, in der Nacht die Uhren um eine Stunde auf Sommerzeit umgestellt werden. Wer also erst um 10:29 Uhr schwitzend im Spiellokal eintrifft und meint, es gerade noch innerhalb der Karenzzeit geschafft zu haben, weiß dann nach einem vielsagenden Blick des Schiedsrichters genau, was er wirklich verpaßt hat!

 

Knapper Sieg der dritten Mannschaft mit 5:3 gegen den Tabellenletzten SC Zugzwang 5 (Klaus Kramm)

Die Trainer der Fußball-Bundesliga warnen ihre Spitzenmannschaften immer wieder davor, die Gegner, die ganz unten in der Tabelle stehen, zu unterschätzen. Nun sind wir keineswegs eine Spitzenmannschaft, aber wir schaffen es irgendwie immer wieder, durch ausgeglichene Mannschaftsleistungen wichtige Mannschaftspunkte zu gewinnen. So auch am 8.Spieltag in dieser Saison.

Lutz Reichert (Brett 5) hatte in seiner kampflos gewonnenen Partie gegen Jens Sorgenfrei keine Sorgen. Recht früh war bei Hellmut Klevenow (Brett 4) nach erfolglosen Angriffsbemühungen die Luft raus und wir lagen am frühen Vormittag mit 1½ :½ in Führung.

Lothar Bartels (Brett 7) und Ralf Kramer (Brett 8) hatten mit ihren Gegnern, die eine deutlich schlechtere DWZ aufwiesen, keine Probleme. Mittags hatten wir mit 3½:½ den klaren Sieg vor Augen.

Es sollte aber überraschenderweise noch einmal spannend werden. Aber Alois (Brett 2) machte den Sack zu. Er hatte lange Zeit eine ausgeglichene Partie und konnte schließlich in einem Turmendspiel seine Erfahrung ausspielen und den Mannschaftssieg sichern. 4½:½

Aber Helmut Kliem (Brett 1) und Eitel Jandt (Brett 6) leisteten sich in guten Stellungen Konzentrationsprobleme und verloren. 4½:2½

Dramatischer Höhepunkt an diesem Tag sollte meine Partie werden. Ich (Brett 3 mit Weiß) hatte meinen Gegner eingeschnürt und die Stellung in der a–Linie geöffnet. Es kam zum Abtausch von Dame und Turm und ich hätte mir einen vereinzelten Freibauern
in der a-Linie machen können. Die Frage: „Ist das nun ein starker oder schwacher Bauer?“ konnte ich nicht beantworten. Also ließ ich es sein. Mein Plan, mit meinem verbliebenen Turm in der schwarzen Stellung zu wildern, misslang, weil ich die a-Linie aufgab und der gegnerische Springer( „der beste Freund des Königs“) die Stellung von Schwarz zusammenhielt und ich kam richtig in Bedrängnis, weil mein Gegner mit seinem Turm ebenso über die a-Linie in meine Stellung eindrang. Remisangebote wurden abgelehnt.

Aber ich kämpfte und mein Gegner wollte zu viel. Zum Schluss stand ich auf Gewinn mit Springer und Freibauer mit 40 Sekunden verbliebener Bedenkzeit. Ich sagte: „Ich brauche eine Dame“. Ich bekam die Dame gereicht und merkte, dass die Umwandlung nicht erfolgreich gewesen wäre, weil der schwarze König die Dame einfach schlagen konnte. Einer rief: „Berührt geführt !“ und mein Gegner hielt mir die Hand zum Remisangebot hin. Ob er wirklich Remis sagte, wusste ich hinterher nicht mehr. Ich willigte ein. Dumm gelaufen.

(Anm. d. Red.: Die Regeln verpflichten einen Spieler, der sich eine Umwandlungsfigur [hier Dame] zwecks möglicher Umwandlung verschafft und diese in die Hand nimmt, keineswegs, nun auch den Umwandlungszug im Sinne eines „berührt – geführt“ auszuführen, solange die Umwandlungsfigur das Umwandlungsfeld nicht berührt hat. Es wurde ja nicht einmal der Bauer berührt, so daß der Zwischenruf – den Zuschauer ohnehin zu unterlassen haben – jeglicher Grundlage entbehrte. Auch die geäußerte Auffassung, das Verlangen nach einer Dame, ohne diese dann zu verwenden, hätte als Störung des Gegners interpretiert werden können, dürfte haltlos sein. Der Schiedsrichter stellte dann allerdings korrekt fest, daß die beiden Spieler sich auf Remis geeinigt hatten.)

Karpov hat einmal gesagt : Du musst beim Schach cool bleiben. Wäre schön, wenn mir das einmal gelingen würde -:)

Als ich abends nach Hause kam, traute ich meinen Augen nicht. Wir können noch aufsteigen, trotz durchwachsener Leistungen in der Saison, wenn wir in der letzten Runde gegen den Spandauer SV gewinnen und unsere Tabellennachbarn Kreuzberg 8 und Rehberge 2 nicht gewinnen. Unglaublich ! Und das mit 26 Brettpunkten nach 8 Spieltagen.

 

Spielbericht BMM 8.Runde KöSW 4 (Karsten Roloff)

Hurra! Unser erster Mannschaftssieg in diesem Turnier. Mit freundlicher Mithilfe des SC Eintracht, der drei Bretter nicht besetzen konnte, hatten wir schon zu Beginn die „halbe Miete“ und Fredy, Ezra und Rudolf hatten früh Feierabend. Es folgten für jeden 2 Stunden zähen Ringens. Ich kam schließlich in einem Springer-Endspiel nicht aus dem Remis heraus und es stand 3,5:0,5. In einer sehr dynamischen Stellung einigte sich danach Tim mit seinem Gegner auf ein friedfertiges Ergebnis und wir hatten somit schon 4 Punkte. Alexander durfte sich in Geduld üben, denn mit Materialvorteil in einer überlegenen Stellung musste er lange auf die Aufgabe seines Gegners warten. Schließlich verlor Henning seine Partie und auch Lars, der zunächst die Qualität gewann, dann aber seine geschwächte Rochadestellung nicht ausreichend würdigte, konnte mit seinem entblößten König nur noch aufgeben.

Dennoch, wenn auch mit Glück, ein gutes Ergebnis.

Gesamtergebnis Heimspiel: 5:3

 

(Bericht KöSW 5)

 

Sechste:Wichtiger Sieg gegen Weißensee (Christoph Kriminski)

Die Sechste konnte heute einen Befreiungsschlag aus dem Abstiegsrennen feiern und setzte sich mit 4,5:3,5 gegen die SG Weißensee durch.

Um 9 Uhr saßen wir zu sechst an den Brettern. Lukas hatte sich leider etwas verspätet, während Jonathan kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste. Da Lukas rechtzeitig kam, stand es nach einer halben Stunde 0:1. Die erste „Action“ gab es an Brett 8. Dort ging es bald zur Sache. Jonas konnte erst den einen und dann noch einen zweiten Bauern gewinnen. An den anderen Brettern geschah lange nichts Besonderes. An Brett 7 hatte Tom noch im frühen Mittelspiel einen unentwickelten Läufer, während sein Gegner noch einen unentwickelten Springer und eine nicht ganz so optimale Bauernstruktur hatte. Ich (Brett 2) konnte schon in der Eröffnung die Initiative ergreifen und meine Leichtfiguren gut entwickeln.

Nach etwa 1,5 Stunden kam plötzlich Jonas zu mir und meinte, dass er verloren habe. Wie ich später erfahren habe, drohten plötzlich mehrere Matts, die Jonas nicht mehr abwehren konnte. 0:2. Tom hatte sich dann stabilisiert, Pascal (Brett 3) versuchte es mit einem Angriff über den Königsflügel, an dem aber auch sein König stand. Lukas (Brett 4) stand bald im Doppelturmendspiel und hatte dabei mehr Bauern als sein Gegner, außerdem standen seine Türme aktiver. Auch Max (Brett 6) kam nach dem Abtausch der letzten Leichtfiguren in ein Doppelturmendspiel, hatte jedoch einen Doppelbauern auf der F-Linie, der bald unter Beschuss geriet. Jakob (Brett 5) hatte im Endspiel mit Dame, Turm und Springer einen Mehrbauern.

Danach konnte Max ein Turmpaar tauschen und stand bald auf Gewinn, während ich nach längerer Überlegung, ob der Angriff des Gegners reichen würde (und dessen Verneinung) einen Turm gewinnen konnte. Nach dem Damentausch hatte der Gegner irgendwann keine Lust mehr mit einem Turm weniger weiterzuspielen und gab auf. 1:2. Jakob hatte dann plötzlich eine Leichtfigur weniger und für ihn typisch wenig Zeit. Der Gegner griff dann noch an Jakobs schwacher Grundlinie an (keiner Bauer war vorgezogen worden).

Dann gewannen nacheinander Max und Lukas (dessen Gegner nach einem erzwungenen Turmtausch aufgab), während Jakob so viel Material verlor, dass er im Endspiel keine Chancen hatte. 3:3. Nun war Tom im Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauern angekommen. Der eingekesselte Läufer konnte jederzeit vom Springer abgetauscht werden, was Tom dann auch tat. Dann marschierte er mit dem gedeckten Freibauern (begleitet vom König) los, während er am anderen Flügel auch keinen Gegenangriff mehr zuließ, seinem Gegner blieb nicht mehr anderes übrig, als zu gratulieren. 4:3.

Pascal stand derweil auf Verlust, da er weniger Bauern hatte und sein König (nun auf dem Damenflügel) den gegnerischen Figuren (Dame, Turm und Springer) bald nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Pascal griff dann nach dem Motto „Alles oder Nichts“ an und sein Gegner machte einen Fehler, der ihm die Dame gegen den Turm kostete. Wenig später wurde Remis vereinbart, um den Mannschaftssieg zu sichern. 4,5:3,5

Wir haben damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt geschafft und in Unterzahl gewonnen. Mit dieser Motivation werden wir am letzten Spieltag auch einen Sieg gegen Mattnetz schaffen.

 

SK Tempelhof 1931 3 – Königsjäger Süd-West 7 : 3,5 – 2,5

Auf dem Papier eine deutliche Angelegenheit. Wir sind als Vorletzter angereist und spielten gegen den 4.Platzierten in unserer Staffel. Dennoch war das Ergebnis denkbar knapp und mit etwas mehr Fortune hätten wir einen Punkt mitnehmen können.

Reno Brosius   Linus Busch 0:1

Linus B. beendete seine Partie am 4. Brett nach nur 30 Minuten. Im Vergleich zur letzten Runde kam er jedoch mit einem Lächeln aus dem Spielsaal. Sein Gegner (971) leistete sich einen schweren Fehler, den Linus sofort erkannte. Durch seine Dame-Turm-Batterie gewann er dadurch eine Qualität. Danach wollte sich der Gegner das Matt nicht zeigen lassen und gab auf und wir gingen mit 1-0 in Führung.

Ingo Alberth   Wilhelm Boeddinghaus 0:1

Wilhelm spielte am 6.Brett sehr konzentriert. Erst gewann er eine Leichtfigur und anschließend eine Qualität, die er jedoch kurz danach durch eine Gabel wieder verlor. Jedoch konnte er sich einen Freibauern erspielen, der unaufhaltsam Richtung gegnerische Grundlinie marschierte und seinen Gegner (1037) zur Aufgabe zwang. Auf einmal stand es 2-0 für uns.

Heide Ketterling Simon Bretzel 1:0

Am 3.Brett spielte Simon länger als sonst und stand lange ausgeglichen. Seine Gegnerin (1346) erwies sich jedoch als zu stark. Durch eine schöne Kombination konnte sie erst Simon eine Leichtfigur abnehmen. Danach hat sie routiniert weitere Fallen gestellt und eine Qualität gewonnen. Neuer Zwischenstand 2-1

Ursula Klevenow Leander Vassiliou ½ – ½

Leander spielte gegen die Mannschaftsleiterin (1407) und stand lange sehr ausgeglichen. Keine Seite produzierte einen gravierenden Fehler. Nachdem auch die Damen abgetauscht wurden, entwickelte sich ein Endspiel mit 4 Springern und jeweils 5 Bauern auf dem Brett. Nachdem es zu diesem Zeitpunkt auf den anderen Brettern ausgeglichen stand, willigte Leander in ein Remis ein. 2,5 – 1,5

Nun spielte noch Lena am 5.Brett und Phileas am 2.Brett und wir hofften auf mindestens einen halben Punkt, um die Sensation perfekt zu machen.

Constantin Fontaine     Phileas Bertram 1:0

Am 2.Brett entwickelte sich ein Turmendspiel. Jedoch hatte der Gegner (1365) zwei Bauern mehr auf dem Brett. Naturgemäß hat er das Remis-Angebot abgelehnt und versucht seinen Vorteil auf dem Brett umzumünzen. Nach langer Zeit hat er das auch leider geschafft. Die Türme wurden abgetauscht und der gegnerische Freibauer war nicht aufzuhalten. 2,5 – 2,5

Gisela Püschel     Lena Keßler 1:0

Leider geriet ein paar Momente später auch Lena durch den Verlust einer Leichtfigur auf die Verliererstraße. Aber sie kämpfte tapfer weiter und die Gegnerin (1100) fand lange keinen Weg, Lenas Abwehr zu knacken. Selbst nachdem Lena eine Qualität abgeben musste, schien der Ausgang der Partie nicht eindeutig zu sein. Die etwas umständliche Spielweise der Gegnerin ließ die Option eines Patts offen. Am Ende fand die Gegnerin jedoch nach sehr langer Bedenkzeit (Partie ging 4 h) die richtigen Züge und gewann den wertvollen Punkt für die Tempelhofer.

Insgesamt hat es heute Spaß gemacht und wir nehmen wie immer die Positiven Aspekte mit.
Lenas lange Bedenkzeit und Ausdauervermögen war sicherlich das Highlight des Wettkampfs.

Ebenso wie die Punkte von Linus und Wilhelm. Simon und Phileas ließen zwar die Punkte liegen, spielten jedoch eine gepflegte Partie. Auch wenn noch eine Runde zu spielen ist, kann ich sagen, dass sich auch diese Saison wieder gelohnt hat. Die gewonnenen Erfahrungen werden sich bei allen Kindern in der Zukunft widerspiegeln.