Runde 4

15.12.2019

Bericht der 1. Mannschaft (Michael Busch)

Heute ging es im letzten Spiel des Jahres gegen TSG Oberschöneweide 2, wo noch eine Revanche für die knappe und unglückliche Niederlage aus dem letzten Jahr anstand. Da Oberschöneweide nominell etwa so stark wie wir ist und bislang ebenfalls je einmal gewonnen, einmal verloren und einmal unentschieden gespielt hatte, war klar, dass es heute knapp werden dürfte.

Es ging mit schnellen Siegen von Jonas Kreutz und Michael los. Michaels Gegner hatte ein nicht korrektes Figurenopfer gebracht und als er das gemerkt hat, hat er enttäuscht direkt noch eine Figur eingestellt. Danach hat Veit verloren, dessen Gegner viel zu schnell gespielt hat, allerdings dafür Veit zu langsam. Veit hatte bereits einen Mehrbauern, nach einem Fehlzug in Zeitnot musste er aber aufgeben. Kurz darauf ist Brigitte in einen vernichtenden Königsangriff geraten und musste ebenfalls aufgeben. Damit hatte Oberschöneweide wieder ausgeglichen. Nach 3 Stunden Spielzeit machte sich Jonas Eilenberg sein eigenes Geburtstagsgeschenk, indem er seine Partie völlig souverän gewann. Jakob hatte eine Stellung mit einer Figur weniger und sehr wenig Zeit auf der Uhr. Trotzdem konnte er sich noch in eine Zugwiederholung retten. Damit stand es 3,5 : 2,5 für uns. In den verbliebenen Partien hatte Clemens ein Springerendspiel mit großem Raumvorteil für den Gegner und Jörn Florian eine Stellung mit Raumvorteil. Während aus Clemens Springerendspiel ein verlorenes Bauernendspiel wurde, konnte Jörn Florian seinen Stellungsvorteil in einen Mehrbauern im Turmendspiel verwandeln. Das Ende wollte sich sein Gegner nicht mehr zeigen lassen und liess seine Zeit ablaufen. Damit haben wir den Mannschaftskampf, bei dem alle Partien ausgespielt wurden, mit 4,5 : 3,5 gewonnen und damit die Revanche geschafft.

(Bericht KöSW 2)

(Bericht KöSW 3)

(Bericht KöSW 4)

(Bericht KöSW 5)

Sechste: Erwartetes Ergebnis (Christoph Kriminski)

Die Sechste bekam es heute mit einem sehr schweren Gegner zu tun (die zweitstärkste Mannschaft in der Staffel). Die Gegner waren durchschnittlich an jedem Brett über 300 DWZ-Punkte stärker, nur ich hatte einen etwa DWZ-gleichstarken Gegner. Das letzte Mal beim Rotation Turbine in Adlershof ist nun schon etwa 3 Jahre her. Damals, am 15.01.2017 mussten wir aufgrund personeller Engpässe auf 4 Spieler der siebten Mannschaft zurückgreifen. Neben den drei Abeds, absolvierte dort der damals erst 9 Jahre alte Linus seine erste BMM-Partie. Lange dauerte die Partie nicht, bald drang sein Gegner in die Stellung ein, konnte viel Material gewinnen und schlussendlich mattsetzen, aber das ist nun knapp 3 Jahre her. Seit dieser Saison ist Linus ein fester Bestandteil der sechsten Mannschaft und es gibt wohl keine Zweifel, dass er von der Spielstärke in die 3. Klasse gehört. Auch spielt er viel ruhiger und überlegter als damals. Dafür war heute sein Bruder Julius dabei, der mit seinem Alter von 9 Jahren zwar nicht seine allererste BMM-Partie, jedoch seine erste BMM-Partie in der 3. Klasse spielte.

Leider spielte Julius zu schnell. Nachdem er am Anfang vielversprechend taktisch raffiniert gespielt hatte, verlor er bald einen Turm und musste sich später geschlagen geben. 0:1 Ich bin gespannt, wie es bei ihm in 3 Jahren aussieht. ;-)

An den anderen Brettern war noch alles ausgeglichen. Ich bekam an Brett 1 wieder meine Eröffnung mit 1. e4 c5 2. Lc4 aufs Brett, nur spielte der Gegner zu Beginn etwas passiver, so dass ich bald Druck aufbauen konnte. Max an Brett 2 tauschte bald einen Zentrumsbauern ab und stand mit seinen Springern aktiv. An Brett 6 griff Jan-Wipert an. Seine Dame stand in Angriffsstellung zum König. Als Jan-Wipert und sein Gegner gerade beide nicht am Brett waren, musste ich bei einem Rundgang schockiert sehen, dass nach einem Abzugsschach Jan-Wiperts Dame verloren ging. Der Gegner fand auch den Zug, wenig später setzte er Matt. Leider stand es somit schon nach nicht mal einer Stunde 0:2.

Bei Linus an Brett 4 wurden schon ziemlich schnell viele Figuren getauscht. Er stand mit seinem Springer aktiver als sein Gegner, dessen Springer an die Bewachung eines Bauern gebunden war. Noah an Brett 5 erreichte eine ausgeglichene Stellung im Mittelspiel. Tom an Brett 3 spielte eine weniger aufregende Stellung, während es bei Theo an Brett 7 genau das Gegenteil war. Er hatte zwar schon in der Eröffnung einen Bauern weniger, dafür einen deutlichen Entwicklungsvorsprung, der dies nach meiner Ansicht nach kompensieren konnte. Etwas später waren noch die beiden Türme auf dem Brett, Theo verfügte noch über ein gut agierendes Läuferpaar, während der Gegner mit Läufer und Springer eher verteidigte. Ich überlegte bei meinem Rundgang, wie Theo jetzt die Türme am besten ins Spiel bringen könnte, um den Entwicklungsvorsprung nutzen zu können, jedoch setzte Theo leider seinen nicht schlecht positionierten Läufer wieder zurück und gab dem Gegner die Chance, sich zu befreien. Wenig später stand der Gegner aktiv und hatte nun zwei Bauern mehr. Linus hatte ein Doppelturmendspiel erreicht. Sein Gegner hatte jedoch einen e-Isolani-Bauern, während Linus jeweils drei verbundene Bauern auf beiden Seiten besaß. Reicht das für einen Sieg? Max bekam plötzlich mächtig Druck von einer heranstürmenden Bauernlawine, die ihn zwang, seine Figuren sogar wieder bis zur Grundreihe zurückzusetzen. Auch danach spielte Max sehr beengt und konnte seine Figuren nicht richtig ins Spiel bringen. Dann war bei Theo Schluss. Der Gegner hatte irgendwann drei Bauern mehr und konnte umwandeln. Theo: Diese Partie müssen wir uns auf jeden Fall mal angucken. 0:3

Ich konnte meinen Gegner zwingen, seine Bauern vor dem König zu öffnen, und glaubte, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein musste, bis ich gewann. Sein Remisangebot lehnte ich deshalb natürlich ab. Bei meinem nächsten Blick auf das Brett von Noah hatte dieser eine Leichtfigur weniger. Linus wählte leider den falschen Weg, indem er den Isolani abtauschte. Sein Gegner bot Remis an. Nach Rücksprache mit mir durfte er annehmen. Ich ging nämlich etwas pessimistisch davon aus, dass wir heute keine Mannschaftpunkte einfahren werden und uns deshalb mit dem Sammeln von Brettpunkten begnügen müssen. 0,5:3,5

Wenig später hatte sich beim Brett von Noah etwas getan. Noah konnte eine Qualle gewinnen und hatte jetzt zwei Türme gegen Turm und Läuferpaar, wobei der Gegner aktiver stand und sich Noah erstmal aufs Verteidigen konzentrieren musste. Ich erlaubte Noah Remis anzubieten, was jedoch sein Gegner ablehnte. Mein Gegner bot mir nochmal Remis an, was ich jedoch wieder ablehnte. Tom war nun im Endspiel mit je vier gegenüberstehenden Bauern (je drei auf dem Königsflügel und je einer auf dem Damenflügel). Seine Gegnerin verfügte über einen Läufer, während Tom noch einen Springer besaß. Tom fragte, ob er Remis anbieten könne, ich riet ihm noch weiterzuspielen, da ich keine gegnerische Gefahr sah. Für Max sah es, vorsichtig gesagt, nicht sehr gut aus. Er kam mit seinen Figuren nicht über seine 3. Reihe hinaus, wenn überhaupt. Sein Gegner griff mit der Dame und dem Läuferpaar an. Noah kämpfte, kämpfte und kämpfte. Er war höchstkonzentriert und schaffte es auch gegen den Angriff des Gegners gegenzuhalten. Dieser engte mit den beiden Läufern Noahs Türme erheblich ein und konnte irgendwann einen Bauern gewinnen. Bei mir schlug das Spiel plötzlich total um, während ich versuchte einen Mattangriff zu starten, ging bei mir plötzlich alles auf und meine schwache Grundreihe wurde mir zum Verhängnis. Ich opferte zwei Bauern, um Druck zu bekommen, sah aber erst dann, dass meine Dame wegen einer Mattdrohung an ein Feld gefesselt war und deshalb nicht mehr richtig angreifen konnte. Max musste dann aufgeben, nachdem das Matt nicht mehr zu verhindern war. Nachdem es keinen Fortschritt in Toms Partie gab, durfte er Remis anbieten, welches angenommen wurde. 1:5

Bei Noah konnten sich die Läufer auf guten Feldern einnisten und weiter gegen den König agieren. Noah gab nochmal 100% – es reichte nicht. 1:6

Ich versuchte noch mit ein paar Mattdrohungen etwas zu erreichen. Aber mein Gegner ließ nichts zu. Auch wenn er manchmal etwas umständlich spielte und nicht die von mir befürchteten Züge fand, sodass in mir nochmal Hoffnung aufkeimte, wickelte er sicher ins Turmendspiel ab, welches aufgrund meiner passiven Lage trotz eines gegnerischen Vorsprungs von nur einem isolierten Randdoppelbauern irgendwann nicht mehr zu halten war. Nach gut vier Stunden war es dann auch für mich an der Zeit aufzugeben. 1:7

Eine ärgerliche Niederlage, bei der sowohl meinem Gegner, als auch seinen Mannschaftskollegen, die als Zuschauer da waren und am wenigsten mir klar war, wo eigentlich der Fehler lag, da es keinen offensichtlich falschen Zug gab. Die Lösung wird mir wohl meine Engine zeigen.

Wir überwintern also mit 4 von 8 MP, was völlig in Ordnung ist. In der nächsten Runde treffen wir auf das andere Top-Team der Staffel. Mal schauen, was dann geht. Danach kommen wieder Gegner, die mehr in unserer Reichweite sind.

Update: Die Engine sagt, dass ich gar nicht besser stand (obwohl die Zuschauer, mein Gegner und ich selbst das geglaubt haben). So kann sich das Gefühl täuschen …

(Bericht KöSW 7)