Am Mittwoch, dem 20. November 2013, verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit unser beliebtes und über die Vereinsgrenzen hinaus geschätztes Vereinsmitglied Gert Schröder. Mit nur 67 Jahren ging er für uns alle viel zu früh. Seit über zwölfeinhalb Jahren gehörte Gert nicht nur zu den Stützen unseres Vereins, er war auch vielen ein guter Freund und Mannschaftskamerad.
Auf Gert konnte man sich bedingungslos verlassen. Mit zarten 54 Jahren fand er den Weg zum Vereinsschach und zeigte damit vielen, dass es niemals zu spät ist, damit anzufangen. Auch wenn er nie den Aufstieg zum Großmeister anstrebte, das königliche Spiel war für Gert eine Leidenschaft, die er bis zum Schluss intensiv verfolgte. Beim 35. WEISSE-DAME-Open vom 30.08. bis 18.10.2013 sicherte sich Gert noch den 4. Platz in der Kategorie < 1400.
Deutlich größere Erfolge erzielte Gert mit seiner zweiten Leidenschaft. So gewann Gert insgesamt dreimal das traditionelle Weihnachtsskatturnier des Vereins. Nach 2005 und 2008 gewann Gert auch 2012 die Weihnachtsgans, die es jedes Jahr zu holen gibt. Mit seinen Erfolgen führt er hier die ewige Rangliste an und war stets einer der Spieler, die es zu schlagen galt.
Ich lernte Gert ein Jahr nach seinem Eintritt in den Verein kennen. Seit dieser Zeit verband uns eine Freundschaft, die über jede Altersgrenze hinweg von Vertrauen und Bewunderung geprägt war. Er war für mich nicht nur ein Freund, sondern auch ein Vorbild. In schwierigen Phasen hatte er stets einen guten Rat und ein offenes Ohr. Wir unterhielten uns über ernste Themen, waren aber auch oft in der Lage uns gegenseitig auf die Schippe zu nehmen.
Als wir vor vielen Jahren einen neuen Schrank für unser Spielmaterial benötigten, war es Gert, der sich sofort auf die Suche nach einer Lösung machte. Gert hatte goldene Hände, mit denen er alles reparieren oder basteln konnte. So baute er aus einem einfachen Kleiderschrank einen tollen und viel diskutierten Materialschrank. Nicht nur damit machte er seinem Einsatz als Materialwart des Vereins alle Ehre.
Viele gemeinsame Turniere und Mannschaftswettkämpfe später erwischte mich die Nachricht zu seinem gesundheitlichen Zustand völlig überraschend. Doch statt Verzweiflung und Hilflosigkeit erfüllte mich seine innere Ruhe und seine beeindruckende Stärke mit Hoffnung. Auf dem schwersten Weg seines Lebens nahm er sowohl seine Familie als auch seine Freunde und mich mit und gab allen die Kraft, diesen Gang zu überstehen. Seine Kraft und Stärke werden mich zukünftig daran erinnern, wie wichtig die kleinen Dinge des Lebens sind.
Gert, du wirst uns allen fehlen!
Vor genau 14 Tagen besuchten wir Gert an der Seite seiner bewundernswerten Frau ein letztes Mal und trafen ihn tief berührt und dennoch fröhlich zum Anlass seines 67. Geburtstags. Mit seiner Herzlichkeit und Wärme und besonderen Stärke nahm er uns alle mit auf seinen Weg und wir sind froh, ihn so in Erinnerung behalten zu dürfen. An diesem Abend freuten wir uns noch mit ihm zusammen, ihn zur nächsten BMM-Runde abzuholen und ihn für ein paar Blitzpartien zu besuchen. Leider war es ihm nicht mehr möglich.
Gert hinterlässt neben seiner Frau Hannelore und seinem Sohn zahlreiche Freunde und Vereinskameraden, die ihn alle sehr vermissen werden.
Lieber Gert, wir danken Dir für die gemeinsame Zeit und dafür, dass wir Dich kennenlernen durften.
Karsten Kuschfeldt