Mit dem heutigen Samstag startet nun auch endlich die Berliner Jugendmannschaftsmeisterschaft in ihre erste Runde. Für uns ging es zum Auswärtsspiel nach Fredersdorf. Eine weite und vorallem anstrengende Anreise. Das erste Mißgeschick passierte uns bereits bei der Abfahr, denn Lars verschlief und hört erst deutlich später das Klingeln des Telefons. Zum Glück mußten wir nicht zu dritt antreten.
Durch die verspätete Abfahrt kamen wir dann auch – anders als eigentlich geplant – erst kurz vor Rundenbeginn am Spiellokal von Fredersdorf an. An tollen Holzbrettern und ausgestattet mit Digitaluhren begann die Runde pünktlich um 10.00 Uhr.
Mit großer Sorge beobachteten die mitgereisten Betreuer Pascal Bieg und Karsten Kuschfeldt die hohe Geschwindigkeit, mit der sowohl Jonathan Born als auch Thomas Leyrer ihre Züge aufs Brett brachten. Frederik Altenhein am ersten und Lars Spitzlay am zweiten Brett spielten vergleichsweise im Schneckentempo. Als erstes konnte Jonathan einen deutlichen Vorteil und kurz darauf sogar eine ganze Figur mehr erspielen. Kurze Zeit später wehrte er sogar noch geschickt und trickreich das drohende Matt auf g7 ab, bevor die Befürchtungen der Betreuer bittere Wahrheit werden sollten. Jonathan wurde Opfer seiner viel zu schnellen Spielweise, denn er verschmähte den Turmgewinn nach einem völlig falschen Einschlag auf g7 seines Gegners unter dem Eindruck eines Schachgebots. Selbst danach hatte er immer noch eine Figur mehr und eine gute Stellung auf dem Brett, aber es kam, wie es kommen mußte. Die vierte Mattdrohung nahm Jonathan nicht mehr wahr und mußte die Null quittieren.
Am dritten Brett überspielte Thomas seinen Gegner glücklicherweise deutlich und konnte den frühen Rückstand kurze Zeit später ausgleichen. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal gut 40 Minuten gespielt. Was folgte war ein Krimi, der auch für die BMM Stoff geboten hätte. Frederik und Lars erspielten sich nach kleineren Problemen im Mittelspiel tolle Stellungen, die jedoch jederzeit kippen konnten. Von einem deutlichen Vorteil konnte man jedoch kaum sprechen.
Lars Spitzlay konnte seine Stellung nach gut 2,5 Stunden stetig verbessern und seinen Mehrbauern ins Endspiel überführen. Dabei fand er einige taktische Feinheiten und wickelte geschickt ab. Das folgende Endspiel mit K-S-B gegen K-L-B-B (Lars) sollte als Grundlage für eine intensive Endspielanalyse dienen können. Den Gewinn in diesem Endspiel zu finden, gelang in der anschließenden Analyse auch den Betreuern nicht unbedingt. Nach etwas mehr als 3,5 Stunden konnte der Gegner leider, den König vor den Freibauern bringen und den Springer gegen den zweiten Bauern opfern. Als umgehende Folge fiel auch der nun nicht mehr gedeckte Freibauer. Remis und 1.5:1.5
Jetzt war es an Frederik Altenhein den Mannschaftskampf zu unseren Gunsten zu entscheiden. Allerdings mündete auch seine Partie in einem schwierigen Endspiel (Läufer gegen Springer) welches folgerichtig kurze Zeit später im Remis endete. Endstand: 2:2!
Fazit: Zwei starke Auftritte durch Frederik und Lars, ein souveräner Sieg von Thomas und eine sehr unglückliche und unnötige Niederlage von Jonathan.