Verwöhnt durch die Erfolge der zurückliegenden Spieltage waren die Erwartungen für die dritte Runde der BMM natürlich gestiegen. Während die erste Mannschaft ihren Aufwärtstrend nach dem glücklichen 4:4 gegen Lichtenberg in Runde 2 im Duell mit Rochade diesmal nicht halten konnte und letztlich etwas unglücklich nach einer 3.5:2.5-Führung doch noch 3.5:4.5 verlor, war es für die zweite Mannschaft eine klare Angelegenheit. Gegen einen der Staffelfavoriten von Läufer Reinickendorf gab es ein deutliches 2:6. Besser machte es die dritte Mannschaft bei ihrem Gastauftritt im Schachcafé gegen Empor Berlin. Mit ein wenig Glück gab es hier einen deutlichen 6:2 Erfolg zu verbuchen.
Die erste Mannschaft zu Gast bei Rochade:
Dieses mal begann alles besser als beim letzten Spiel vor einer Woche – Lu Seelentag opferte eine Figur und zerrte den König des Gegners in die Mitte. Dieser ämpfte zwar noch eine Weile, mußte dann aber doch kapitulieren … 1:0. Alexander Batschari einigte sich kurz darauf mit seinem Gegner auf Remis … 1.5:0.5 … Siegfried Wiezer mußte danach leider eine 0 ins Spielprotokoll eintragen lassen … 1.5:1.5 … Ingo Bendixen brachte uns wieder in Führung … 2.5:1.5 … Klaus Königer mußte darauf den Ausgleich hinnehmen … 2.5:2.5 … mein Sieg (Alois Möschl) konnte uns wieder nach vorne bringen, bevor die Endspiele von Klaus Kramm (durch Zeitnot) und zuerst von Alex Möschl leider doch noch verloren gingen – letzte Woche Glück – diese Woche Pech, so gleicht sich alles wieder aus!
Die zweite Mannschaft in Reinickendorf:
Heute traten wir unsere dritte Runde auswärts gegen die erste Mannschaft von Läufer Reinickendorf an, eine Mannschaft, die mit der DWZ-Wertung an 2. Stelle dieser Staffel steht und als Aufstiegsfavorit anzusehen ist.
Der Gegner stellte in der Bestformation von 101-108 auf, was bedeutete, dass nahezu jeder einen nach DWZ stärkeren Gegner vor sich hatte, auf Brett 7 (Krockert gegen Rießbeck) machte dies nahezu 500 Wertungspunkte aus! Dementsprechend folgte auch der Spielverlauf, Joachim verlor bereits nach einer Stunde. Rudolf Wuttke und Rolf Wenkheimer erreichten beachtliche Remisen. Leider mussten danach Hellmut Klevenow und Peter Oesterreich die Waffen strecken. Oliver Schwarz spielte wegen unserer misslichen Situation einen scharfen Angriff, mit dem er dann relativ schnell durchkam und den Ehrenpunkt erreichte, sehr zum Leidwesen seines Gegenspielers Seefeld, der sich kaum beruhigen konnte. Gratulation, Oliver! Helmut Billen hat nach relativ langem Kampf auch gegen seinen fast 300 Punkte stärkeren Gegner aufgeben müssen, zum Schluss lief noch meine Partie als Turmendspiel mit einem Minusbauern. Herr Reitenbach hatte mich in der Eröffnung derart überrannt, dass ich mich schon als den ersten Verlierer sah, konnte es zwar auf 70 Züge hinauszögern, habe aber zuguterletzt doch verloren. Endergebnis: 2:6
Mit der Sensation wurde es also nichts, ist aber keine „Beinbruch“ und sollte unsere große Motivation nicht beeinträchtigen, es sind ja noch 6 Runden zu spielen.
Die dritte Mannschaft im Schachcafé gegen Empor Berlin:
In den etwas engen Räumen des Schachcafé fand bei unserem Eintreffen noch reichlich turbulentes Treiben statt. Erst kurz nach neun erfuhren wir, an welchen der zahlreichen Brettern wir nun letztlich spielen sollen. Kaum Platz genommen, konnte unser Kämpfer am achten Brett auch schon wieder die Qualität erobert. Wie bereits in der letzten Runde erfreute dieser Einstieg natürlich die Gemüter. Diesmal war es Jakob Hartmann, der diesen Vorteil fortan verwerten dürfte. Auch Frederik Altenhein konnte seine unglückliche Eröffnung überwinden und eine gute Stellung erreichen. Alles sah gut aus … bis plötzlich bei Frederik nach einem Generalabtausch ein Freibauer beim Gegner übrig blieb … 0:1 … jetzt sollte es schwierig werden, denn auch an den anderen Brettern sah es nicht so solide aus, wie ich es mir erhofft hätte. Allerdings haben wir unseren Killer Arno Feiden dabei, der wieder einmal kurios, aber solide verwandeln konnte und ausglich … 1:1 … nach zähem Kampf seines Gegners gelang es Jakob dann endlich, selbigen Matt zu setzten … 2:1 … die Führung. Und unsere Bank Pascal Bieg konnte sogar noch erhöhen … 3:1 … Mit dem folgenden Remis von Lutz Reichert schien es nur noch eine Formsache zu sein … 3.5:1.5 würde meine Partie nicht so hoffnungslos stehen und Lars Petzold auch noch die Zeit davon laufen. Das ich den befreienden Punkt zum vorzeitigen Sieg beisteuern dürfte, war mir schon etwas peinlich. Schließlich war die Stellung verloren (was die anschließende Analyse allerdings widerlegte, der Ausgleich war kontinuierlich auf dem Brett), aber mein Gegner hatte offenbar keine Ahnung, dass es die 40. Züge-Regelung auch in dieser Saison noch immer gibt … 4.5:1.5 … Lars machte kurz darauf Remis und erhöhte auf … 5:2 … im Vorraum fragt sich der Mannschaftsführer des Gegners noch, weshalb David Karcher und sein Gegner überhaupt noch spielen. Die Partie sei doch mit gleichen Läufern total Remis. Ich erklärte ihm kurz, dass er sich da wohl leider irren würde und offenbarte ihm, dass die Stellung für uns glatt gewonnen ist. Wirklich glauben wollte er mir das bis zum Schluß nicht. Aber dafür haben wir ja David. Er zeigte es seinem Gegner auf dem Brett und überzeugte dann auch den Mannschaftsleiter … 6:2.
Ein solider Sieg, der sicher in der Höhe etwas glücklich zustande kam.