Am Freitag, dem 19.9.2014, begann die Vereinsmeisterschaft 2014/15 mit 22 Teilnehmern, von denen 21 antraten, um den Titelverteidiger Alois Möschl zu entthronen (Alois selbst strebt dies nach eigener Aussage eher nicht an). Insgesamt drei Partien wurden aufgrund von Reisen oder anderen Sportwettkämpfen verlegt, so daß zunächst acht Partien stattfanden.
In der 1. Runde eines jeden Schweizer-System-Turniers, in der die obere Hälfte der nach DWZ sortierten Startrangliste gegen deren untere Hälfte antritt und somit an jedem Brett einer der beiden Kontrahenten statistisch gesehen die deutlich besseren Chancen hat, wird „eigentlich“ ein typisches Ergebnismuster erwartet: 1-0-1-0-1-0-….., also stets ein Sieg des DWZ-Besseren, der ja in der 1. Runde von Brett zu Brett abwechselnd Weiß oder Schwarz hat. Das entscheidende Wort steht dabei in Anführungszeichen, denn „eigentlich“ hätten demnach weder Dennis König (an Brett 2 gegen Sven Schüle) noch Rudi Wuttke (an 4 gegen Siegfried Wiezer) noch Ralf Kramer (an 10 gegen Eitel Jandt) erfolgreich sein „dürfen“ – waren sie aber trotzdem, und zerstörten damit aufs Neue jene oben zitierte, selten wirklich erreichte Ästhetik perfekter Erstrundenergebnisse. Womit gezeigt wurde, daß die Erwartung eben nicht in 100% aller Fälle eintritt.
Was bei Siegfried zum plötzlichen Partieverlust führte, entging meiner Aufmerksamkeit, bei Eitel Jandt war es wohl ein kapitaler Fehler in zuvor vorteilhafter Stellung, der den Einbruch brachte. Und in meiner Partie war es erst ein unnötiger Bauernverlust, als ich übersah, daß der geplante direkte Rückgewinn des Bauern am Damenverlust durch Doppelangriff auf der Grundreihe scheiterte, und später dann eine grobe Fehleinschätzung der Stellung, als ich mich mit Minusbauer zu einer folgenschweren, aggressiven Spielweise unter Schwächung des Feldes e6, der f-Linie und der gesamten Königsstellung hinreißen ließ, statt mit einem soliden Aufbau abzuwarten, was der Gegner macht. Zwar ließ ich unseren Kassenwart in seiner Zeitnot wenigstens noch etwas schwitzen, bis er das Matt fand, aber meine Stellung gab leider keine wirklich anspruchsvollen Herausforderungen für meinen Gegner mehr her.
Die übrigen Partien brachten also die erwarteten Siege der jeweils wertungshöheren Spieler, ohne jedoch durchweg langweilig zu verlaufen. Sehr lange hielt z.B. auch unser Neumitglied Sebastian Siebertz in seiner ersten am Brett gespielten Turnierpartie gegen Helmut Kliem durch. Nach langem und zähem Kampf unterlief dann Sebastian doch ein Fehler, aber sein Gegner lobte ihn für sein gutes Spiel, das durchaus Hoffnung auf den einen oder anderen Punkt machen könnte. Sehr spannend war auch die Partie von Lutz Reichert gegen Edgar Schubert, in der Edgar wie so oft mit wenigen Minuten für fast 20 Züge die Nerven behielt, einen Bauern eroberte, sich keine Blöße gab und – nach eigenen Angaben – sicher gewann.
Folgende Partien sind noch offen und bitte bis spätestens 10. Oktober nachzuholen (2. Runde am 17.10.):
Rabinovich – Göhringer (bitte Termin vereinbaren!)
Pischner – Akhoondian Amiri (Mi, 24.9., 18:45 Uhr – Update: 0:1)
Oesterreich – Gmerek (Fr, 10.10., 18:30 Uhr)