Am 18. September 2015 startete die Vereinsmeisterschaft mit 21 Teilnehmern. Gegenüber dem Vorjahr ist das Teilnehmerfeld an der Spitze etwas stärker geworden, da mit Jakob Hartmann, Rainer Radtke und Klaus Königer gleich drei Spieler mit einer DWZ von rund 1800 oder mehr mitspielen, die zuvor nicht dabei waren. Nach deren Wertungszahlen zu urteilen sollten die Genannten auch alle in der 1. Runde eines Schweizer-System-Turniers als Favoriten anzusehen sein. Doch die Ergebnisse stellten diese Erwartung zum Teil auf den Kopf. Zunächst verlor der in Endspielen eigentlich sehr erfahrene Rainer Radtke gegen Hellmut Klevenow durch eine Unachtsamkeit die Partie. Dann ging Klaus Königer gegen unseren Kassenwart Lutz Reichert nach einem Blackout im Mittelspiel sang- und klanglos unter. Auch Titelverteidiger Werner Göhringer mußte in der 1. Runde überraschend Federn lassen: sein junger Gegner Christoph Kriminski hielt die Partie lange offen und nutzte dann einen taktischen Fehler von Werner gnadenlos zum Sieg.
Jakob spielte gegen Peter Oesterreich eine für ihn typische Partie: kleiner Vorteil, hoher Zeitverbrauch, gutes Spiel, größerer Vorteil, noch mehr Zeitverbrauch, dann eine klare Gewinnstellung mit Dame gegen zwei Leichtfiguren bei beiderseitigem Turmpaar erreicht, aber dafür fast keine Zeit mehr übrig, während Peters Uhr noch über eine Stunde anzeigte. Nachdem Jakobs Restbedenkzeit vor der Zeitkontrolle mehrfach auf 10 Sekunden oder weniger geschrumpft war, schaffte er dann noch rechtzeitig die 40 Züge, wickelte danach mit einer sehenswerten Kombination ab, fuhr endlich den Sieg nach Hause und vermied somit das Stolpern eines weiteren Favoriten.
Auch in den restlichen Partien, in denen es wie schon in der ersten Pokalrunde kein einziges Remis gab, kam jeweils der nach DWZ erwartete Ausgang zustande: Sven Schüle gewann gegen Rudi Wuttke (trotz eines nicht ganz korrekten Figurenopfers, dessen knapp zum Ausgleich führende Widerlegung Rudi aber nicht fand), und Rainer Pischner besiegte nach längerem Endspielkampf Henning Gmerek. Die längste Partie lieferten Klaus Kramm und Alexander Batschari ab. Nachdem Klaus im Mittelspiel nach zunächst guter Partieführung zwei Bauern verloren hatte, bekam er gefährliches Gegenspiel mit Mattdrohungen, das Alexander genaue Verteidigung abverlangte. Im Endspiel mit Turm und Läufer auf beiden Seiten konnte Alexander dann aber seinen immer noch vorhandenen Vorteil eines Bauern behaupten und gewann letztendlich, weil Klaus bei knapper Zeit einen Abzug übersah und dadurch seinen Läufer verlor.
Drei Partien wurden verlegt und werden überwiegend am 30.9. nachgeholt. Die 2. Runde findet am 16.10. statt, die Paarungen werden am Wochenende davor ermittelt und veröffentlicht.