Am Samstag, dem 12. März 2016, trafen wir in der Hauptrunde der Berliner Pokal-Mannschaftsmeisterschaft (BPMM) mit dem SC Zitadelle Spandau auf sehr starke Konkurrenz. Während die Spandauer erwartungsgemäß mit einer Besetzung in Landesliga-Stärke antraten, hatten wir leider in dieser Runde keine Top-Mannschaft zusammenbekommen, denn außer Jakob Hartmann konnte kein Spieler der 1. Mannschaft mitwirken. Dennoch war es ein spannender Wettkampf, in dem wir durch den großartigen Sieg von Jakob Hartmann an Brett 1 gegen Marko Perestjuk (DWZ 2158, Landesliga Brett 2) sogar mit 1:0 in Führung gingen. Jakob hatte mit einem phantastischen Läuferopfer einen Mattangriff eingeleitet und gewann dabei die Dame gegen ein paar in der Praxis unbedeutende gegnerische Figuren – unbedeutend, weil sie wirkungslos auf dem Brett herumstanden.
Der kurzfristig eingesprungene Jonas Kreutz stand an Brett 4 gegen Tony Schwedek zunächst nach eigener Aussage besser, hielt dann die Stellung lange annähernd ausgeglichen und stand auch im Endspiel zunächst nicht auf Verlust. Dann ergab sich jedoch für den Gegner eine Möglichkeit zum Qualitätsopfer nebst baldiger Bildung von zwei verbundenen Freibauern. Ob dieses Endspiel objektiv für Jonas verloren war, darüber gingen die Meinungen nach der Partie zwar auseinander, aber am Brett konnte Jonas den übermächtig wirkenden Bauern jedenfalls nicht standhalten – 1:1.
Sven Schüle spielte an Brett 3 gegen Patrick Böttcher, ebenfalls ein gestandener Landesliga-Kämpfer. Im Modernen Benoni paßte ein Zug nicht optimal ins System, danach stand Weiß längere Zeit leicht besser. Bei genauestem Spiel wäre im Mittelspiel ein- oder zweimal der Ausgleich möglich gewesen. Das saubere Rechnen kostete – auch angesichts der wirklich sehr lauten „Kneipenatmosphäre“ im Spiellokal der TSG Oberschöneweide, über die sich der Gegner ebenso beschwerte – viel Zeit und Kraft, die dann später im 33. Zug fehlte, um zu erkennen, daß b7-b5? die Partie verdirbt, weil Weiß danach kompensationslos einen gedeckten Freibauern auf c6 erhält. 13 Züge später war die Partie vorbei – 1:2.
Nun spielte noch Hans-Peter Richter an Brett 2 gegen Thomas Kohler, der im Vorjahr Brett 1 der Landesliga-Mannschaft von Zitadelle innehatte und in diesem Jahr an Brett 1 in der Stadtliga spielt. Hans-Peter opferte einen Bauern für Figurenspiel, bekam aber auf Dauer nicht genug Gegenwert und verlor zudem später noch einen zweiten Bauern. Nach längerer Zeit ergab sich nach und nach eine Abwicklung in ein Endspiel mit Läufer+Springer auf beiden Seiten, in dem Hans-Peter zwar wieder nur noch einen Bauern weniger hatte, jedoch klar auf Verlust stand – aus Mannschaftssicht genügte schon die Erkenntnis, daß ein für den Gesamtsieg nötiger voller Punkt für Hans-Peter bei normalem Spiel des Gegners unerreichbar war. Der Gegner spielte das Endspiel sauber, ließ Hans-Peter keine Chance und fuhr den Punkt ein, wonach wir trotz der tollen Leistung von Jakob mit 1:3 gegen den Favoriten verloren hatten.
Das war’s dann mit dem Pokal für dieses Jahr … könnte man meinen – doch bei der späteren Auslosung der Achtelfinalpaarungen wurden bedingt durch die Anzahl der Paarungen in der Hauptrunde zwei der 16 Teilnehmerplätze per Los an unterlegene Mannschaften der Hauptrunde vergeben. Einen der beiden „Lucky Loser“-Plätze haben die Königsjäger erhalten und dürfen daher nun am 23. April im Achtelfinale nochmal gegen den SC Kreuzberg antreten – eine Neuauflage der Achtelfinalpaarung vom Vorjahr, die wir übrigens siegreich beendet hatten!
Weitere Ergebnisse und Einzelheiten sind auf der Turnierseite des BSV zu finden.