Am Freitag, dem 6. Mai 2016, waren wirklich „beste Voraussetzungen“ für eine große Beteiligung am Blitzpokal gegeben:
- „Brückentag“ nach Himmelfahrt, Familienausflug vorprogrammiert!
- Bestes Frühsommerwetter, Familienausflug erst recht vorprogrammiert!
- Die Turnierausschreibung wurde – wie im Vorjahr – „rechtzeitig“ veröffentlicht, nämlich schon am Nachmittag des Spieltages …
- Und: beim vorausgegangenen letzten Blitzturnier des Vereins Anfang April waren immerhin 5 Teilnehmer anwesend, was zu gewissen Hochrechnungen verleiten konnte.
Der Spielleiter hatte sich dennoch als Ziel gesetzt, die Teilnehmerzahlen der beiden Vorjahre (8 bzw. 10) deutlich zu übertreffen, und ließ unbeirrt wie bei jedem Blitz- oder Schnellschachturnier für 16 Spieler aufbauen. Meistens wird solch kühner Optimismus ja nicht belohnt, doch an diesem Abend staunte der Spielleiter nicht schlecht, als sich bereits 10 Minuten vor dem diesmal auf 19:00 Uhr angesetzten Turnierbeginn (dem neuen Modus mit Austragung aller Runden an einem Abend geschuldet) mehr als 10 Spieler eingefunden hatten. Als dann pünktlich die Auslosung begann, waren 15 Lose im Säckchen, und kurz darauf kam sogar noch ein weiterer Spieler hinzu, der die kleine Lücke füllen durfte – mit 16 war damit die in jeder Hinsicht perfekte Teilnehmerzahl für diesen Pokalwettbewerb erreicht! (Spieler Nr. 17 kam deutlich zu spät und konnte leider nicht mehr berücksichtigt werden.)
Um alle Runden an einem Abend spielen zu können, mußte neben der Startzeit auch der Spielmodus verändert werden. Bis einschließlich zum Viertelfinale wurde nun der jeweilige Sieger in einem Match „Best of five“ ermittelt, erst ab dem Halbfinale wurde dann nach dem bisher gewohnten „Best of seven“-Prinzip gespielt. Entsprechend mußte sich jeder auf ein eventuelles frühzeitiges Ausscheiden einrichten. Um für alle Betroffenen (von denen es natürlich nach dem Achtelfinale gleich 8 auf einmal gab) den Abend nicht ganz so unnütz dastehen zu lassen, wurde als weitere Neuerung eine „Trostrunde“ nach dem Prinzip „Auf- und Abstieg“ angeboten, die auch von sehr vielen Ausgeschiedenen gerne wahrgenommen wurde.
Im Achtelfinale trafen in mindestens drei Paarungen jeweils zwei recht blitzstarke Kontrahenten aufeinander. So schied unser Gast Harald Haseloff (SG Lasker Steglitz-Wilmersdorf), der zu Beginn auch die Lose gezogen hatte, nur knapp und etwas unglücklich mit 2:3 gegen Uwe Parske aus, der zuletzt immer stärker aufspielende Jonas Kreutz unterlag dem mehrfachen Blitzpokalsieger, Blitz-Vereinsmeister und Mitfavoriten auf den Titel, Thomas Deutschmann, mit 1:3, und Rainer Radtke setzte sich gegen Alois Möschl mit 3:1 durch. Titelverteidiger Veit Godoj fehlte diesmal, der im Vorjahr unterlegene Finalist Saeed Amiri war jedoch dabei und erreichte nach einem 3:1 gegen den nicht zu unterschätzenden Michael Krüger das Viertelfinale, wo er jedoch nach langem und spannendem Kampf knapp mit 2,5:3,5 gegen Roman Rabinovich den Kürzeren zog.
Früh ausscheiden mußten leider David Karcher (gegen Roman Rabinovich), Jonathan Knaut (gegen Jörn Florian Hohrmann), Rainer Pischner (gegen Sven Schüle) und Klaus Kramm (gegen Fabian Schmidt).
Uwe Parske spielte auch im weiteren Turnierverlauf souverän, warf zunächst im Viertelfinale Thomas Deutschmann mit 3:1 aus dem Wettbewerb und konnte im Halbfinale nach einem dramatischen Finish auch Roman Rabinovich mit 4:3 besiegen. Jörn Florian Hohrmann schlug Sven Schüle im Viertelfinale deutlich mit 3:0 und gewann danach im Halbfinale mit 4:2 gegen Rainer Radtke, der zuvor gegen Fabian Schmidt nur knapp mit 3:2 die Oberhand behalten hatte.
Im Finale, das nach relativ straffem und von allen Teilnehmern erfreulich diszipliniert geführtem Turnierablauf gegen 22:00 Uhr begann, saßen sich damit Uwe Parske und Jörn Florian Hohrmann gegenüber. Hatten in den letzten Jahren fast immer Spieler wie Thomas Deutschmann, Clemens Escher und Veit Godoj mit ihren Leistungen das Blitzschach-Geschehen im Verein dominiert, so waren diesmal mit Uwe und Jörn zwei sehr erfahrene Spieler ins Finale gekommen, die beide eine mehr oder weniger lange Turnierpause hinter sich haben. Das Finalmatch verlief anfangs sehr ausgeglichen, nach 2:2 ging dann Uwe mit 3:2 in Führung, doch Jörn konnte ausgleichen. In der siebten Partie erzielte Jörn einen Materialvorteil, den er später geschickt in ein gewonnenes Endspiel mit drei Mehrbauern umwandelte und seinen Gegner damit zur Aufgabe zwang.
Sieger im Blitzpokal 2016 wurde damit also Jörn Florian Hohrmann – herzlichen Glückwunsch! Den 2. Platz belegte Uwe Parske, geteilter Dritter wurden Roman Rabinovich und Rainer Radtke. Alle Ergebnisse können auch hier nachgelesen werden.
Das Turnier hat offenbar vielen Spaß gemacht, auch dem Turnierleiter, der sich zum Abschluß sogar über tatkräftige Mithilfe beim Abbau freute und eine solche Veranstaltung gerne wiederholen möchte!