FV Schach – Partie des Jahres 2013

Beim Berliner Betriebsschach läuft noch bis zum 31.1.2014 die Wahl zur Partie des Jahres. Schachfreund Godoj ist auch dabei. Vote Option Nr. 3.

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[Event „FV Schach EM“]
[Site „?“]
[Date „2013.03.20“]
[Round „8“]
[White „Hankow, Bert Jürgen“]
[Black „Godoj, Veit“]
[Result „1-0“]
[ECO „D31“]
[Annotator „Veit“]
[PlyCount „37“]
[EventDate „2013.??.??“]

1. d4 d5 2. c4 e6 3. Nc3 c6 4. e4 {Das gefährliche weil kompromisslose
Marshall-Gambit, welches Halbslawisch-Systeme vermeidet.} dxe4 5. Nxe4 Bb4+ 6.
Bd2 Qxd4 7. Bxb4 Qxe4+ {Schwarz hat einen Plusbauern, liegt aber gegen das
weiße Läuferpaar in der Entwicklung zurück und hat Schwierigkeiten, seinen
König in Sicherheit zu bringen. Auch kann die schwarze Dame mit Tempogewinn
weiter belästigt werden.} 8. Be2 {Gilt als Hauptvariante.} c5 {Der Läufer b4
soll auf ein ungünstiges Feld gelockt werden.} 9. Bxc5 Qxg2 10. Bf3 $1 {Gilt
theoretisch inzwischen als stärker als 10.Dd6 mit direkter Mattdrohung.} Qg5 {
Der Sinn des Bauernopfers c7-c5 ist der Tempogewinn durch Angriff auf den
ungedeckten Läufer c5.} 11. Bd6 $1 {Erneut laut aktueller Theorie (Scherbakov)
die beste Wahl! Weiß verzichtet auf die direkte Mattdrohung Dd6, die laut
Theorie Schwarz eher zu Gegenspiel verhilft.} Nc6 12. Ne2 $1 {Weiterhin der
beste Theoriezug. Tg1 wird vorbereitet, wonach der Springer weiter Richtung
Zentrum gebracht werden kann.} Nge7 13. Rg1 {Erneut der stärkste Zug und
zugleich das logischste Vorgehen für Weiß. Mit Tempogewinn betritt der Turm
die offene g-Linie.} Qf6 14. Nc3 {Wieder der stärkste Theoriezug von Weiß, der
Schwarz vor eine schwierige Entscheidung stellt. Bis hierhin eine Zugfolge,
die auch im Eröffnungsbuch von Fritz so verzeichnet ist und die als
Hauptvariante im System mit 8….c5 anzusehen ist.} O-O $4 $146 {Laut Megabase
2011 eine „Neuerung“, die allerdings sofort verliert und deswegen keine
Nachahmer finden sollte. Natürlich ist eine Rochade in eine offene Turmlinie
hinein stets ein hohes Risiko und an dieser Stelle sogar ein direkter Fehler.
Noch gefährlicher als der Turm g1 ist jedoch der Ld6, der eine unangenehme
Fesselung des Verteidigungsspringers e7 ausübt.} (14… Nd4 $1 {Mit diesem Zug
wahrt Schwarz zumindest das Gleichgewicht. Mit Tempogewinn gelangt der
schwarze Springer auf ein gefährliches Feld.} 15. Be4 {Rettet den bedrohten
Läufer aber verstellt dem Springer c3 das wichtige Feld e4.} e5 $1 {Eröffnet
dem Läufer c8 mit Tempogewinn eine Perspektive.} 16. Bc5 (16. c5 Bf5 17. Bxb7
Rd8) (16. Bxe7 Qxe7 17. Rxg7 Be6 18. Qa4+ Kf8 19. Rg3 f5 20. Bd5 f4 21. Rg2 Bh3
22. Rg1 Bf5 23. O-O-O Bc2 24. Qa5 Bxd1 25. Rxd1 b6 26. Qa6 Rd8 $17) 16… Bf5
17. Bxe7 Qxe7 18. Bxf5 Nxf5 19. Qd3 Qd7 20. Nd5 f6 $17 {Und Schwarz behält
seinen Mehrbauern.}) (14… Bd7 {Wäre auch spielbar gewesen, wie in einer
Zweitbundesligapartie zwischen Freerk Bulthaupt und Ralf-Axel Simon 1981.} 15.
Ne4 Qxb2 16. Rb1 Qd4 17. Rxb7 Nf5 18. c5 $11) 15. Bxc6 $1 {Nachdem Weiß in der
Eröffnung durchgängig die besten Züge gespielt hat, findet er nun den
stärksten Zug, die Widerlegung des schwarzen Aufbaus. Mit diesem Zug, der die
Fesselung des Se7 ausnutzt, wird der Rochadezug von Schwarz bestraft.} bxc6 $2
{Erhält die Qualität und verliert die Partie.} (15… Nxc6 $6 16. Ne4 (16. Bxf8
Qe5+ 17. Qe2 $16 {Weiß behält die Qualität, aber Schwarz hätte so spielen
müssen.}) 16… Qf5 17. Ng3 Qa5+ 18. b4 Nxb4 $11) 16. Ne4 $1 $18 {Das Stärkste
und bereits der Gewinnzug, Schwarz kann nur noch zwischen Übeln wählen.} Qh4 $4
(16… Qf5 $6 {Rettet auch nicht mehr die Stellung, bietet aber mehr Chancen
auf Widerstand.} 17. Qd4 (17. Qe2 $18 {Wird von Fritz 10 bevorzugt.} Re8 (17…
Qa5+ 18. b4 Qd8 {Sieht aus wie ein Ausweg, ist aber keiner.} 19. O-O-O $1 f6
20. Bc5 Qc7 21. Qf3 Nf5 22. Nxf6+ $1 Rxf6 23. Qxc6 $3 Qf4+ (23… Qxc6 $2 24.
Rd8+ Qe8 25. Rxe8+ Kf7 26. Rf8#) 24. Kb1 Bb7 25. Qxb7 Re8) 18. Rg5 Qh3 19. Nf6+
$18) 17… e5 $1 {Wenn Weiß nun auf e5 schlägt, kommt Schwarz zu heftigem
Gegenangriff wegen des unrochierten weißen Königs.} 18. Bxe5 Ng6 19. Bxg7 Re8
$19 {und Schwarz gewinnt !!}) 17. Rg4 {Diesen einfachen Gewinnzug hatte
Schwarz übersehen, weil er fest mit 17. Dd4 rechnete, wogegen es aber auch
kein echtes Mittel mehr gäbe. 17.Tg4 ist der stärkste Gewinnzug, findet auch
Fritz.} (17. Qd4 Nf5 $2 (17… e5 18. Bxe5 Ng6 19. Rxg6 $1 fxg6 20. Nf6+ Qxf6
21. Bxf6 Rxf6 $18) 18. Rxg7+ $3 {Der Schwarze Springer deckt nur scheinbar den
Punkt g7 und ist überlastet.} Nxg7 19. Nf6+ Kh8 20. Qxh4 $18) 17… Qh3 18.
Nf6+ $1 {Wieder das Stärkste und besser als das direkte Lxe7.} Kh8 19. Bxe7 1-0
[/pgn]

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