Sehr interessant sind immer die Sichtweisen und Berichte unserer Gegner zu bestimmten Ergebnissen. Einige Vereine pflegen ihre Homepage entsprechend und hinterlassen so nette oder gelegentlich auch mal skurrile Geschichten.
So ließ sich unser „kleiner“ Nachbar im Bezirk Zehlendorf zu folgendem Statement zur Niederlage seiner dritten Mannschaft gegen unsere DRITTE hinreißen:
„Der 3. Mannschaft hatten wir gegen Königsjäger 3 mehr zugetraut als ein klägliches 2,5 : 5,5. Sicher, die Nr. 1, Michael Grosse, musste bei der 2. aushelfen, aber mit Emanuel Hintze, Christopher Sell u. a. schien die Mannschaft stark genug. Vielleicht war für Emanuel der Schock der Alba-Niederlage noch zu groß, denn am Donnerstag hatte er es vorgezogen, sich das Basketballspiel anzusehen statt am Training teilzunehmen. So verloren neben Emanuel auch Miguel Olaizola, Raimund Linden und Habib Valeimanesh und nur Temi Vachkov, Holger Hömke und Christopher Sell kamen zum Remis. Der einzige Sieg blieb „Bulli“ Reinfeld vorbehalten, der als Leihgabe vom Dreamteam in die 3. Mannschaft gewechselt war.“ (Homepage SKZ, 02.11.2014)
Sehr amüsant ist dieser Bericht, wenn man sich noch an die vergangen Saison erinnert, als beide Mannschaften in ähnlichen Besetzungen zum gleichen Ergebnis kamen. Aber vielleicht gewöhnt man sich ja irgendwann an diese kläglichen Ergebnisse …
… vor allem wenn man gleich noch den nächsten Teil des Berichtes an gleicher Stelle zum Sieg unserer SECHSTEN nachliest:
„Die 5. Mannschaft musste ihre 2. Niederlage hinnehmen. Allerdings war der Gegner auch übermächtig. Formal war es zwar nur die 6. Mannschaft von Köngsjäger, aber es handelt sich hierbei um das Schulteam vom Beethoven-Gymnasium, das sicherlich stärker ist als so manche Mannschaft von Königsjäger. Der sympathische Trainer der Mannschaft hat ein sehr gutes Team geschaffen, dass vorbildlich nicht nur für das Schulschach ist. Wenigstens Aurel Makowski gelang ein Remis – feine Leistung!“ (Homepage SKZ, 02.11.2014)
Auch hier huscht einem ein Lächeln übers Gesicht, wenn man der Logik folgt. Wahrscheinlich möchte der Autor den halben Punkt auf ein besonderes Niveau heben. Natürlich ist unsere SECHSTE eine tolle Mannschaft und spielt starkes Schach. Ob sie deshalb jedoch gleich „stärker ist als so manche Mannschaft der Königsjäger“, darf sie noch beweisen. Das „verlorene“ Remis wurde letztlich, wenn man dem Mannschaftsbericht folgt, aus einem Moment der Schwäche abgegeben. Trotzdem: Glückwunsch!
Auch unsere Schachfreunde aus Mariendorf gaben nach der ersten Runde gegen unsere FÜNFTE einen schönen und auch leicht amüsanten Bericht ab:
„Mit einem souveränen Auswärtssieg mit 6,5:1,5 Punkten sind wir in die neue Saison der Berliner Mannschaftsmeisterschaft (BMM) gestartet und haben den freundlichen Gastgebern des SV Königsjäger Süd-West das Nachsehen gegeben. Auch wenn wir wohl leicht favorisiert in den Mannschaftswettkampf gegangen sind, will der Sieg erst einmal erkämpft sein, denn nicht nur für mich war es die Premiere in einem Liga-Mannschaftswettkampf. Und für uns alle war es die Gelegenheit, sich wieder unter Wettkampfbedingungen im Nahschach zu beweisen. Mit der heutigen Leistung aller Spieler könnte für uns als Aufsteiger ein weiterer Aufstieg durchaus erreichbar sein.“ (Homepage MSV, 12.10.2014)
Das Schmunzeln erwischt den gemeinen Leser an der Stelle, als die Sprache auf die „leichte“ Favoritenrolle kommt. Auch wenn unser Gast aus Mariendorf vor allem an den hinteren Brettern reichlich unerfahrene Spieler (zum Teil ohne Wertungszahl) aufbieten muss oder darf, ist wohl jedem klar, dass diese Mannschaft selbst in der 2. Klasse eher zu den Favoriten gehören dürfte. Dennoch: Danke für die Blumen!