Unser Gehirn ist und bleibt rätselhaft, auch wenn die moderne Forschung immer tiefere Einblicke ermöglicht. Als Schachspieler wissen wir, dass „wir“ manchmal völlig „irrationale“ Züge ausführen. Unser Gehirn scheint gegen „unseren Willen“ etwas getan zu haben, was wir uns nicht erklären können. Und das betrifft in einem erheblichen Maße auch Züge von Spitzenspielern. Vielleicht ist das ein kleiner Trost für uns.
In der Stellung (S am Zug):
W (Deep Fritz): Kh1, De4, Sf8, Bb2,e5,g2,h2 ; S (Kramnik): Kh8, Da7, Lc1, Ba4,b4,g7,h6
(gespielt 2006)
zog Kramnik De3, stand auf und verließ das Brett. Ich verrate jetzt nicht, was Deep Fritz zog! Kann jemand diesen Patzer von Kramnik (ohne Zeitnot!) erklären?
Weitere rund 150 schöne Beispiele und Aufgaben (so ähnlich wie in den Heften der „Stufenmethode“, aber aus „richtigen“ Partien) findet man in dem sehr schönen Buch von Willy Hendriks „Erst ziehen – dann denken“, in dem man auch viel über die Funktionsweise unseres Gehirns erfährt. Ich kann dieses ausgesprochen unterhaltsame Buch (trotz des Titels) sehr empfehlen.
Auch die Kurzpartien (unter 10 Züge) in dem folgenden Link sind zum Teil kaum erklärbar.