Am Freitag, dem 6.11.2015, spielten 13 Teilnehmer die 6. Runde der Blitz-Vereinsmeisterschaft mit. Ein Teil der besten Blitzspieler des Vereins war erneut nicht dabei, wobei dies zum Teil auch an den beiden parallel stattfindenden Nachholpartien der Vereinsmeisterschaft (Hartmann – Klevenow 1:0) und des Vereinspokals (Godoj – Schubert 1:0) lag.
Doch wer meinte, daß dadurch der „Abonnement-Blitzmeister“ Thomas Deutschmann (der aktuell jedoch nicht Titelverteidiger ist) leichtes Spiel hätte, sollte sich geirrt haben. Vor allem zwei Spieler blieben Thomas bis zum Schluß dicht auf den Fersen und lauerten auf den Fehler: Hans-Peter Richter, der Thomas sogar wenige Runden vor Schluß besiegen und seinen Rückstand auf einen Punkt verkürzen konnte, und Sven Schüle, der trotz seiner Niederlage gegen Thomas nur deswegen hinter diesem blieb, weil er in der 3. Runde auch von Jonas Kreutz sauber zerlegt worden war. Hans-Peter verlor gegen Sven und gab zweimal ein Remis ab, so daß er wie Sven am Ende auf 10,0/12 kam. Erst durch ein Remis in der Schlußrunde gegen Boris Froede konnte sich Thomas Deutschmann den Turniersieg mit 10,5 Punkten, also einem halben Punkt Vorsprung, sichern.
Erfolgreich schnitten auch Michael Krüger (8,0), Boris Froede (7,5) und Jonas Kreutz (6,0) ab, die damit im Turnier die Plätze 4, 5 und 6 belegten.
In der Jahreswertung führt Thomas Deutschmann inzwischen mit großem Vorsprung. Auf Rang 2 hat sich nun, wahrscheinlich vorübergehend, Sven Schüle vorgeschoben, dahinter hat vor allem Jörn Florian Hohrmann noch gute Aussichten auf einen vorderen Platz.
Die während des Turniers aufgetauchte Regelfrage aus der Partie J. Kreutz – Kriminski konnte im Nachhinein erwartungsgemäß eindeutig geklärt werden. Bei „Blättchenfall“ (Zeitablauf) ist die Partie remis, wenn der Gegner des Spielers, dessen Zeit abgelaufen ist, durch keine erdenkliche Folge regelgemäßer Züge mattsetzen könnte. Dies gilt auch in Blitzpartien. Der Sinn der Regel ist, daß man z.B. bei König gegen König und Dame nicht mit dem blanken König auf Zeit gewinnen kann. Wie bei vielen Regeln gibt es Grenzfälle, in denen die Regel nicht praxisnah erscheint, aber angewendet werden muß. In der vorliegenden Partie fiel die Zeit bei Schwarz, als Weiß noch einen Springer und Schwarz mindestens einen Bauern sowie weiteres Material hatte. Damit existiert eine Folge regelgemäßer (wenn auch konstruierter) Züge, mit der Weiß mattsetzen kann. Somit war die o.g. Partie nachträglich mit 1:0 gewonnen für Jonas zu werten. Hätte Schwarz dagegen gar kein Material mehr gehabt, wäre die Partie remis ausgegangen – was zunächst paradox wirkt.