Wir alle vermissen das Schachspielen am einem Brett aus Holz, während wir unserem Gegner in die Augen schauen können und dabei versuchen zu erahnen, über welchen Zug dieser nachdenkt.
Vielleicht muss dies kein frommer Wunsch für die ferne Zukunft sein. Dank des Einsatzes von Thomas Eilenberg (Vater von Jonas Eilenberg) konnte am vergangenen Sonntag das erste Turnier nach der Krise stattfinden. Austragungsort war die Buchhandlung Braun und Hassenpflug in Zehlendorf. Gespielt wurde ein Rundenturnier in einer 4er-Gruppe. Mit dabei waren die Inhaberin Ulrike Braun und ihr Sohn Tim Braun, der mit Jonas Eilenberg befreundet und sehr talentiert ist. Von den Königsjägern waren Arne Hafener und Philipp Bickerich dabei.
Gespielt wurde mit Maske und Abstand zwischen den Brettern. Zwischendurch wurde gelüftet. Damit konnten wir zeigen, dass man auch beim Schach das Ansteckungsrisiko stark minimieren kann und das Corona und Schach sich nicht automatisch gegenseitig ausschließen, wenn man entsprechende Vorkehrungen trifft.
Gleich in der ersten Runde trafen die Königsjäger aufeinander. Nachdem Arne den verlorenen Bauern zurückgewinnen konnte, lief er in einen Doppelangriff hinein und musste sich entscheiden: Matt oder Dame? Er versuchte noch ohne Dame weiterzuspielen, doch Philipp hat längst die nötige Routine und ließ nichts mehr anbrennen. Tim konnte gegen seine Mutter nach und nach das nötige Material gewinnen und schließlich mattsetzen.
In der zweiten Runde trafen dann die Sieger aufeinander. Während Tim zuerst mit einer Bauerngabel eine Figur gewinnen konnte, gewann Philipp anschließend die Dame und drang immer weiter in die Stellung ein. Nachdem es erst schien, dass alles gedeckt sei, entdeckte Philipp schließlich das Loch in der Verteidigung, was Tim zum Aufgaben zwang. Arne ging in einer komplizierten Stellung auf einem sehr vollen Brett erfolgreich zum Königsangriff über und gewann damit ausreichend Material, um später Matt zu setzen.
In der dritten Runde konnte Philipp ziemlich schnell der König seiner Gegnerin in der Brettmitte mattsetzen, während Arne und Tim um den zweiten Platz spielten. In der Eröffnung passierte Arne ein Fehler, der ihm gleich zwei Figuren und eine schlechte Königsstellung bescherte. Danach spielte Tim überraschend routiniert weiter, nutzte weitere taktische Ungenauigkeiten gnadenlos aus und erreichte verdient den zweiten Platz.
Philipp und Arne bekamen nach dem Turnier als kleines Geschenk ein Buch, welches sie sich selbst aussuchen durften.
Fotos: Thomas Eilenberg
Es ist geplant weitere Turniere dort durchzuführen (immer sonntags eine 4er-Gruppe etwa gleichstarker Spieler im Rundenturnier). Die genaue Planung folgt noch. Auf jeden Fall wurde schon mal Schachmaterial dort deponiert.
Desweiteren freuen wir uns, dass Tim vor hat nach der Corona-Krise bei uns Mitglied zu werden.