Update 31.10.:
Bisher denken bei Jakob viele an unseren Spitzenspieler Jakob Hartmann. Der andere Jakob (Jakob Korek) ist vielleicht vielen noch nicht so bekannt. Das könnte vielleicht daran liegen, dass er erst seit etwa zwei Jahren Königsjäger ist oder aber, dass er eher ein ruhiger und zurückhaltender Mensch ist, der nicht so leicht auffällt. Auf dem Brett ist er dann natürlich nicht zurückhaltend. Deswegen ist er schon seit Jahren Berliner Kaderspieler und gehört zu den stärksten Talenten aus Michael Richters Schachschule. Nun spielte er die erste Deutsche Einzelmeisterschaft als Königsjäger.
Seit dem letzten Update wurden die letzten drei Runden gespielt, sodass nun auch die DEM der älteren Spieler Geschichte ist. Floris erwischte dabei kein gutes Ende. Der sonst so taktisch versierte Königsjäger hatte einen schwarzen Freitag. In der ersten Partie zog eine Schutzfigur weg, was dem Gegner die Möglichkeit zu einer Ablenkung gab, während er in der zweiten Partie eine Bauerngabel übersah. Auf diesem Niveau führen solche Fehler leider meist zum Partieverlust, so wie in diesen beiden Fällen, auch wenn Floris natürlich noch alles gab, um doch noch zum Erfolg zu kommen. Heute dann die letzte Runde. Am Anfang sah es gut es. Dennoch konnte Floris‘ Gegner einen Angriff gegen den König starten. Floris gab eine Figur gegen zwei Bauern, konnte aber den Angriff nicht unterbinden und verlor weiteres Material und schließlich auch die Partie. Damit liegt er in der Endtabelle mit 3/7 auf Platz 35. Als Setzlisten-29. bleibt er etwa in den Erwartungen. Sicherlich spielte auch etwas Aufregung eine Rolle, da es seine allererste Deutsche Einzelmeisterschaft ist. Im nächsten Jahr muss er in der starken U12 ran. Das wird nicht einfach. Aber zumindest in zwei Jahren können wir sicher wieder ganz doll die Daumen für ihn drücken.
Diesmal sprach sich Jakob zum Glück nicht mit den Resultaten mit Floris ab. ;-) Am Freitag Vormittag spielte er gegen den 3. der Setzliste. Er stand im Mittelspiel ganz gut, geriet aber in ein schlechteres Endspiel und hatte etwas Glück beim Remis, da wohl der Gegner im Turmendspiel praktische Vorteile hatte, darauf wird in der Live-Kommentierung genau eingegangen. Am Nachmittag stand dann ein Berliner Duell auf dem Programm, obwohl es ja ganz genau eher ein Berlin gegen Spandau (bei Berlin) Duell war. Es ging gegen Chinguun Sundui. Beide Spieler erreichten im Turmendspiel eine Stellung mit einer langen blockierten Bauernkette, bei der es praktisch keine Möglichkeiten mehr gab, einen Vorteil zu erzwingen, was dann logischerweise zum Remis führte.
Heute dann spielte er an Brett 6. Nachdem ein (aus meiner Sicht) eher ausgeglichenes Endspiel mit Turm + Läufer auf beiden Seiten und einem Mehrbauern für Jakob auf dem Brett war, zeigte er eindrucksvoll, wie er Zug für Zug nutzt, um seine aktiven Figuren immer besser einzusetzen, Bauern zu gewinnen und die gegnerischen Figuren zu tauschen. Das war zumindest für mich als Laie sehr eindrucksvoll!
Mit diesem schönen Unterfangen sicherte er sich einen beeindruckenden 6. Platz.
Herzlichen Glückwunsch!
Nach der Qualifikation für die Berliner Endrunde als jüngerer Jahrgang in der U14 ist es der zweite tolle Erfolg in kurzer Zeit und sicherlich bei weitem nicht der letzte für ihn!
Update 29.10.:
Anscheinend sprechen sich Floris und Jakob mit den Ergebnissen ab, da sie bisher in jeder Runde jeweils das gleiche Ergebnis erreichten. Gestern war eine Doppelrunde angesetzt. Jakob spielte an Brett 1 gegen den Favoriten. Jakob spielte mit Weiß gegen Katalanisch. Dabei musste er bald gegen die gegnerischen aktiven Figuren kämpfen. Dabei musste er zwei Figuren gegen einen Turm geben. Als dann noch ein unaufhaltbarer Qualitätsverlust durch eine Springergabel drohte, musste er das Handtuch werfen.
In der Nachmittagsrunde musste er wieder gegen einen zäh kämpfenden Gegner ran. Im späten Mittelspiel/frühen Endspiel gelang es ihm, durch eine Ablenkung eine Qualität zu gewinnen. Er konnte dann Bauern einsammeln und auch die Dauerschachbemühungen des Gegners unterbinden, wonach dieser aufgab. Heute war nur eine Runde. Schon in der Eröffnung konnte Jakob eine Qualität gewinnen. Wer nun glaubte, dass der Rest einfach sei, hatte sich geirrt. Dem Gegner gelang ein handfester Angriff und der Bauernschutz vor Jakobs König konnte vollständig zerstört werden. Jakob verteidigte sich aber sehr umsichtig und konnte dann genügend Material abtauschen, um dem Gegner den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nach weiterem Materialgewinn gab der Gegner auf. Nun spielt Jakob an Brett 4 wieder gegen einen DWZ-stärkeren Gegner. Wir drücken weiter die Daumen!
Floris wurde in der Vormittagsrunde sein nicht entwickelter Springer zum Verhängnis. Der Gegner konnte die Stellung öffnen und beide Türme auf Floris‘ Grundreihe bringen, die den Springer vernichten konnten. Mit einer Figur mehr spielte der Gegner das entstandene Endspiel routiniert zu Ende. Besser lief es in der Nachmittagsrunde. Erst sah es etwas kritisch aus, da der Gegner taktisch auf f7 reinschlagen konnte und damit den König entblößte. Floris nutzte aber die halboffene Linie, um eine Aljechin-Kanone aufzustellen. Dann konnte er im Schwerfigurenendspiel die beiden Türme gegen die Dame gewinnen. Er wurde mit den Türmen aktiver, gewann zwei Bauern und setzte dann schön Matt (siehe unten).
Heute musste er gegen den Setzlistenzweiten ran. In der Eröffnung schon ging ein eingesperrter Läufer verloren und es schien so, dass die Partie schnell entschieden ist. Doch Floris kämpfte, kämpfte und kämpfte. Bald konnte er einen Turm einsperren und gewinnen. Zwischendurch konnte er einen Rand-Freibauern schaffen und einen Durchlauf drohen. Der Gegner musste für den Bauern eine Figur geben und Floris konnte mit einem seiner Türme die 7. Reihe besetzen (Merke den Michael-Richter-Spruch: „Türme auf der vorletzten Reihe sind wie „Säue, sie fressen alles, was ihnen in den Weg kommt“). Als dort auch der zweite Turm auftauchte, musste der Gegner die Hand herüberreichen. Toll gekämpft, Floris!
Mit 3/4 stehen beide sehr gut da. Die nächsten Runden werden jetzt zeigen, wo es hingeht.
Update 27.10.:
Die erste Runde der Jüngeren ist Geschichte. Zwei Königsjäger sind wieder dabei. Wie auch die beiden Älteren kommen sie aus der Talentschmiede in der Bayreuther Straße, der Schachschule von Michael Richter.
In der U12 ist Jakob Alexander Korek am Start, während Floris Thümler in der U10 die „Steine schiebt“. Beide durften heute gegen einen DWZ-schwächeren Gegener ran. Von einem „Pflichtsieg“ kann man jedoch keinesfalls sprechen. Zum einen ist die DWZ in den jüngeren Altersklasssen sehr dynamisch, zum anderen wurden wegen der Pandemie weniger Turniere ausgetragen. Man konnte also online spielen, ohne dass es sich auf die DWZ ausgewirkt hat, sodass die Zahl eventuell veraltet ist.
Floris nutzte die Gelegenheit, dass sein Gegner seinen Damenspringer nicht entwickelte und konnte im Angriff entscheidend Material gewinnen. Danach ließ er es ruhig angehen (auch wenn man vielleicht auf Matt hätte spielen können) und erzwang einen Damentausch, nachdem sein Gegner keine Möglichkeit mehr sah, den großen materiellen Nachteil auszugleichen, und aufgab.
Jakobs Gegner war etwas zäher. Doch Jakob schien sich an die Worte von Michael Richter zu erinnern, dass man gegen (vermeintlich) schwächere Gegner ruhig bleiben und auf Fehler warten soll. Genau das machte er. Sein Gegner stellte irgendwann einen Bauern ein. Jakob konnte mit dem Turm eindringen und noch einen Bauern gewinnen. Als seinem Gegner ein Figurenverlust durch eine Fesselung drohte, gab er auf.
Als Belohnung darf Jakob morgen früh an Brett 1 spielen. Hoffen wir auf eine Überraschung!
Update 26.10.:
Nun ist die letzte Runde schon zwei Tage her. Hier kommt nun der Kurzbericht. Daria unterlag einem gegnerischen Angriff, der sie eine Dame (gegen Turm) kostete. Ihr eigener Vormarsch erwies sich als nicht gefährlich genug, sodass sie aufgeben musste. Insgesamt holte sie 3/7 und erreichte Platz 19 (Setzliste 25) und dürfte damit zufrieden sein.
Jonas musste also in der letzten Runde gegen seinen „Angstgegner“ Nam Tham (Weisse Dame) ran. Schon bei der DEM 2018 kam es zu diesem Duell. Jonas war auch da der DWZ-Favorit und verlor, während Nam Deutscher Meister wurde. Diesmal also ähnliche Vorzeichen. Leider glückte die Revanche nicht und Jonas verlor abermals. Sein Gegner wählte eine Stonewall-Aufstellung und konnte mächtig Druck im Zentrum aufbauen. Im richtigen Moment setzte er dann den tödlichen Spieß an. Jonas holt 4/7 und erreicht Platz 14 (Setzliste 1) und wird damit gar nicht zufrieden sein. Jedoch kennen wir schon eine gewisse DEM-Schwäche bei ihm. Seine besten Ergebnisse holte er immer in offenen Turnieren. Wir hoffen, dass er sich bald davon erholt, seine 2200 zurückerobert und sich dann auf den Weg zur 2300 macht.
In dieser Woche sind nun die jüngeren Teilnehmer am Start. Für uns sind das Jakob Korek (U12) und Floris Thümler (U10). Hier wird natürlich weiterhin darüber berichtet.
Update 23.10.:
Nun kommt der Bericht von zwei Tagen: Gestern (Donnerstag) fand nur eine Runde statt. Daria hat die Spielfrei-Pause anscheinend sehr gut getan. In einer taktischen Angriffspartie mit Angriffen auf beiden Seiten konnte sie die gegnerische Königsstellung mit einem weit vorgerückten Bauern erheblich einschränken und dann die Gegnerin in ein Mattnetz verwickeln.
Heute machte sie dort gleich weiter. Und spielte gegen eine von der DWZ her deutlich stärkere Gegnerin befreit auf. Mit Mehrbauern tauschte sie ins gewonnene Endspiel ab und holte den Punkt. In der Nachmittagsrunde lief sie leider in eine taktische Kombination hinein, die mit Matt beendet wurde. Trotzdem sind 3/6 viel mehr als zu erwarten war. Morgen kann sie ihre Aufholjagd noch weiter krönen. Weiter so, Daria!
Jonas musste leider gestern seine erste Niederlage einstecken. In der Partie gegen den Kaderkollegen Dominik Laux konnte er seinen französischen Läufer nicht richtig aktivieren und musste ihn gegen einen Bauern abtauschen. Mit Mehrfigur ließ sich sein Gegner das Endspiel nicht mehr nehmen.
Jonas ließ sich davon nicht beeindrucken und hat scheinbar gestern Nachmittag mit Daria „Synchron-Siegen“ geübt. Tatsächlich konnten heute Vormittag zum ersten Mal beide Königsjäger siegen. Jonas nutzte eine schwache Grundlinie und eine suboptimale Königsstellung seines Gegners aus, um ihn in Bedrängnis zu bringen und später ein gewonnenes Endspiel zu erreichen. In einer wilden Nachmittagspartie mit einer sehr offenen Stellung konnte er das Material reduzieren und sich im Schwerfigurenendspiel auf ein Remis einigen.
Für den Meistertitel reicht es nicht mehr. Für das Podest braucht er wohl etwas mehr Glück, Top 5 sollte aber noch drin sein. Morgen geht es wieder ins Berliner Duell, diesmal gegen Nam Tham.
21.10.
Diesmal hat Daria das berlininterne Duell erwischt. Gegen Emilia Deák-Sala (Borussia Lichtenberg) hatte sie heute wieder das gleiche Problem. Im Mittelspiel bzw. frühen Endspiel gingen zwei Bauern verloren, woraufhin im Endspiel nichts mehr zu holen war. Dafür bekam sie am Nachmittag durch eine ungerade Teilnehmerzahl spielfrei. Hoffen wir, dass sie sich gut ausgeruht hat und der morgige Tag erfolgreicher wird.
Jonas hat heute zwar nicht mit einem berlininternen Duell angefangen, aber zumindest gegen einen Ex-Berliner gespielt. Gegen Jonas Christian Hecht (ehemals SC Kreuzberg) musste er im Mittelspiel ein Remis vereinbaren, da seine Stellung trotz Mehrbauern anfällig war. Sein Gegner hatte einen stark positionierten Springer und Jonas‘ König stand relativ ungeschützt (zumindest sah es so von außen aus, Jonas kann nach seiner Rückkehr später sicherlich mehr sagen). Am Nachmittag opferte er erfolgreich einen Turm für den Königsangriff. Sein Gegner musste erst die Dame hergeben und dann aufgeben.
20.10.
Mit größeren Hygienemaßnahmen startete heute die Deutsche Einzelmeisterschaft (DEM), bzw. eigentlich die „halbe“ DEM. Wegen Corona wurde das Turnier in zwei Turniere aufgeteilt, die jeweils in einer Woche stattfinden, und die Rundenzahl auf 7 Runden reduziert. In dieser Woche sind die „Großen“ dran (U18 – U14).
Wir sind mit zwei Königsjägern in dieser Woche vertreten. Die Vorzeichen könnten kaum anders sein. In der U14w tritt Daria Pikki an. Als Nr. 25 von 27 startet sie als Außenseiterin. Gleich in der 1. Runde musste sie deshalb gegen eine stärkere Gegnerin ran. Im Mittelspiel verlor sie zu viele Bauern und konnte das Turmendspiel nicht mehr halten.
In der U14 ist Jonas Eilenberg Setzlistenerster. Er hat jetzt natürlich den Druck, diesen Platz zu halten. Gleich in der 1. Runde gab es ein berlininternes Duell mit Max Freude von Empor. Im Mittelspiel konnte er eine Qualle gegen zwei Bauern gewinnen. Auch wenn sich sein Gegner noch lange wehrte und es vielleicht dem unwissenden Zuschauer wie ein Remis erschien, bastelte Jonas ein Netz, welches seinen Gegner in den Zugzwang führte, woraufhin dieser aufgab.
Morgen werden dann zwei Runden gespielt. Los geht es um 08:30 Uhr (nichts für Langschläfer!). Die Runden können online live verfolgt werden, also fiebert mit!