Bericht der Ersten (Michael Busch)
Nach fast 1 1/2 Jahren Unterbrechung wurden im August die Mannschaftskämpfe der Schlussrunde der Berliner Mannschaftsmeisterschaft 2019/20 ausgetragen, zumindest die, die noch für Auf- und Abstieg relevant waren. Unsere Mannschaft konnte sich mit einem Sieg den zweiten Tabellenplatz sichern und – im sehr unwahrscheinlichen Fall einer Niederlage von Kreuzberg – sogar noch den ersten Platz. Gegner war die fünfte Mannschaft der Schachfreunde Berlin.
Mit Ausnahme von Veit und Brigitte, die urlaubsbedingt abgesagt hatten, traten wir mit unserer Stammbesetzung an und erhielten mit Edgar Schubert und Thomas Deutschmann sehr gute Verstärkung aus der zweiten Mannschaft.
Da unser Spiellokal noch immer nicht freigegeben wurde, brauchten wir einen neuen Spielort. Dank Carsten konnten wir in der schönen Mensa des Beethoven-Gymnasiums Lichterfelde spielen.
Dort trat unser Gegner deutlich ersatzgeschwächter an als wir: Mit Ausnahme von zwei Spielern waren alles Nachrücker aus der sechsten Mannschaft. Alles sah nach einem leichten Sieg für uns aus.
Doch leider verlor erst einmal Jonas Kreutz schnell seine Partie. Florian konnte den Ausgleich für uns erzielen. Direkt danach musste aber Clemens nach einer für ihn schlecht verlaufenen Französischen Eröffnung die Waffen strecken. Michael erzielte den erneuten Ausgleich, nachdem sein Gegner in einer sehr komplizierten Holländischen Partie seine Stellung zu optimistisch einschätze und danach in etwas schlechterer Stellung die Lust und mehrere Figuren verloren hatte. Danach konnte Jakob in Verluststellung mit beidseitiger Zeitnot noch ein Remis herausholen. Zuvor hatte er ein Angriffsmanöver seines Gegners unterschätzt und dabei eine Figur verloren. Jonas Eilenberg brachte uns dann mit seinem klaren Sieg erstmals in Führung, welche Thomas mit seinem Sieg weiter ausbauen konnte. Edgar kämpfte in einem Endspiel mit L gegen S mit seinem Mehrbauern noch lange um den vollen Punkt. Nach einer Unachtsamkeit konnte sein Gegner aber in eine Remisstellung abwickeln. Damit haben wir am Ende ein klares 5 : 3 eingefahren.
Kreuzberg hat gegen Rehberge – auch dank zwei kampfloser Siege – klar mit 5,5 : 2,5 gewonnen und damit haben wir die Saison als Tabellenzweiter beendet. Ob wir als Tabellenzweiter aufsteigen werden, steht nicht fest. Laut Sven wird es vermutlich noch lange dauern, bis feststeht, ob es neben den regulären Aufsteigern (Staffelsieger der Stadtliga und 1. Klasse, Sieger und Zweiter in Staffeln der tieferen Klassen) noch weitere Aufsteiger gibt. Das passiert normalerweise nur, wenn keine Berliner Mannschaft aus der Oberliga absteigt oder wenn es Rückzüge überregionaler Mannschaften gibt. Die Entscheidung darüber fällt wohl erst im Oktober bei der Schlussrunde der Bundesliga. Wann der BSV hierzu Informationen auf seiner Homepage veröffentlicht, ist nicht bekannt.
Bericht der Sechsten (Christoph Kriminski)
Die Sechste gehörte zu einer der beiden Königsjäger-Mannschaften, die noch einmal in den Ring steigen mussten. Es ging darum den Abstieg aus der 3. Klasse zu verhindern. Der Gegner waren die Drittplazierten von den Schachfreunden Siemensstadt, eine sympathische Jugendmannschaft. Neben 6 Spielern aus unserer Mannschaft unterstützen uns zwei Spieler aus der 7. Mannschaft, die selbst keinen Wettkampf mehr hatten. Einer von den beiden war Hao. Er kämpfte an Brett 8. Leider kam er mit der langen Bedenkzeit nicht so klar, spielte etwas zu schnell, verlor bald Material und die Partie. Besser machte es unser zweiter Aufrücker an Brett 7, nämlich Benjamin. Er konnte im Mittelspiel einen Bauern gewinnen und hatte auch im anschließenden Turmendspiel die aktivere Stellung, die er in einen Sieg verwandeln konnte. 1:1 An Brett 2 kam Max zu seiner ersten Partie seit der Corona-Krise (und als Erwachsener). Bereits im Mittelspiel konnte er eine Springergabel ansetzen, woraufhin sein Gegner sofort aufgab. Neben ihm, an Brett 3, spielte sein Bruder Tom. Es war eine umkämpfte Partie, die im Endspiel mit T+L auf beiden Seiten sehr taktisch wurde. Am Ende fehlten einfach die Bauern, um einen Vorteil zu erzielen, sodass im resultierenden Turmendspiel auf Remis geeinigt wurde. 2,5:1,5. Yassin konnte an Brett 6 nicht an die Erfolge aus der restlichen BMM-Saison anknüpfen. Er verlor bei einem gegnerischen Angriff eine Qualität und war im weiteren Spielverlauf chancenlos. 2,5:2,5. Linus hatte es an Brett 4 mit einer sehr taktischen Partie zu tun, die ihm genaues Spiel abverlangte. Leider kam er im späten Mittelspiel in den Hinterhalt und musste die Waffen strecken. Während wir alle hauptsächlich gegen Jugendliche spielten, hatte es Noah an Brett 5 mit einem erfahrenen Gegner zu tun. Er spielte gegen Thilo Steinkrauß, den im Schulschach bekannten Schach-AG-Leiter vom Herder-Gymnasium. Noah ließ sich aber nicht anmerken, dass die letzte Zeit eher inaktiv war, konnte bald einen super Angriff aufbauen und letztlich die Partie gewinnen. Es stand also 3,5:3,5 und nur noch meine Partie an Brett 1 lief. Gegen einen guten Berliner Jugendspieler, der bereits in der Endrunde der BJEM stand, hatte ich lange Zeit eine ausgeglichene Stellung und einen deutlichen Zeitvorteil. Doch dann kippte die Stellung und ich büßte meinen Zeitvorteil ein. Trotzdem verlor ich zwei Bauern und stand breit. In hochgradiger Zeitnot, stellte mein Gegner jedoch einen Turm ein und gab, als wir die 40 Züge erreicht hatten, auf. Wir haben also 4,5:3,5 gewonnen!
Nun stellte sich die Frage, ob dieser Sieg reicht. Parallel spielte Berolina Mitte gegen Neuenhagen. Leider verloren sie nicht hoch genug, sodass wir sie zwar nach Mannschaftspunkten einholen, aber noch Brettpunkten nicht überholen konnten. Wir waren also mit 6 Mannschaftspunkten weiterhin auf dem vorletzten Platz. Erleichterung kam erst auf, als wir auf der BSV-Seite Tonys BMM-Endbericht lesen konnten, der verriet, dass wir als bester Vorletzter nicht abgestiegen sind, wir haben es also gerade noch so geschafft. Juchuuuu! Danke an alle aus der Sechsten und alle Aufrücker aus der Siebten, die in dieser – für die Mannschaft schwierigen – Saison gekämpft haben und diese buchstäbliche Punktlandung in letzter Sekunde ermöglicht haben!
Die Mannschaften 2-5, + 7 haben nicht gespielt.