BMM Stadtliga B: Königsjäger holen einen Mannschaftspunkt beim SV Mattnetz

Als leichter DWZ-Favorit angereist, durften wir uns alsbald von der Spielstärke unserer überwiegend jungen Gegner vom SV Mattnetz überzeugen. Der SV Mattnetz, aus einer Fusion der beiden Vorgängervereine Treptower SV und der Jugendtalenteschmiede Baumschulenweg hervorgegangen, hatte in den zwei Stadtliga-Runden zuvor jeweils gewonnen, was ein deutlicher Fingerzeig auf das Leistungspotential dieser ehemaligen Landesliga-Mannschaft war. An fünf von acht Brettern sassen uns junge bis sehr junge Spieler gegenüber, sodass die DWZ-Zahlen unserer Gegner nicht allzu aussagekräftig waren.
Das Match begann mit vier Remisen von Jörn Florian Hohrmann gegen Bennett Schnabel, Veit Godoj gegen Marco Hüls, dem stark erkälteten Michael Busch gegen Thomas Mahling sowie Uwe Parske gegen Georg Tscheuschner, Zwischenstand 2:2. In der Retrospektive zeigte sich, dass für Jörn Florian am Partieende eine nette Taktik möglich gewesen wäre, die einen Materialgewinn bedeutet hätte.
Unser erstmals in dieser Saison verfügbarer Spitzenspieler Clemens Escher ging in einem Königsinder mit Weiß gegen den jungen Oliver Fartmann energisch zu Wege und startete mit langer Rochade einen Angriff auf den gegnerischen König, doch irgendwie kam Sand in das Getriebe von Clemens Angriff und bald gewann sein Gegner Material und die Partie, Mattnetz ging mit 3:2 in Führung.
Jakob Hartmann gelang gegen Berthold Fartmann mit Schwarz erneut eine gute BMM-Partie, die er dieses mal mit einem verdienten Sieg nach Hause bringen konnte, 3:3, super Jakob!
Der Druck lag nun auf den Schultern von Wilfried Malcher und Brigitte von Herman. Wilfried hatte vom Start weg Probleme mit seiner Stellung und seiner sehr jungen Gegnerin Rachela Rosenhain, die in der Vergangenheit schon zu Meisterehren in der Berliner Schachjugend gekommen war (Berliner Meisterin U-10). Die Mattnetz-Spielerin hatte Wilfrieds Angriffsversuche am Königsflügel abgewiesen und ihrerseits einen rückständigen Bauern von Wilfried auf dem Damenflügel aufs Dauerkorn genommen. Es sah nicht gut für Wilfried aus, aber es gelang ihm dann doch noch, ein Gegenspiel zu inszenieren und sich aus der positionellen Umklammerung zu befreien. Wilfried drehte den Spiess um, gewann zwei Bauern und drohte dann sogar ein einzügiges Matt. In dieser für sie schwierigen Lage fand Rachela ihrerseits noch eine vielversprechende Verteidigung und sie drohte zeitweise sogar, Wilfrieds König mitten auf dem Brett mit ihren verbliebenen zwei Türmen und einem Springer matt zu setzen, bzw. ein Dauerschach zu erreichen. Geriet der schon sicher geglaubte Punkt von Wilfried noch einmal in Gefahr?
In dieser Lage riskierte Brigitte in ihrer sehr ausgeglichenen Leichtfigurenendspielstellung gegen Henrik Hesse ein Figurenopfer, weil sie der Meinung war, anschließend mit einem Bauerndurchbruch sogar zu gewinnen. Stand unser erster BMM-Sieg bevor?

Unter Rückgabe von Material und nach einer Odyssee seines bedrängten Königs erreichte Wilfried schließlich eine gewonnene Stellung, in der seine tapfer kämpfende Gegnerin schließlich aufgab, 4:3 für die Königsjäger, zumindest der erste Mannschaftspunkt dieser Saison war unter Dach und Fach gebracht.
An Brigittes Brett fand Henrik Hesse mit knapper Restbedenkzeit die einzig mögliche Verteidigung und aus unserer Sicht leider die „Lücke“ in unserer vermeintlichen Gewinnkombination, was schließlich zum Gewinn für Mattnetz und somit zum 4:4-Endstand führte.

Fazit: Nach einer insgesamt soliden Mannschaftsleistung ist uns in letzter Sekunde der Matchsieg noch aus den Händen geglitten, aber es bleibt uns immerhin ein wichtiger Punkt im Kampf um den Klassenerhalt sowie die Erkenntnis, dass unsere Erste Mannschaft ihre Performance weiter verbessert hat.

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