Vier Königsjäger – drei Medaillen – zwei Tage – eine Überraschung

Dieses Jahr waren wir mit vier Spielern bei der Jugendschnellschachmeisterschaft am Müggelsee dabei. Wir waren dabei in vier der sechs Altersklassen vertreten. Bei den jüngsten Spielern in der U8 ging Leonidas Vassiliou an den Start. Da in dieser Altersklasse nur wenige Kinder dabei waren, spielten sie mit der U10 zusammen und wurden am Ende nur unterschiedlich gewertet. In der U10 spielte sein Bruder Leander Vassiliou mit. In der U14 waren wir durch Rashid Abed vertreten. Schlussendlich spielte auch der Autor dieses Berichts mit. Er gehörte zu den zwei U25-Spielern, die zusammen mit einem U18-Spieler in der U16 mitspielten, aber ebenfalls getrennt gewertet wurden.Neben dem Schach gab es großzügige Pausen, in denen die großen Freiflächen des Jugenddorfes genutzt werden konnten. Einige trauten sich in das eher lauwarme Wasser, andere spielten Fußball oder Wikinger-Schach (Kubb). Drinnen standen fast durchgängig Schachbretter bereit. Am Abend gab es die Möglichkeit, Fußball zu schauen, Wizzard zu spielen oder draußen bei dem Spiel „Werwölfe von Düsterwald“ dabei zu sein.

Alles in allem war es eine wunderbare Gelegenheit, mit Schachspielern aus anderen Berliner Vereinen zusammenzukommen und mehr als nur deren Lieblingseröffnung kennenzulernen.

Nun aber zu den Ergebnissen: Der Autor hatte mit einer Erkältung zu kämpfen. Am Ende standen 3,5/7 auf dem Konto. Die Medaille für Platz 2 in der U25 ist natürlich Kosmetik. Insgesamt (U16-U25) kam ein 7. Platz raus. Als kleine „Glanzleistung“ ist aber sicher zu sehen, dass er dem U16-Meister seine einzige Niederlage beibringen konnte. Außer in der letzten Runde (Remis gegen einen DWZ-Schwächeren) gingen seine Partien immer nach DWZ erwartet aus.

Mit ebenfalls 3,5 Punkten schnitt Leander ähnlich schlecht ab. Gesetzt an zwei musste er ein paar Dämpfer einstecken. Wer das Turniergeschehen im letzten halben Jahr aber näher verfolgt hat, weiß, dass Leanders Stärken eher im Turnierschach mit längerer Bedenkzeit zu finden sind, bei dem er schon tolle Erfolge feiern konnte.

Leonidas erreichte 3 Punkte (1 spielfrei). Auch wenn er gegen deulich ältere Gegner noch das Nachsehen hatte, steigerte er sich im Turnier und wurde mit dem zweiten Platz in der U8-Wertung belohnt. Herzlichen Glückwunsch!

Nun zur Überraschung: Rashid startete als 7. in die mit 12 Spielern zweitgrößte Altersgruppe. Wie im Schweizer System üblich, musste er gleich in der ersten Runde gegen den Turnierfavoriten Hai-Dang Ho ran und verlor. Doch dann begann die Aufholjagd. In den nächsten fünf Runden holte er vier Siege und hätte mit einem Schlusssieg gegen Adrian Kraft alles perfekt machen können. Doch in großer Zeitnot stellte er die Dame ein und verlor. Nun begann das große Zittern, ob er ein Platz auf dem Treppchen bekam, denn es hatten noch zwei weitere Spieler 4 Punkte. Doch da zwei von Rashids Niederlagen gegen die ersten beiden Spieler waren, konnte er einige Buchholzpunkte sammeln, die ihm die Bronzemedaille bescherten. Einen großen, herzlichen Glückwunsch!

Warum spielt Rashid plötzlich so gut? Das werden sich jetzt einige fragen. Die Antwort ist, dass Rashid in letzter Zeit fast jeden Freitag zusammen mit seinem Bruder Karim in den Verein kommt. Neben ein paar Spaßpartien, Tandem, Räuberschach oder Atomschach, nehmen beide auch am Erwachsenen-Spielbetrieb im Blitz- und Schnellschach teil.

Also alles eine Frage der Übung!

Die „Helden“ vom Müggelsee

P.S.: Den ersten Platz in der Mannschaftswertung konnten wir leider nicht verteidigen. :-(

 

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