Am 30. Juli 2010 nahmen 12 Schachfreunde an der 3. Runde der Schnellschach-VM teil. In Abwesenheit von Thomas Deutschmann und unserem früheren Mitglied Clemens Escher entwickelte sich ein spannender Kampf um die Spitzenplätze. Bereits nach drei Runden hatte kein Spieler mehr eine „weiße Weste“. Nach vier von sechs Runden führten noch Alois Möschl und Helmut Kliem (beide 3,0) vor mehreren Verfolgern, doch beide konnten ihre Spitzenpositionen nicht verteidigen.
Zuerst verlor in der 5. Runde Alois gegen Sven Schüle in einer denkwürdigen Partie und fiel dadurch zurück. Aus meiner Erinnerung habe ich die Stellung wenige Züge vor Schluß rekonstruiert (hoffentlich richtig), demnach stand es so:
Die Partie ging etwas spektakulär wie folgt zu Ende: 1.fxg4? Le4+ 2.Txe4 Dxe4+ 3.Lg2 hxg2+ 4.Dxg2 Th8+ 5.Lh2 Txh2+ und Weiß gab einen Zug vor dem Matt auf. Der von Kiebitzen hinterher vorgeschlagene Zug 1.Lh2!? wäre zwar besser als das zwingend zum Matt führende Schlagen des „vergifteten“ Turms 1.fxg4? gewesen, würde aber laut Computeranalyse nach 1…Tg2!! 2.Lxf4 Txf2 3.Lxc7 Kxc7 dennoch verlieren, weil sich auf Dauer die zu starke schwarze Position durchsetzen würde. Ob ich diesen Zug allerdings mit nur noch einer Minute auf der Uhr gefunden und dann auch erfolgreich umgesetzt hätte, ist nicht so ganz klar …
Der nunmehr mit 4,0/5 allein führende Helmut Kliem mußte dann in der Schlußrunde gegen Klaus Königer ebenfalls die Segel streichen, während gleichzeitig auch der zweite Segler, Pascal Bieg, dem Gegenwind von Sven Schüle nicht standhalten konnte. Im „Fernduell“ Königer – Schüle entschied dann die Buchholzwertung für Sven Schüle.
Bemerkenswert am Rande: nach längerer Abwesenheit waren Gert Schröder und Paul Schweitzer erstmals wieder dabei. Außerdem gab es noch ein überraschendes Wiedersehen mit einem Ex-Mitglied nach über 20 Jahren: Thorsten Schaare (42), Gründungsmitglied der „Zehlendorfer Königsjäger“ und damals bis ca. 1988 Mitglied, besuchte uns spontan beim Schnellschach und sah eine Weile zu. Wir erfuhren, daß er während der vielen Jahre nie ganz das Interesse am Schach verloren hatte. Ob Thorsten nun öfter zu uns kommen wird, darauf sind wir sehr gespannt.
Endstand:
1. Schüle 4,5 / 19,5; 2. Königer 4,5 / 18,5; 3. Kliem 4,0 / 19,5; 4. Pischner 3,5 / 21,0; 5. Schweitzer 3,5 / 19,0; 6. Rießbeck 3,5 / 13,0; 7. Möschl 3,0 / 23,5; 8. Bieg 3,0 / 15,5; 9. Göhringer 2,5 / 18,5; 10. Hartmann 2,0 / 16,5; 11. Psyk 1,5 / 15,5; 2. Schröder 0,5 / 16,0